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Corona-Mutation breitet sich an deutscher Grenze rasant aus - Kilometerlange Staus am Montag

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Die Sorge vor den Corona-Mutationen ist in Deutschland groß. Eine Variante des Coronavirus grassiert nun nahe der deutschen Grenze.

Update vom 15. Februar: Vor den Autobahn-Grenzübergängen nach Deutschland haben sich in Tschechien kilometerlange Staus gebildet. Die Bundesregierung hatte das Nachbarland zum Virusvariantengebiet erklärt und stationäre Grenzkontrollen wiedereingeführt. Auf der Autobahn E55/D8 Prag-Dresden stauten sich die Lastwagen am Montag bis nach Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) zurück. Die Polizei regulierte die Einfahrt in die Tunnel. Auf der E50/D5 in Richtung Nürnberg bildete sich vorübergehend eine mehr als 20 Kilometer lange Lkw-Kolonne. Das ging aus den Angaben der Autobahnverwaltung und des
Verkehrsfunks hervor.

Tschechien mit seinen Zulieferern gilt auch als „verlängerte Werkbank“ für viele deutsche Unternehmen. Seit Sonntag dürfen aus dem Nachbarland nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Gesundheitspersonal, Lastwagenfahrer und sonstiges Transportpersonal im Güterverkehr. Sie müssen sich digital anmelden und an der Grenze einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Die tschechischen Behörden haben daher die Kapazitäten der Testzentren im Grenzgebiet erhöht und mithilfe der Feuerwehr zusätzliche Abstrichstellen eingerichtet.

Corona in Tschechien: Zahl der Neuinfektionen steigt weiter an

Update vom 12. Februar: Drei Grenzbezirke in Tschechien wurden mittlerweile abgeschottet, doch das Coronavirus breitet sich in Deutschlands Nachbarland weiter rasch aus. 8916 Personen wurden in den vergangenen 24 Stunden positiv auf das Coronavirus getestet, wie das Gesundheitsministerium in Tschechien am Freitag erklärt. Damit steigt die offizielle Zahl der bislang registrierten Infektionen in dem Land auf 1.073.966. Rund 10,7 Millionen Einwohner zählt Tschechien, somit hat sich bereits nachweislich jede zehnte Person mit dem Coronavirus infiziert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher liegen.

Corona in Tschechien: Drei Grenzbezirke von Außenwelt abgeschottet

Update vom 11. Februar: Die Sorge vor einer erneuten raschen Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ist groß, nun scheint ein Nachbarland große Probleme mit einer Corona-Mutation zu haben. Wegen massiver Infektionszahlen schottet Tschechien nun sogar drei Grenzbezirke von der Außenwelt ab. Einwohner, dürften den jeweiligen Bezirk nicht mehr verlassen, Leute von außerhalb dürften in die Landkreise nicht einreisen. Das verkündete Gesundheitsminister Jan Blatny am Donnerstag in Prag. Betroffen sind die Bezirke Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) an der Grenze zu Bayern sowie Trutnov (Trautenau) im Dreiländereck zu Polen und Sachsen. Dort liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner drei- bis viermal so hoch wie in anderen Landesteilen. Die Maßnahmen sollten in der Nacht zu Freitag in Kraft treten.

Corona in Tschechien: Erste Bezirke an Grenze zu Deutschland werden abgeschottet

Um die Durchsetzung der nun beschlossenen Maßnahmen zu kontrollieren, werde die Polizei an den Zufahrtsstraßen kontrollieren. Eine Ausnahme gelte beispielsweise für den Weg zur Arbeitsstätte, doch hierfür sei ein schriftlicher Nachweis vorzulegen. Der Transit ohne Zwischenstopp sei jedoch auch weiterhin erlaubt. Um eine Verbreitung der Mutation in diesen Bezirken weiter einzudämmen, werden auch rund eine Million Atemschutzmasken kostenlos an die Bevölkerung verteilt.

Im Bezirk Trutnov hatte sich zuletzt die ansteckendere britische Variante besonders stark ausgebreitet. Tschechien ist stark von der
Corona-Krise betroffen. Landesweit meldeten die Behörden am Donnerstag 9446 neue Fälle. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als eine Million bestätigte Infektionen und 17 772 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte deshalb eine Grenzschließung nicht mehr ausgeschlossen. „Sollte Tschechien nicht in der Lage sein, seine Notmaßnahmen zu verlängern, dann muss auch klar sein, dass Tschechien ein Mutationsgebiet ist und dann muss auch die Grenzschließung ein Thema sein“, erklärte der CSU-Chef am Mittwochabend im ZDF-heute-journal.

Corona-Mutation breitet sich an deutscher Grenze rasant aus - Nachbar bekommt Zahlen nicht in den Griff

Ursprungsmeldung vom 10. Februar: München/Trautenau - Jeder zehnte Einwohner hatte schon Corona. Die Rede ist von Tschechien, deutscher Nachbar im Osten, dessen Staatsgebiet an Sachsen und Bayern grenzt.

Coronavirus-Pandemie: Corona-Mutation B.1.1.7 breitet sich in Tschechien aus

Und: Trotz einer nächtlichen Ausgangssperre und eines Lockdowns bekommen die Tschechen die Covid-19-Lage offenbar nicht in den Griff. Mehr noch: Wie FOCUS Online berichtet, breitet sich die britische Corona-Mutation B.1.1.7 rasant und unmittelbar an der deutschen Grenze aus. Besonders betroffen: Der Bezirk Trautenau nahe dem deutschen Bundesland Sachsen.

Unter Verweis auf die Gesundheitsbehörde SZU heißt es in dem Bericht, dass in 60 Prozent aller sequenzierten Corona-Proben die hochansteckende britische Variante nachgewiesen werde. Im benachbarten Bezirk Nachod liege der Anteil bei 45 Prozent.

Coronavirus-Pandemie in Tschechien: Covid-19-Hotspots an der Grenze zu Deutschland

Schon zuvor war die Lage angespannt: Am 5. Februar wurden zum Beispiel Corona-Patienten mit einer aufsehenerregenden Krankenwagen-Kolonne aus der Kleinstadt Cheb (nahe der bayerischen Oberpfalz) nach Prag, Pilsen und Mittelböhmen gebracht, um die Krankenhäuser vor Ort zu entlasten.

Markant: Mitten in dieser Gemengelage könnte in Tschechien der seit Oktober geltende Notstand wegen einem politischen Streit an diesem Sonntag auslaufen. So hat die Minderheitsregierung noch immer keine sichere Mehrheit für eine weitere Verlängerung des Ausnahmezustands gefunden.

Corona-Pandemie in Tschechien: Mehr Coronavirus-Neuinfektionen als in Deutschland gemeldet

Und: Wie in Deutschland wird auch in Tschechien um mögliche Lockerungen der Beschränkungen gerungen, während die Zahlen konstant hoch sind.

An diesem Mittwoch hatten die Behörden laut Deutscher Presse-Agentur 10.165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet - mehr als in Deutschland, obwohl der östliche Nachbar nur rund ein Achtel der Einwohner hat. (pm)

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