Hitzewelle in Frankreich: Waldbrände und Hitzetote – „Wirkliche Ausnahmesituation“
Frankreich kämpft derzeit mit Rekordtemperaturen. Die Hitzewelle erreicht am Samstag ihren Höhepunkt – mit Waldbränden und leider auch Toten.
Paris - Hohe Temperaturen im Juni sind beim Wetter in Frankreich keine Seltenheit. Aber das Ausmaß der aktuellen Hitzewelle ist doch ungewöhnlich. Zum Höhepunkt am Samstag (18. Juni) wurden Spitzentemperaturen von bis zu 43 Grad erwartet. „Es handelt sich um eine wirkliche Ausnahmesituation“, teilte der Wetterdienst Météo France mit. Es sei davon auszugehen, dass absolute Hitzerekorde gebrochen würden.
Flächendeckend wurden Temperaturen von 35 bis 39 Grad erwartet. Verbunden mit der schon länger andauernden großen Trockenheit herrschte große Waldbrandgefahr. Immer wieder rückte die Feuerwehr zu Brandherden in der Natur aus. Im südfranzösischen Departement Tarn brachen alleine am Samstag drei Brände aus, wie die Präfektur mitteilte.
Hitzewelle in Frankreich: Zwei Rentner sterben
Bereits am Freitag (17. Juni) starben bei extremer Hitze zwei Rentner an der Westküste am Strand von Pornichet. Das berichtete der Sender France Info. Ein 80-Jähriger hatte sich gegen 14 Uhr bei praller Sonne auf sein Handtuch gelegt. Als er sich nicht mehr bewegte, riefen andere Strandgäste um Hilfe.
Der Mann erlitt offenbar einen Hitzschlag. Der Strandwache gelang es nicht mehr, ihn wiederzubeleben. Zwei Stunden später sackte ein 82-Jähriger tot im Wasser zusammen. Bei einer Wassertemperatur von 16 Grad und einer Lufttemperatur von 35 Grad wurde ein tödlicher Kälteschock vermutet.

Hitzewelle in Frankreich: Unwetter in der Nacht zum Sonntag erwartet
Ab der Nacht zum Sonntag (19. Juni) wird in Frankreich von der Atlantik-Küste kommend mit Unwettern gerechnet, die später weitere Landesteile erfassen. Örtlich könnten diese Unwetter von heftigen Windstößen und starken Gewittern begleitet werden. Es wird auch mit einem Ende der Hitzewelle gerechnet. Lediglich in Ostfrankreich – in Richtung der deutschen Grenze – könnten die sehr hohen Temperaturen noch länger andauern.
Frankreich ist nicht das einzige europäische Land, das derzeit von einer Rekord-Hitze heimgesucht wird. In Spanien sorgt die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 ebenfalls für Waldbrände. Auch in Deutschland kommen die Leute am Wochenende ins Schwitzen. Der Deutsche Wetterdienst gab gleich zwei Hitze-Warnungen für Bayern heraus. Auf die hohen Temperaturen könnten allerdings heftige Gewitter folgen. (ph mit dpa)