Nach Rekord-Januar droht „Hitze-Februar“ – Meteorologe sieht „eine einzige Katastrophe“
Eine Wetter-Wende im Rekord-Januar soll frostige Temperaturen bringen. Nur ob auch Wintersportler auf ihr Vergnügen kommen, bleibt abzuwarten.
Wiesbaden – Seit dem Jahr 1881 messen Generationen von Meteorologen zuverlässig die Temperatur in der Bundesrepublik. Wenn die Wetter-Experten erster Stunde jedoch heute einen Blick auf ein Thermostat werfen würden, wäre der Schock groß. Denn in der ersten Hälfte des „Hochwintermonats“ Januar ist es so warm wie noch nie, mit 8,2 Grad über dem Durchschnitt. Nun soll die zweite Monatshälfte etwas Frost bringen – die Hoffnung auf Schneefall ist dementsprechend groß.
Extremer Temperaturrekord im Januar und erschreckende Wetter-Prognose: „Schwache Leistung“
Der bisherige Hitze-Rekord im Januar 2023 hat einen günstigen Nebeneffekt. Denn durch die hohen Temperaturen konnten viele Menschen eine Menge Heizkosten sparen. Doch hier endet bereits die Liste an Vorteilen des warmen Wetters. Der bisher dürftige Schneefall etwa bringt Wintersportler und Skilift-Betreiber ins Schwitzen – ganz abgesehen davon, was die Hitze für das globale Klima sowie die Umwelt bedeutet.
Nun ist die zweite Hälfte des Januars angebrochen. Wie Meteorologe Dominik Jung bei wetter.net erklärt, soll es jetzt abkühlen. Von einer richtigen Kältewelle oder einem tiefen Wintereinbruch könne jedoch nicht die Rede sein. In den nächsten Wochen kann es nachts leichten Frost geben – laut Jung jedoch „eine sehr schwache Leistung“ für einen Zeitpunkt mitten im Winter.
Kein Vergleich zum Dezember-Winter 2022: Schneefall und Frost nur dürftig erwartet
Am Dienstag (17. Januar) werden drei bis fünf Grad und im Süden viele Wolken ohne Niederschlag erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet im Norden stellenweise mit Regen und Schnee. In der Nacht auf Mittwoch soll auch der Süden eine Prise Schneeflocken oder Regen abbekommen, während sich die Temperatur in Deutschland dem Nullpunkt nähert. Dem Wetter-Trend folgend, nimmt die Temperatur weiter ab, bis sie sich Donnerstag, Freitag und am Wochenende bei minus drei bis fünf Grad einpendelt. Sonne und Wolken wechseln sich ab, bei regelmäßigem Niederschlag.
Eine Schneegarantie gibt es keine: Trotzdem könne laut wetter.net in den nächsten Tagen an den Alpen und auf Höhen von 300 bis 500 Metern mit stetigem Schneefall gerechnet werden. Besonders Mitte der Woche stehen die Chancen gut für etwas winterliche Witterung. So kalt und schneereich wie in der ersten Dezember-Hälfte werde es jedoch nicht. Insgesamt rechne Jung mit fünf bis zehn Zentimeter, der DWD in Bayern selten sogar mit 30 Zentimeter Schnee.

Besorgniserregende Februar-Prognose und kleiner Trost für Wintersportler
Mit Blick auf den Februar werde sich an dem Wärme-Trend allerdings nichts ändern. Wie Meteorologe Jung berichtet, soll in dem generell warmen Winter – 3,3 Grad wärmer als der Referenzwert von 1961 bis 1990 – der Februar keine Ausnahme bilden. Deutschlandweit könne der zweite Monat des Jahres 2023 im Schnitt zwei bis drei Grad wärmer sein als das Klimamittel. „Fast schon eine Art ,Hitze´-Februar“, so Jung gegenüber wetter.net. Für die Wintersport-Saison „eine einzige Katastrophe“.
So ein warmes Winterwetter kann ganz schön beunruhigend sein. Die Münchner haben allerdings beschlossen, das Beste daraus zu machen und genießen die Wärme im Biergarten. Und für Wintersportler gibt es auch eine gute Nachricht: Denn nun ist es kalt genug für den Einsatz von Schneekanonen. Derweil zieht im Norden das Sturmtief „Frederic“ seine Bahnen und löst in manchen Landkreisen die Alarmstufe „Rot“ aus.