Nosferatu-Spinne breitet sich rasant in Deutschland aus - zwei Hotspots besonders im Fokus
Giftig, aber ungefährlich: Die Nosferatu-Spinne breitet sich in Deutschland weiter aus. Sichtungen können auf einer Internetplattform der Nabu gemeldet werden.
Hannover – Nach einem Vampir benannt: Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) klingt gruselig und schaut auch so aus – gefährlich ist sie für den Menschen aber nicht. Immer häufiger werden Exemplare der Spinnenart gesehen und gemeldet. Wieso sich die Spinnenart so schnell ausbreitet und was bei einer Sichtung zu tun ist, erklärt ein Experte des Naturschutzbundes Niedersachsen (Nabu).
Nosferatu-Spinne: Klimawandel begünstigt Ausbreitung
Der ursprüngliche Lebensraum der Zoropsis spinimana ist der Mittelmeerraum. In Deutschland wurde die Spinnenart erstmals 2005 in Freiburg nachgewiesen – inzwischen bundesweit. Laut Sichtungsportal der Nabu und naturgucker.de wurden bis Mitte September 15.254 Nosferatu-Spinnen gemeldet. Hotspots sind demnach NRW und Süddeutschland.
Inzwischen ist sie aber auch in Niedersachsen und Mitteldeutschland zu Hause. „Bei den ersten in Deutschland aufgefundenen Nosferatu-Spinnen handelt es sich vermutlich um Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben. Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigen nun die Ausbreitung der Tiere“, erklärt Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim Nabu Niedersachsen. Wie viele Exemplare es in Deutschland wirklich gibt, können Experten nicht genau sagen.

Zoropsis spinimana: Spinne hält sich an Hauswänden, Gartenhäusern und Balkonen auf
Die Spinne gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Mit knapp zwei Zentimetern Körperlänge und einer Beinspannweite bis zu sechs Zentimetern ist sie recht auffällig. Die Zoropsis spinimana zählt zwar zu den Webspinnen, fängt ihre Beute aber nicht mit Netzen. Hauptsächlich jagt sie Insekten.
Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Spinnenart halten sie sich primär an Bäumen und Felsformationen auf. In Deutschland trifft man um und an Gebäuden auf die Spinne. Hauswände, Gartenhäuser, Balkone und Terrassen zählen hierzulande zu den charakteristischen Aufenthaltsorten. Aber auch an senkrechten Glasscheiben kann man auf die Nosferatu-Spinne treffen. Denn: Sie hat spezielle Hafthaare an den Beinen.
Spinnen-Sichtung: Vorsichtig ins Freie tragen und Sichtung melden
Bei einem Treffen auf die Nosferatu-Spinne brauchen Sie keine Angst zu haben. Laut Nabu sind zwar grundsätzlich alle Spinnen giftig – für Menschen ist die Nosferatu-Spinne aber nicht gefährlich. Sie kann zwar mit ihren Klauen die menschliche Haut durchdringen, ihr Biss fühle sich lediglich wie ein Bienen- oder Wespenstich an. Zubeißen würde sie aber nur, wenn sie sich gereizt fühle. Demnach sollte man die Spinne nicht mit bloßer Hand anfassen. Besser ein Glas über die Spinne stülpen, eine Pappe runterschieben und draußen wieder freilassen.
Sollte man auf eine Nosferatu-Spinne stoßen, so kann man das auf dem Sichtungsportal der Nabu und naturgucker.de melden. „Mit Hilfe dieser Meldeapp soll eine Dokumentation über das Vorkommen dieser Art und die ihre Verbreitung beeinflussenden Faktoren ermöglicht werden“, berichtet Eggers. Fotos helfen bei der Feststellung, ob es sich tatsächlich um besagte Spinne handelt. (hk)