Corona-Mix aus Delta und Omikron: Britische Behörde meldet weitere „Deltakron“-Infektionen
Anfang des Jahres wurde bereits von einer „Deltakron“-Variante berichtet, Drosten warnte vor einer Kombination aus Omikron und Delta. Die britische Gesundheitsbehörde meldet nun 32 Fälle.
London - „Deltakron“: so wird die Kombination aus der Delta- und der Omikron-Variante des Coronavirus genannt. Der Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt, General Carsten Breuer, nannte sie zuletzt „ein mögliches Worst-Case-Szenario“.
Sollte „Deltakron“ zu einer Variante werden, die „eine neue, heftige Welle auslöst, mit der das Gesundheitssystem an seine Grenzen gebracht wird“, könnte die Corona-Pandemie erneut an Fahrt aufnehmen, warnte Breuer in der Wirtschaftswoche. Das sei zwar „nicht das wahrscheinlichste, aber das schlimmste Szenario, auf das wir uns aber vorbereiten müssen“, erklärte der General weiter.
„Deltakron“: Britische Behörde meldet weitere Corona-Fälle
In Großbritannien sind inzwischen 32 Corona-Fälle erfasst worden, bei denen eine Mischung aus den Varianten Delta und Omikron nachgewiesen wurde. Das teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency in dieser Woche mit.
Die inoffiziell als „Deltakron“ bezeichnete Variante war Anfang des Monats auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden, nachdem erste Fälle aufgetaucht waren. Große Besorgnis löst die Variante bisher unter Experten nicht aus. Da sowohl die Infektionszahlen mit Delta als auch mit Omikron in Großbritannien fallen, sei nicht mit einer größeren Ausbreitung der neuen Mischvariante zu rechnen.
Drosten warnte bereits vor gefährlicher Rekombination – „Deltakron“-Meldung bereits im Januar
Allerdings warnte schon vor wenigen Wochen Virologe Christian Drosten vor einer gefährlichen Rekombination. Es sei vorstellbar, dass zukünftig ein Virus entstehe, das das „Spike-Protein vom Omikron-Virus trägt, um weiterhin diesen Immunvorteil zu genießen, aber den Rest des Genoms vom Delta-Virus hat.“ Aus „beiden Welten“ könnten die stärksten Eigenschaften zusammen kommen, erklärte Drosten damals im Deutschlandfunk.
Bereits Anfang des Jahres hatte eine „Deltakron“-Meldung aus Zypern über eine Mischvariante zwischen Delta und Omikron für Aufregung gesorgt. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Irrtum aufgrund einer Verunreinigung im Labor handelte. (ph mit dpa)