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Lungenkrebs-Symptome: Warnsignale richtig deuten und Anzeichen früh erkennen

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Von: Carolin Gehrmann

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Lungenkrebs ist die dritthäufigste Krebsart in Deutschland. Vor allem Raucher sind stark gefährdet. Am Anfang verursacht die Krankheit kaum Symptome – doch es gibt Anzeichen, bei denen ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Bremen – Lungenkrebs ist eine gefürchtete Diagnose. Von allen Krebsarten weist Lungenkrebs in Deutschland die höchste Sterblichkeitsrate auf. Das Tückische bei der Krankheit ist: Sie verursacht zu Beginn kaum oder keine Symptome, ähnlich wie auch beim Darmkrebs, und wird deshalb oft erst spät entdeckt. Für Betroffene kommt die Diagnose dann oft ganz unvorhergesehen.

Symptome für Lungenkrebs: Wie sind die Heilungschancen?

Dabei sind die Heilungschancen umso größer, je früher der Tumor entdeckt wird. Es ist daher also wichtig, die ersten Anzeichen und Symptome für Krebs und im Speziellen für Lungenkrebs zu kennen und im Verdacht lieber gleich zum Arzt zu gehen. Die Beschwerden können nämlich auch durch ganz andere, harmlose Erkrankungen hervorgerufen werden. Darauf verweist auch kreiszeitung.de.

Ein Arzt zeigt einer Frau Fotos ihrer Lungenflügel.
Einer neuen Studie zufolge, hängen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, und ein geringes Bildungs- und Einkommensniveau zusammen. © imago/Symbolbild

In Deutschland gibt es keine geregelten Vorsorgeleistungen für Lungenkrebs, anders als beim Darmkrebs oder Brustkrebs, für die es regelmäßige Früherkennungsangebote gibt. Deshalb sollten mögliche Symptome immer ernst genommen werden und bei ersten Anzeichen lieber direkt eine Arztpraxis aufgesucht werden – denn das erhöht die Überlebenschancen drastisch.

Lungenkrebs früh erkennen: Lungentumore verursachen zu Beginn keine Symptome oder Beschwerden

Lungentumore oder auch ‚Bronchialkarzinome‘ verursachen zu Beginn meist keine Beschwerden. Dazu kommt, dass es eigentlich keine Symptome gibt, die eindeutig nur auf Lungenkrebs hindeuten. Bestimmte Anzeichen, die bei Lungenkrebs vorkommen, können nämlich genauso durch andere Krankheiten wie eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung hervorgerufen werden.

Wie sind die Überlebenschancen bei Lungenkrebs?

Lungenkrebs hat laut Robert-Koch-Institut eine eher ungünstige Prognose. Von 100 Erkrankten leben nach 5 Jahren noch rund 18 (21 Frauen bzw. 15 Männer). Wie bei allen Krebs­arten verbessern sich die Über­lebens­aussichten jedoch deutlich, wenn der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wird. Deshalb ist es so wichtig, die Anzeichen zu kennen und Risikofaktoren wie das Rauchen zu vermeiden.

Als Lungenkarzinome werden bösartige Geschwülste verstanden, die aus dem Lungengewebe entstehen. Sie können sich in allen Abschnitten der Lunge entwickeln, meist jedoch in den oberen Teilen der Lungenflügel. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) vermutlich deshalb, weil diese bei der Atmung stärker belüftet werden und sie in höherem Maße als andere Abschnitte schädigenden Substanzen ausgesetzt sind.

Was sind Anzeichen und Symptome bei Lungenkrebs?

Lungenkrebs erkennen: Untypische Symptome und Anzeichen können auf Erkrankung hinweisen

Es können allerdings auch andere Symptome auftreten, die nicht gleich auf eine Erkrankung der Lunge schließen lassen. Dazu gehören Knochenschmerzen, ungeklärte Fieberschübe und geschwollene Lymphknoten sowie allgemeines Schwächegefühl, Leistungsabfall und Abgeschlagenheit. Dies sind eher Hinweise auf eine Krebserkrankung im Allgemeinen, nicht nur für Lungenkrebs. Es ist daher wichtig, auf derartige Veränderungen des eigenen Körpers zu achten und die ersten Anzeichen von Krebs zu kennen.

Wenn man eines oder mehrerer dieser Symptome bei sich bemerkt, muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass man an Krebs erkrankt ist, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Die Beschwerden können auch durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden, wie etwa durch eine chronische Bronchitis oder eine Lungenentzündung.

Welche Schmerzen verursacht Lungenkrebs? Welche Beschwerden kommen noch dazu?

Da es bei Lungentumoren zu Schmerzen in der Brust kommen kann, sollten derartige Beschwerden ärztlich abgeklärt werden – vor allem bei Rauchern, da sie ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs haben.

Wenn der Krebs sich schon im fortgeschrittenen Stadium befindet und sich bereits Metastasen gebildet haben, können diese ebenfalls Beschwerden verursachen. Laut DKFZ bemerken Betroffene dann häufig zum ersten Mal etwas von ihrer Erkrankung – es sind sozusagen die ersten Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt.

Was für Schmerzen hat man bei Lungenkrebs?

Die Schmerzen, die bei Lungenkrebs auftreten, können in Art und Stärke sehr variieren. Es muss aber nicht unbedingt zu Schmerzen kommen. Neben anhaltenden, drückenden Schmerzen im Brustbereich können auch Schmerzen im Bereich des Rückens auftreten, wenn sich der Tumor in Richtung Wirbelsäule ausbreitet.

Wenn Knochen von Krebszellen befallen werden, kann es zu Gelenk- und Knochenschmerzen kommen.

Bei Metastasen in den Knochen haben Patienten häufig Schmerzen, die laut DKFZ oft fälschlicherweise als Arthrose gedeutet werden. Ist die Leber betroffen, sind Gewichtsverlust, Schwäche und Müdigkeit als eher unspezifische Symptome die Folge.
Metastasen im Gehirn können neurologische Symptome verursachen, zum Beispiel Lähmungen, Kopfschmerzen, aber auch Verwirrtheit, Krampfanfälle oder Wesensveränderungen.

Erhöhtes Lungenkrebs-Risiko durch Rauchen bei Männern und Frauen

Experten sind sich einig: Rauchen ist der größte Risikofaktor für Lungenkrebs. Laut DKFZ geht man in Fachkreisen davon aus, dass neun von zehn betroffene Männer Lungenkrebs haben, weil sie rauchen oder einmal geraucht haben. Bei Frauen sind es sechs von zehn.

Ihr Rat lautet daher: Wer einer Lungenkrebs-Erkrankung vorbeugen möchte, der sollte nicht rauchen oder so schnell wie möglich mit dem Rauchen aufhören. Schon mit dem ersten Tag ohne Zigaretten hört man auf, gesundheitsschädliche Stoffe einzuatmen. Und je länger die rauchfreie Zeit ist, desto deutlicher sinkt das persönliche Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Nichtraucher können ebenfalls an Lungenkrebs erkranken – Gene spielen eine Rolle

Aber auch Nichtraucher können an Lungenkrebs erkranken. Denn auch die Gene spielen bei der Entwicklung von Lungentumoren eine Rolle. Auch wenn das Rauchen weiterhin als Hauptrisikofaktor gilt, wirken beide Risikofaktoren offenbar unabhängig voneinander, wie aus einer britischen Studie in der Fachzeitschrift British Journal of Cancer hervorgeht.

In der Studie wurde außerdem berechnet, dass sich durch das Aufgeben des Rauchens mehr als drei Viertel der Lungenkrebserkrankungen, die während der Studienzeit aufgetreten sind, hätten verhindern lassen.

Risikofaktoren für Krebs kennen und vermeiden – da eine medizinische Vorsorge noch nicht möglich ist

Derzeit gibt es noch keine geregelte medizinische Vorsorge zur Früherkennung von Lungenkrebs. Laut DKFZ prüfen Experten derzeit allerdings, ob starken Raucherinnen und Rauchern eventuell eine Früherkennung angeboten werden kann. Als Methode käme die strahlungsarme Computertomografie in Frage. Ein neuer Urin- und Bluttest soll jetzt sogar ermöglichen, 14 verschiedene Krebsarten einfach, schnell und günstig zu erkennen.

Damit es im Idealfall gar nicht erst zu einer solchen Untersuchung kommen muss, wird von Medizinern grundsätzlich ein gesunder Lebensstil empfohlen, da dieser das allgemeine Krebsrisiko nachweislich senkt – auch das für Lungenkrebs. Ob Nichtraucher oder Raucher – es ist wichtig, das Risiko einer Krebserkrankung möglichst gering zu halten. Wenn möglich, sollte daher auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet werden. Damit senkt man auch das Risiko für andere Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Diabetes oder Schlaganfall.

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