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Heizkosten sparen in Österreich: Wiener Universität sperrt eigene Studenten aus

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Von: Patrick Freiwah

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Die Energiekrise führt auch im Bildungssektor zu teils massiven Sparzwängen. Eine Wiener Uni vollzieht aufgrund der eklatanten Heizkosten eine Maßnahme, die für Unmut sorgt.

Wien/München - Die kalte Jahreszeit hat Einzug erhalten und die Konfrontation mit den gestiegenen Energiepreisen ist unausweichlich. Das bekommt auch der Bildungssektor in Österreich zu spüren, wo es nun zu einer außergewöhnlichen Maßnahme kommt, um die Heizkosten aufgrund der Energiekrise bewältigen zu können.

Eine der größten Universitäten des Landes sieht sich zu einer Schließung gezwungen, um der Zahlungsunfähigkeit zu entgehen. Der Schritt sei laut Rektorin Sabine Seidler alternativlos, um den wirtschaftlichen Fortbestand der TU Wien zu ermöglichen. „Die äußeren Rahmenbedingungen haben sich drastisch geändert“, erklärt die gebürtige Deutsche gegenüber dem ORF und führt als weitere Faktoren die allgemeine Inflation sowie Lohnerhöhungen auf.

Energiekrise in Österreich: TU Wien muss Heizkosten sparen – Streit um Mehrbedarf

Vor einigen Tagen waren in der Hauptstadt bereits Tausende Studenten und Professoren auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut Luft zu machen und mehr Geld zu fordern. Österreichs Bildungsminister Martin Polaschek hält dagegen, dass die Universitäten des Landes bereits ein Budgetplus von 500 Millionen Euro bis 2024 erhalten würden, die Forderung nach einem erhöhten Mehrbedarf (angeblich 1,2 Mrd. Euro) sei für ihn nicht nachvollziehbar.

Dass die TU Wien womöglich über ihre Verhältnisse gelebt habe oder schlecht gewirtschaftet, bestreitet Seidler, stattdessen hätten sich die „äußeren Rahmenbedingungen geändert“. Alleine die Zusatzaufwendungen der Energiekrise für die Technische Universität Wien würden in den kommenden zwei Jahren eine kalkulierte Summe von 175 Millionen Euro verschlingen.

Die angespannte Finanzlage führt bei Österreichs Bildungsanstalten zu massiven Sparmaßnahmen
Die angespannte Finanzlage führt bei Österreichs Lehranstalten zu massiven Sparmaßnahmen. Das führte bereits zu Protesten. © IMAGO/Martin Juen

TU Wien schließt wegen Energiekrise – Studenten lernen nun wieder online

Die Folge: Zunächst für einen Monat wird Österreichs größte naturwissenschaftlich-technische Forschungs- und Bildungseinrichtung für Studierende ihre Pforten dichtmachen, um Heizkosten zu sparen. Lehrveranstaltungen werden in dieser Zeit online stattfinden („Distance Learning“), so wie es bereits während der Corona-Pandemie vollzogen wurde.

Zugesperrt werden soll die TU Wien von Dezember bis Mitte Januar 2023, inklusive der Weihnachtsferien. Laut Seidler würden in den Labors der Uni, der 2021 eine kleine Sensation bezüglich Corona gelang, lediglich „jene Geräte laufen, die nicht abgedreht werden können.“ (PF)

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