Fünf Tage Wetter-Chaos, bis der Frühling kommt: Wann sind die Eisheiligen 2021? Was bedeuten sie?
Im Mai stehen die Eisheiligen an. Sie sind meist der letzte Frost des Jahres, können aber auch viele Pflanzen nachhaltig schädigen. Wichtige Fakten zu den Eisheiligen 2021.
München - Der Mai hat begonnen und es stehen in wenigen Tagen die Eisheiligen 2021 an. Die „strengen Eismänner“ sind fast jedes Jahr für niedrige Temperaturen verantwortlich. Sie unterbrechen das Frühlingswetter mit einem Kälteeinbruch und die Frostperiode dauert insgesamt fünf Tage. Die Eisheiligen finden jedes Jahr am selben Datum statt. Daher schauen jetzt viele auf die Wetter-Prognose für Deutschland in Hinblick auf ihren Garten und die Pflanzen.

An den Namenstagen der fünf Heiligen erwarten wir jedes Jahr die Eisheiligen. In den Jahren 2018 und 2019 fielen die Eisheiligen eher mild aus. 2020 brachten die Eisheiligen allerdings einige Tage Bodenfrost und in manchen Lagen auch Schnee.
In Norddeutschland dauern die Eisheiligen drei Tage. Dadurch, dass im Süden des Landes Pankratius als erster Eisheiliger gilt und Bonifatius sowie die Kalte Sophie dazu zählen, sind es dort vier.
Bedeutung der Eisheiligen
Die Eisheiligen und deren Bauernregeln stammen aus dem Julianischen Kalender. Zu den Eisheiligen gehören je nach Region drei bis fünf verschiedene Heilige und deren aufeinanderfolgende Gedenktage. Die Eisheiligen stellen die letzte Kälte- oder Frostgefahr im Mai dar. Das Frühlingswetter wird erst milder mit dem Vorübergehen der „Kalten Sophie“.
Namen der Eisheiligen
- Mamertus – im fünften Jahrhundert Bischof im französischen Vienne
- Pankratius – wurde im vierten Jahrhundert als Märtyrer hingerichtet
- Servatius – im vierten Jahrhundert Bischof im belgischen Tongeren
- Bonifatius – Sizilianischer Märtyrer im vierten Jahrhundert
- Sophia / Kalte Sophie – starb im zweiten Jahrhundert als Märtyrerin in Rom
Bei den Eisheiligen gibt es regionale Unterschiede. In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius als Eisheilige. Im Süden und Südosten Deutschlands werden neben Pankratius und Servatius auch Bonifatius und die „Kalte Sofia“ dazu gezählt.
Wann sind die Eisheiligen 2021?
Los geht es am 11. Mai mit dem heiligen Mamertus, der eher im Norden Deutschlands verbreitet ist, und am 15. Mai enden die Eisheiligen mit dem Namenstag der heiligen Sophia von Rom.
- 11. Mai – Mamertus
- 12. Mai – Pankratius
- 13. Mai – Servatius
- 14. Mai – Bonifatius
- 15. Mai - Sophie
Eisheilige 2021: Wie wird das Wetter?
Während der Eisheiligen kommt es immer wieder zu ungewöhnlichen Temperaturstürzen. Im Mai können viele Hoch- und Tiefgebiete bei Temperaturströmungen festgestellt werden, welche über Nord- und Süddeutschland aufeinandertreffen. Daher sind in dieser Zeit oft starke Luftmassenwechsel zu erwarten, was für Nachtfrost sorgen kann.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) lautet die Prognose für den 11. bis 15. Mai aktuell: „Am Dienstag im Westen und Nordwesten nur einzelne Schauer, sonst vielerorts regnerisch, in der Lausitz und in Südostbayern eventuell auch noch einzelne Gewitter. Höchstwerte 15 bis 21 Grad, im Osten und Südosten eventuell noch darüber. Mäßiger, in Böen frischer Nordwestwind. Zuvor waren die Temperaturen in Deutschland sehr sommerlich, zum Muttertag gab es eine Hitzewelle. Eine Langzeit-Prognose zum Wetter im Mai 2021 lesen Sie hier.
Nachts im Westen und Nordwesten oft trocken, sonst gebietsweise Regen, teils länger anhaltend. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad.
Am Mittwoch im Süden und Osten weiterhin Regen, teils länger anhaltend, im Norden und Westen nur einzelne Schauer oder trocken. Höchstwerte bei Dauerregen 11 bis 15 Grad, sonst 15 bis 20 Grad. Mäßiger Wind aus Nordwest.
Nachts in der Osthälfte weiterhin Regen oder Schauer, nach Westen zu aufgelockert und nur einzelne Schauer, 10 bis 4 Grad.
Am Donnerstag und Freitag unbeständig mit Schauern und Gewittern, gebietsweise auch Regen und nur wenig Sonne zwischendurch. Dabei kühl bis mäßig warm. Am Samstag nur noch einzelne Schauer und leichter Temperaturanstieg.“
Was ist bei Pflanzen zu beachten?
Sogenannte Spät- oder Frühlingsfröste, die nach Beginn der Vegetationsperiode auftreten, sind gefährlich für empfindliche Pflanzen im Garten. Denn diese treiben schon von der Frühlingssonne angeregt aus, manches blüht sogar schon. Daher können Spätfröste nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) insbesondere im Obst-, Gemüse- und Weinbau Schäden verursachen. Die bei uns beliebten Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen und auch Gurken stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen. Sie müssen wir daher im Haus vorziehen und dürfen sie erst nach den Eisheiligen nach draußen ins Freiland setzen.
Bauernregeln zu den Eisheiligen
Es gibt zahlreiche Bauernregeln und Sprichwörter zu den Eisheiligen, die vor allem im Garten- und Pflanzen-Bereich von Bedeutung sind. Hier ein paar Beispiele:
- Der heilige Mamerz hat von Eis ein Herz.
- Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
- Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
- Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
- Die kalt‘ Sophie, die bringt zum Schluß, ganz gern noch einen Regenguß.
- Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist.
Wann ist die Schafskälte 2021?
Wenige Wochen nach den Eisheiligen kommt die nächste Bauernregel - die Schafskälte. Diese tritt nur in Mitteleuropa auf. Dabei handelt es sich um eine meteorologische Singularität, sprich eine zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretende Wetterlage. Wenn es zwischen dem 4. und 20. Juni nochmal kalt und nass wird, spricht man von der Schafskälte. Grund für den Kälteeinbruch ist die feuchte und kühle Luft, die von Nordwesten einströmt.
Wann ist Siebenschläfer 2021?
Der Siebenschläfertag ist am 27. Juni. Es gibt verschiedene Bauernregeln, wie etwa „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“ oder „Ist der Siebenschläfer nass, regnet‘s ohne Unterlass.“ Demnach verheißt regnerisches Wetter einen veregneten Sommer.