Was ist der Ramadan und wann geht der Fastenmonat los? Der große Überblick
Jedes Jahr aufs Neue fasten Muslime für etwa einen Monat. Im März steht der Fastenmonat wieder an. Wann ist die Fastenzeit im Jahr 2023 genau – und was ist Ramadan überhaupt?
München – Ramadan ist immer im neunten Monat des islamischen Kalenders und dauert zwischen 29 und 30 Tage. Im Jahr 2023 findet der Fastenmonat etwa vom 23. März bis zum 21. April statt. Das Ramadan-Fest dauert anschließend drei Tage und beginnt mit dem 21. April. Je nach Ort können die Zeiten für den Fastenmonat leicht variieren. Doch was steckt eigentlich hinter der Fasten-Tradition?

Ramadan 2023 in Deutschland: Uhrzeit, Essen - und die wichtigsten Termine und Infos zum Fastenmonat
Ramadan symbolisiert eine der fünf Säulen des Islams und ist damit eines der zentralen Elemente der Religion. Muslime fasten von Beginn der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung. Sie verzichten dabei auf Essen, Trinken und andere Genussmittel. Erst nach Untergang der Sonne darf das Fasten gebrochen werden. Zum ersten Essen und Trinken, wenn es dunkel ist, trifft sich die ganze Familie, um gemeinsam das Fasten zu brechen. Die verschiedensten Speisen und Getränke werden angerichtet und gemeinsam verzehrt. Dabei sind Datteln, mit Wasser oder Milch, die erste Speise, die eingenommen werden soll.
In der Fastenzeit sollen sich die Gläubigen so viel wie möglich mit dem Koran und dem Gebet befassen. Weltliche Dinge, wie Streit und Fluchen, sind nicht erlaubt. So steht es auch im Koran: „Für Gott hat es keine Bedeutung, dass jemand, der das Lügen und den Betrug nicht unterlässt, sich des Essens und Trinkens enthält.“ Wichtig ist, dass Muslime in diesem Monat besonders mitmenschliches und soziales Verhalten an den Tag legen. Spenden und gute Taten sind ein zentrales Element im Ramadan. Eine Reinigung der Seele soll dadurch erreicht werden und ein Bewusstsein für Schwache und Arme geschaffen werden.
Sommer oder Winter, warum verschiebt sich der Fastenmonat Ramadan?
Der Fastenmonat hat keinen festen Zeitpunkt im Jahr, er verschiebt sich jährlich und liegt teilweise sogar in verschiedenen Jahreszeiten. Das liegt an der Ausrichtung des islamischen Kalenders am Mond. Anders als der in Deutschland übliche Kalender, der sich nach der Sonne richtet. Der islamische Kalender ist damit zehn bis elf Tage kürzer und nicht an die Jahreszeiten angepasst. Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Kalender und beginnt mit der Morgendämmerung nach dem Erscheinen des Neumondes.
Überall auf der Welt fasten Menschen an Ramadan. Besonders in muslimischen Ländern herrscht in der Zeit Ausnahmezustand. Reisende in diesen Ländern haben einiges zu beachten.
Ramadan in München: Wann dürfen Muslime hier das Fasten brechen?
Gefastet wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Am Anfang des Fastenmonats ist das in etwa von 04:20 bis um 18:30. Jedoch verschiebt sich das ganze durch die Zeitumstellung um eine Stunde. Außerdem wird die Zeit, in der gefastet wird, gegen Ende des Ramadan länger.
Ramadan: Kinder und Schwangere müssen nicht fasten
Kinder, die noch nicht die Geschlechtsreife erreicht haben, sind vom Fasten ausgenommen. Mädchen sind meist zwischen 11 und 15 Jahren geschlechtsreif, Jungen zwischen 13 und 16 Jahren. Auch Schwangere, stillende Mütter sowie kranke oder anders körperlich nicht zum Fasten befähigte müssen nicht fasten. Während der Menstruation dürfen Frauen ihr Fasten brechen, holen die verpassten Fasten-Tage aber oft im Nachhinein nach. Menschen, die sehr harte und körperliche Arbeit verrichten, sind ebenfalls vom Fasten befreit.
Fastenmonat: Nach Ramadan wird eines der wichtigsten Feste im Islam gefeiert
Am letzten Tag des Ramadan, im Jahr 2023 am 21. April, kommen Muslime zusammen zum Beten. Ein großes Festmahl wird aufgetischt und die Kinder bekommen Geschenke und Geld. Es ist der erste Tag nach Ramadan, auch als Zuckerfest bekannt, dem je nach Region ein bis zwei weitere Festtage folgen.