Forscher warnen vor „Superbugs“: „Wenn Sie glauben, Corona sei schlimm ...“
Während weltweit gegen die Coronavirus-Pandemie angekämpft wird, warnen Forscher vor einer anderen Gefahr - und nennen besorgniserregende Zahlen.
- Während die Welt seit Monaten gegen das Coronavirus ankämpft, warnen Forscher bereits vor einer anderen Gefahr.
- Forscher machen eindringlich auf sogenannte "Superbugs" aufmerksam.
- Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits auf die Gefahr hingewiesen.
München - Nach fast neun Monaten kann anhand von Daten eine Corona-Bilanz gezogen werden. Gingen die Betrachtungsweisen zu Beginn der Pandemie noch weit auseinander, so ist es mittlerweile möglich, eine Bilanz hinsichtlich der Corona-Sterberate* zu treffen. Doch während man weltweit noch immer gegen die Pandemie ankämpft und einige Länder scheinbar in eine zweite Corona-Welle* rutschen, warnen Forscher vor einer scheinbar viel bedrohlicheren Gefahr.
Gefährlicher als Corona? Forscher warnen eindringlich vor sogenannten „Superbugs“
Die Coronavirus-Pandemie* traf ein Land nach dem anderen - und längst ist die Gefahr nicht gebannt. Weltweit starben bislang 909.672 Menschen an Covid-19, Millionen Menschen haben sich infiziert(Quelle: Johns-Hopkins-University, 11. September 2020, 8.46 Uhr). Dennoch scheint die Pandemie nicht die größte Gefahr zu sein, der wir Menschen ausgesetzt sind. Im Fokus der Forscher stehen sogenannte „Superbugs“: multiresistente Keime (MRSA-Keime). Der Begriff „Superbug" steht für Mikroorganismen wie Bakterien, die sich durch eine Resistenz gegen Antibiotika auszeichnen.
Corona: „Wenn sie glauben, Corona sei schlimm...“: Forscher warnt eindringlich vor anderer Gefahr
„Wenn sie glauben, Corona sei schlimm, wollen Sie mit antimikrobieller Resistenz (AMR) nichts zu tun haben“, sagte Dr. Paul De Barro, Forschungsleiter für Biosicherheit der staatlichen australischen Forschungsorganisation CSIRO gegenüber der Zeitung „The Guardian“, und fügte hinzu: „Covid reicht nicht einmal annähernd an die potenziellen Auswirkungen von AMR. Wir würden ins Mittelalter der Medizin zurückgeworfen werden.“
All das erwähnt der Forscher* vor dem Hintergrund einer dreijährigen Studie, die in Fidschi durchgeführt wurde. Trotz einer Bevölkerung von unter einer Million Menschen zählt Fidschi zu einem der Länder, das weltweit eine der höchsten Raten an bakteriellen Infektionen aufweist. Ein hohes Maß an Tuberkulose-Fällen und einer hohen Rate an Amputationen infolge von Diabetes würden die Nutzung von Antibiotika in die Höhe treiben, wie „The Guardian“ ausführt. Um AMR-Hotspots zu identifizieren und das Auftreten von „Superbugs" zu ermitteln, wurden Daten aus Krankenhäusern, mit Pharmazeutika kontaminierten Betrieben und das allgemeine Umfeld analysiert.
Indes steigen auch in Deutschland die Corona-Infektionszahlen. Ein Experte äußerte eine düstere Prognose. Derweil verhängt ein Land bereits den zweiten Lockdown. Eine chinesische Virologin stellte unterdessen eine spektakuläre These auf.
Forscher warnt vor multiresistenten Keimen - und nennt besorgniserregende Zahlen
„Wenn man bedenkt, wie Antibiotika heute in praktisch jedem Teil unseres Gesundheitssystems eine Rolle spielt, könnten einen einfache Dinge wie Kratzer töten, Geburten könnten einen töten, eine Krebsbehandlung, größere Operationen, Diabetes“, sagte De Barro und fährt fort, „Im Hintergrund all dieser Fälle ist die Verwendung von Antibiotika.“ All das, so der Forscher weiter, werde in einer Umgebung, in der Antibiotika nicht mehr wirken würden „sehr, sehr herausfordernd“ und einen großen Druck auf die Gesundheitssysteme ausüben - ähnlich wie in der aktuellen Lage durch das Coronavirus.
Doch die Zahlen, die unter anderem auf der offiziellen Website der Forschungsorganisation CSIRO zu lesen sind, scheinen weitaus gravierender. Demnach würden bereits jetzt 700.000 Menschen weltweit durch multiresistente Keime sterben. Bis 2050, so heißt es, könne sich diese Zahl bis auf zehn Millionen steigern.
Corona: Gefährliche Bedrohung in unmittelbarem Zusammenhang - auch WHO warnt
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits vor einem Anstieg der Todesfälle während der Corona-Krise durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika gewarnt. Wie das „Deutsche Ärzteblatt“ unter Bezugnahme auf die WHO berichtet, überwachen viele Länder Antibiotikaresistenzen und erstatten darüber Bericht. Aus diesen Daten gehe hervor, dass diese Resistenzen immer mehr ansteigen würden.
„Je mehr Beweise wir sammeln, desto klarer und besorgniserregender wird, wie schnell wir weltweit wichtige antimikrobielle Medikamente verlieren“, sagte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die starke Nutzung von Antibiotika werde zu zunehmenden Resistenzen von Bakterien gegen diese Mittel führen, so der Generaldirektor. Angaben der Organisation zufolge benötige nur ein geringer Teil der Corona-Patienten Antibiotika, um bakterielle Begleitinfektionen der Erkrankung zu behandeln. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Netzwerks (mbr)
Laut einer aktuellen Studie kann das Coronavirus auch die Spermienproduktion beeinträchtigen und so zu Unfruchtbarkeit führen. Steht Österreich bereits kurz vor dem zweiten Lockdown? Kanzler Kurz nannte den entscheidenden Faktor. Ein Bericht des RKI befeuert den Glauben vieler Corona-Zweifler, dass es gar keine Pandemie gibt.