Corona: Österreich forciert jetzt weitreichende Öffnungen - große Hoffnung für Gastronomie

Während drei österreichische Bundesländer den Lockdown verlängern, plant Kanzler Kurz schon erste Öffnungsschritte - und stichelt gegen die deutschen Nachbarn.
Wien - Eine „Wiederauferstehung nach Ostern“ aus der Corona-Krise hatte sich der österreichische Bundeskanzler Kurz vor den Feiertagen gewünscht. Ab dem 1. Mai sollten „alle Geschäfte, Einkaufszentren und Frisöre wieder öffnen dürfen“, alle anderen „Dienstleistungen, Gastronomiebetriebe und Hotels werden frühestens mit Mitte Mai stufenweise öffnen können“, hatte der Kanzler damals angekündigt - nun fand eine erneute Beratung zum weiteren Corona-Vorgehen und möglichen Öffnungen statt.
Coronavirus-Pandemie in Österreich: Lockdown verlängert, Öffnungen anvisiert
Am Dienstag nach Ostern verkündete Kurz, man werde mithilfe einer Öffnungskommission aus Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen die nächsten Schritte vorbereiten. Wien, Niederösterreich und das Burgenland werden wegen besonders kritischer Fallzahlen noch bis mindestens 18. April ihren Komplett-Lockdown verlängern: Eine 24-stündige Ausgangsbeschränkung, Distanzunterricht und eine Schließung aller „nicht lebensnotwendigen“ Geschäfte bleiben hier also erst einmal Alltag. Die anderen sechs Bundesländer sollen zunächst „mit den aktuellen Maßnahmen“, die etwas lockerer sind, auskommen.
Corona in Österreich: Kanzler Kurz setzt auf Impfungen
Immer wieder beschwört Kurz seinen wichtigsten Strategie-Pfeiler: „Die Impfungen sind der Weg heraus“, so der 34-jährige ÖVP-Politiker bei einer Pressekonferenz. Bis Ende des Monats sollen nach Kurz landesweit alle Menschen über 65 geimpft sein, im Mai seien dann Personen ab 50 Jahren an der Reihe, so das Versprechen. Die Impfungen dürften auch für die erhofften Öffnungen ein entscheidendes Zünglein an der Waage sein, macht der Kanzler deutlich: „Mit entsprechendem Impf-Fortschritt und mit entsprechend wärmerem Wetter und hoffentlich damit verbundenen saisonalen Effekten rechnen wir damit, dass wir im Mai entsprechende Öffnungsschritte setzen können.“
Corona-Pandemie: Lockerungen in Österreich - das sind die Pläne
Wirklich konkret werden die Ankündigungen allerdings noch nicht, schließlich muss die einberufene Öffnungskommission sich erst beraten. „Ziel ist es, in 14 Tagen Näheres, auch was Termine betrifft, hier bekannt zu geben, weil ja in manchen Bereichen Vorlaufzeiten notwendig sind, damit das sinnvoll angegangen werden kann“ erklärt Vizekanzler Kogler den Pressevertreter:innen. Er ergänzt aber auch, dass in einer Pandemie eben nicht garantiert unmittelbar geplant werden könne - man werde es jedoch versuchen. „Die letzten harten Wochen noch gemeinsam überstehen und ab Mai in eine andere Zukunft schauen dürfen“, das sei Koglers Hoffnung. Der Mai soll dann eben mit Öffnungen in Kunst und Kultur, Sport, Veranstaltungen und anderen Bereichen einhergehen - geht es nach Kanzler Kurz könnten die auch regional unterschiedlich ausfallen „wenn es angebracht ist“.
Das Nachrichtenportal oe24.at gibt an, einen ersten Entwurf der geplanten Öffnungsschritte vorliegen zu haben: Die erste Öffnungswelle sei demnach am 3. Mai zu erwarten, wenn die Fallzahlen entsprechend sind. „Da wird definitiv die Gastronomie dabei sein“ zitiert das Medium einen Regierungs-Insider, zudem sollen erste Kultur-Veranstaltungen wieder möglich werden. Für Mitte Mai seien dann erste Öffnungen im Tourismus vorgesehen, die wohl mit einem Impfnachweis einhergehen dürften, außerdem könnten erste Sportveranstaltungen stattfinden.
Corona-Virus: Österreichs Kanzler stichelt gegen Deutschland
Wie die nächsten Schritte der österreichischen Regierung sich dann letztendlich auf die Pandemie-Lage auswirken werden, dürfte noch einmal spannend werden - schließlich gibt auch Kurz in seinem Presse-Statement zu: „Jede Öffnung bringt steigende Ansteckungszahlen mit sich“. Dennoch erlaubt sich der Kanzler während der Konferenz noch einen Seitenhieb gegen Deutschland: Österreich sei zumindest durch entsprechende Covid-19-Maßnahmen in der Lage, Lockerungen zu planen, während Deutschland „weiterhin im Lockdown“ verharre - so wie drei österreichische Bundesländer eben jetzt auch noch etwas länger als geplant. (eu)