Fiese Glühwein-Tricksereien in Österreich aufgedeckt
Eisige Temperaturen und ein warmer Glühwein in der Hand, das gehört zu einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt dazu. Allerdings sind die Preise dafür nicht ganz fair.
München/Wien - Wer dieses Jahr auf den Weihnachtsmarkt geht, der wird bei den Preisen wohl einen Schock erleben. Für den Glühwein bezahlt man schon mal vier Euro, „spezielle“ Mixturen oder gar der extra Schuss lassen den Preis sogar auf sieben oder acht Euro klettern. Auch die österreichischen Weihnachtsmärkte sind teurer geworden. Noch frecher: Ein Test deckte auf, dass die Glühweinstände bei dem Ausschank tricksen.
Weihnachtsmarkt: Fiese Glühwein-Tricksereien in Österreich aufgedeckt
Zwei Tassen Glühwein für 24 Euro. Bei dem Preis fällt einem alles aus dem Gesicht. So viel kostete es vor dem Wiener Stephansdom, wie oe24.at berichtete. Der Preis beinhaltet auch das Pfand, das laut oe24.at an manchen Ständen vier oder fünf Euro kostet. Sogar bis zu sieben Euro müssen Kunden teilweise bezahlen. Die Tester waren nicht nur mit dem Preis unzufrieden, sondern auch über die Menge. Nur zwei Drittel der Tasse waren mit dem Getränk gefüllt. Der Rest war nur Schaum. Auf Nachfrage am Ausschank hieß es, dass der Zapfhahn wohl defekt sei, wodurch der Glühwein schäume.

Den billigsten Glühwein vor dem Wiener Stephansdom gab es für 4,90 Euro. Dafür bekommt man in der Regel 250 ml und muss zusätzlichen fünf Euro für das Pfand zahlen. Als die Tester den Glühwein in einen Messbecher kippten, stellte sich heraus, dass in dem ersten Becher nur 220 ml eingeschenkt wurden, also 12 Prozent zu wenig. In der zweiten Tasse befanden sich nur 200 ml, also 20 Prozent zu wenig.
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Weihnachtsmarktstände: Glühwein wird mit Wasser verdünnt
Ein Insider berichtete zudem, dass viele den Punsch in Kanistern fertig kaufen würden. „Pro 10 Liter kann man 1 Liter Wasser dazumischen – das spürt kaum wer“, so der Insider. Dabei soll der Punsch 10 bis 25 Cent in der Produktion kosten, wie der Gastro-Experte weiter erklärte. Die Stände würden dadurch bis zu 1.860 Prozent an Umsatz generieren.
Auch die Standbesitzer auf dem Weihnachtsmarkt werden von hohen Energiepreisen nicht verschont, sodass auch sie höherer Rechnungen bezahlen müssen. Zudem könnten die Einbußen aus den letzten zwei Corona-Jahren eine Rolle bei den hohen Preisen spielen. Einige Weihnachtsmärkte wurden auch noch letztes Jahr durch das Coronavirus abgesagt.
Bis zu 12,5 Prozent stieg der Preis bei den Ständen an. Und auch Deutschland bleibt von der Glühwein-Teuerung nicht verschont. Eine Studie ergab, dass die Preise auf den Weihnachtsmärkten bis zu 60 Prozent angestiegen sind. (vk)