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Symptome von Leukämie: Welche Anzeichen Sie bei Kindern und Erwachsenen beachten sollten

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Von: Anika Zuschke

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Eine junge Frau im BH mit einem blauen Fleck auf der Schulter
Blaue Flecken können ein Symptom für Leukämie sein. (Symbolbild) © Ronalds Stikans/imago

Leukämie – auch Blutkrebs genannt – kann die unterschiedlichsten Symptome aufweisen. Bei welchen Anzeichen Erwachsene und Kinder zum Arzt gehen sollten.

Berlin – Jährlich erkranken in Deutschland etwa 12.000 Menschen an Leukämie, umgangssprachlich auch Blutkrebs genannt. Das ist im Vergleich zu anderen Krebsarten verhältnismäßig wenig – doch ist dafür die Prognose bei Leukämie-Kranken oft nicht gut. Nur rund die Hälfte der an Blutkrebs erkrankten Erwachsenen lebt laut Focus noch fünf Jahre nach der Diagnose. Bei Kindern sind die Heilungschancen deutlich besser. Grund für die schlechte Prognose ist auch häufig eine zu späte Feststellung der Krankheit – aber was sind überhaupt Symptome von Leukämie? Das berichtet kreiszeitung.de.

Symptome von Leukämie – sie unterscheiden sich bei akutem und chronischem Blutkrebs

Die Krankheit Leukämie wird zwar allgemeinverständlich häufig als Blutkrebs bezeichnet, genau genommen ist die Krebsart aber eine Erkrankung des blutbildenden Systems und geht damit vom Knochenmark aus. Dort entstehen nämlich die verschiedenen Blutzellen. Bei einer Leukämie werden kranke weiße Blutkörperchen gebildet, daher entspringt auch der Name: Wörtlich übersetzt bedeutet die aus dem Griechischen stammende Bezeichnung Leukämie „weißes Blut“.

Definition von Blutkrebs: Was ist Leukämie – einfach erklärt?

Definition von Leukämie

Als Leukämie (auch Blutkrebs genannt) wird eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems bezeichnet, bei denen sich entartete weiße Blutkörperchen (Leukozyten) unkontrolliert vermehren. Betroffene haben also meist zu viele weiße Blutkörperchen im Blut. Wörtlich übersetzt bedeutet Leukämie „weißes Blut“. Aufgrund von medizinischen Fortschritten ist Blutkrebs heute deutlich besser behandelbar und auch die Heilungschancen sind gewachsen.

Quelle: Universitätsspital Zürich

Da die Leukämiezellen über das Blut in den ganzen Körper gelangen, können sie laut dem Krebsinformationsdienst vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) auch das Nervensystem und innere Organe befallen und schädigen. Leukämie lässt sich dabei in zwei verschiedene Krebsarten unterteilen:

Diese zwei Leukämie-Arten unterscheiden sich in Symptomen, Krankheitsverlauf, Prognose und auch den Behandlungsmöglichkeiten deutlich voneinander. Dabei gilt aber stets, dass frühes Erkennen von Krebs die Heilungschancen steigert.

Heilungschancen bei Leukämie: Ist Blukrebs heilbar?

Wie hoch sind die Heilungschancen bei Leukämie?

Die Heilungschancen von Leukämie hängen stark von der Leukämie-Art ab, an der ein Betroffener erkrankt ist sowie vom Alter des Patienten. Laut Alwin Krämer, Professor am Deutschen Krebsforschungszentrum, kann man einen „Großteil der Patienten“ mit der Chemotherapie „gut behandeln und zum Teil heilen“. Bei einem weiteren Teil der Patienten könne die Erkrankung damit über lange Zeiträume zwar nicht geheilt, aber gut kontrolliert werden.

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum

Anzeichen von akuter Leukämie: Welche Symptome auf eine Erkrankung hindeuten können

Die akuten Leukämien lassen sich abermals unterteilen in myeloischen (AML) und lymphatischen Blutkrebs (ALL). Bei akuter Leukämie treten die Symptome von Betroffenen vergleichsweise plötzlich auf – viele Erkrankte fühlen sich nur kurze Zeit vorher weitgehend oder sogar ganz gesund. Anzeichen für eine akute Leukämie bei Erwachsenen können laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum folgendermaßen aussehen:

Erste Anzeichen von Leukämie bei Erwachsenen – auch auf der Haut an blauen Flecken erkennbar

Was sind erste Anzeichen von Leukämie?

Abgeschlagenheit und Müdigkeit

Auffällige Hautblässe

Häufige und langwierige Infektionen und Fieber

Verstärkte Neigung zu Blutungen: Beispielsweise Nasen- oder Zahnfleischbluten, punktförmige Hautblutungen (Petechien) und blaue Flecken (Hämatome), kleine und größere Wunden bluten länger

Knochen- und Gelenkschmerzen

Bauchschmerzen, als Folge einer Vergrößerung von Leber oder Milz

Kopfschmerzen

Schwindel, Gefühlsstörungen oder Lähmungen

Atemnot, auch bei nur mäßiger körperlicher Belastung

Wichtig: Das Auftreten eines oder mehrere Symptome geht nicht automatisch mit einer Leukämie-Erkrankung einher. Es handelt sich hierbei nur um Anzeichen, die darauf hinweisen können.

Ganz anders sehen derweil die Symptome von Darmkrebs aus.

Kann man Leukämie haben, ohne es zu merken? Chronischer Blutkrebs verläuft schleichend

Bei einer chronischen Leukämie ist der Verlauf deutlich schleichender. Diese entwickelt sich langsam und oft über Jahre hinweg. Die Erkrankung erstreckt sich dabei über drei Krankheitsstadien, die jeweils ein spezifisches Beschwerdebild aufweisen. Wie lange die verschiedenen Krankheitsphasen andauern und ob auch tatsächlich alle Phasen durchlaufen werden, ist aber von dem jeweiligen Patienten abhängig.

Das erste Stadium einer chronischen Leukämie wird als chronische Phase bezeichnet. Ein Teil der Betroffenen weist in dieser Zeit gar keine Symptome auf. Bei anderen sind diese so gering ausgeprägt, dass sie den Erkrankten nicht belasten – oder es tritt nur ein Teil der Anzeichen auf. Aus dem Grund wird bei Vielen eine Erkrankung in der Phase eher zufällig diagnostiziert – beispielsweise bei einer aus einem anderen Grund durchgeführten Blutuntersuchung. Doch auch in dieser Phase gibt es dem Deutschen Krebsforschungszentrum zufolge erste Leukämie-Symptome, die auf eine Erkrankung hinweisen können:

Chronische Leukämie bei Erwachsenen: Welche Symptome für eine Erkrankung sprechen können

Anzeichen von Leukämie können bei chronischem Blutkrebs erst nach Jahren auftauchen

Nach der ersten Phase, die mehrere Jahre lang andauern kann, geht die chronische Leukämie in die sogenannte akzelerierte Phase über. In der Zeit verschlechtert sich das Allgemeinbefinden der Betroffenen und die Ausprägung der Symptome nimmt zu. Medizinisch gesehen steigt in der Phase die Anzahl unreifer weißer Blutkörperchen (genannt Blasten) deutlich an, wie der Krebsinformationsdienst dkfz berichtet.

Das letzte Stadium wird dementsprechend als Blastenphase bezeichnet, in der die Anzeichen schließlich denen einer akuten Leukämie entsprechen.

Symptome bei Kindern: Blaue Flecken und Hautveränderung – aber Leukämie ist besser heilbar

Leider trifft Blutkrebs neben Erwachsenen aber auch die Jüngsten unter uns: Bei Kindern unter 15 Jahren ist Leukämie sogar die häufigste Krebserkrankung. Laut dem Gesundheitsportal gesundheit.gv macht Blutkrebs rund ein Drittel aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus. Doch können – im Gegensatz zu den Prognosen bei Erwachsenen – betroffene Kinder in vielen Fällen vollständig geheilt werden. Darüber hinaus unterscheiden sich auch Verlauf und Symptome von denen im Erwachsenenalter.

Leukämie bei Kindern und Erwachsenen – in welchem Alter erkranken Betroffene am häufigsten an Blutkrebs?

In welchem Alter tritt Leukämie am häufigsten auf?

Im Mittel erkranken Menschen zwischen 60 und 70 Jahren am häufigsten an Leukämie. Dabei sind Männer etwas häufiger von Blutkrebs betroffen als Frauen. Ungefähr vier Prozent der Patienten sind Kinder unter 15 Jahren. Die einzelnen Leukämie-Arten können dabei zwar in jedem Alter auftreten, sind aber in bestimmten Altersabschnitten besonders häufig:

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) tritt am häufigsten bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren sind besonders oft betroffen.

Die akute myeloische (AML) und die chronischen Leukämien treten besonders oft im Erwachsenenalter auf.

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)

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Die chronischen Leukämien kommen unter Kindern sehr selten vor, bei der absoluten Mehrheit an erkrankten Heranwachsenden handelt es sich also um die akute lymphoblastische oder akute myeloische Leukämie. Die Krankheitszeichen entwickeln sich meistens innerhalb von wenigen Wochen. Dabei können dem Gesundheitsportal gesundheit.gv zufolge diese Symptome bei Kindern auftreten:

Leukämie-Symptome bei Kindern: Diese Anzeichen können auf eine Erkrankung hinweisen

Anzeichen von Leukämie: Symptome müssen keineswegs in Verbindung mit Krankheit stehen

Wichtig ist dabei aber zu betonen, dass vereinzeltes Feststellen dieser Symptome nicht automatisch bedeutet, dass Sie oder Ihr Kind an Blutkrebs leiden. Die Anzeichen können auch bei harmlosen Erkrankungen auftreten, die nicht mit Leukämie in Verbindung stehen. Trotzdem sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um der Ursache Ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen. Denn bei Verdacht auf eine Leukämie ist eine schnelle Diagnose wichtig.

Leben mit Leukämie: Wie lange ist das möglich?

Wie lange kann man mit Leukämie leben?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Überlebensdauer von Leukämie vom individuellen Krankheitsfall des Patienten abhängt sowie von der Blutkrebs-Art. Eine chronische Leukämie kann sich über Jahre hinweg unentdeckt entwickeln, bei einer akuten Leukämie ist der Krankheitsverlauf meist deutlich schneller. Laut Focus lebt jedoch nur rund die Hälfte der an Blutkrebs erkrankten Erwachsenen noch fünf Jahre nach der Diagnose.

Früherkennung und Vorsorge bei Leukämie – schwieriger als bei anderen Krebsarten

Eine gezielte Früherkennungs-Untersuchung gibt es bei der Leukämie-Erkrankung jedoch nicht. Das liegt laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum unter anderem daran, dass sich akute Leukämien sehr rasch entwickeln und sehr plötzlich durch ihre Symptome auffallen – sogar an den Blutwerten von Betroffenen hätte man demnach vor der Diagnose nicht erkennen können, dass sie bald erkranken werden.

Für chronische Leukämien gibt es ebenfalls bisher noch keine auf die Krankheit angepassten Möglichkeiten, diese frühzeitig zu erkennen. Sie werden deswegen oft zufällig entdeckt. Auch kann man einer Leukämie nicht aktiv durch gesunde Ernährung oder viel Bewegung vorbeugen.

Untersuchung zur Früherkennung bei Leukämie gibt es nicht – aber Risiko-Vermeidung zur Vorsorge

Wichtig zur Vorsorge von Leukämie ist deswegen laut des Internetportals der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), Risikofaktoren zu meiden. In den meisten Fällen kann für die Entstehung einer Leukämie zwar keine Ursache festgestellt werden, doch um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren, kann man folgende Maßnahmen umgehen:

Diese äußeren Einflüsse können bei der Entstehung einer Leukämie theoretisch eine Rolle spielen, doch lässt sich in der Vorgeschichte bei den Erkrankten in aller Regel keine erhöhte Belastung nachweisen. Auch eine familiäre Häufung ist bis auf wenige Ausnahmen laut dem Gesundheitsportal gesundheit.gv nicht der Fall.

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