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Tierärztin vergewaltigt und verbrannt: Polizisten erschießen Täter - nun wird gegen sie ermittelt

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Tierärztin (27) wurde in Indien vergewaltigt, ermordet und verbrannt - Mutmaßliche Täter erschossen
Menschen versammeln sich an der Stelle, an der die Leiche der 27-Jährigen gefunden wurde. © AFP / NOAH SEELAM

Sie rief ihre Schwester verzweifelt an. Später fanden Polizisten die verbrannte Leiche einer 27-jährigen Tierärztin. Die Gruppenvergewaltigung empört Indien - nun sind die mutmaßlichen Täter tot.

Update vom 7. Dezember 2019: Die staatliche Menschenrechtskommission hat nach der Tötung der vier mutmaßlichen Vergewaltiger in Indien Ermittlungen gegen die Polizei eingeleitet. Vertreter der Kommission besuchten am Samstag (7.12.) den Tatort in der südindischen Metropole Hyderabad. Die Tötung der Verdächtigen sende "ein falsches Signal an die Gesellschaft", erklärten die Menschenrechtsaktivisten. Hunderte Menschen feierten unterdessen weiter den Tod der mutmaßlichen Täter.

Sollten die Polizisten für schuldig befunden werden, würden sie vor Gericht gestellt, erklärte die Menschenrechtskommission. Ihre Experten begutachteten am Samstag auch die Leichen der mutmaßlichen Vergewaltiger. Ein Gericht im südindischen Bundesstaat Telangana hatte zuvor die Festhaltung der Autopsie auf Video angeordnet.

Tierärztin (27) vergewaltigt, ermordet und verbrannt: Nun wurden die mutmaßlichen Täter von Polizisten erschossen

Update vom 6. Dezember 2019: Nach der brutalen Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Tierärztin (27) sind die mutmaßlichen Täter bei der Nachstellung des Verbrechens von der Polizei erschossen worden. Die vier Männer hätten zu entkommen versucht, teilte die Polizei mit. "Sie wollten Waffen an sich reißen", sagte Polizeisprecher Prakash Reddy. Bei der anschließenden Schießerei seien sie getötet worden. Die Familie des Opfers begrüßte den Tod der Männer, Frauenaktivistinnen dagegen kritisierten das Verhalten der Polizei.

Die Tat hatte landesweit wütende Proteste ausgelöst, Demonstranten forderten ein rasche und harte Verurteilung der vier Verdächtigen. Am vergangenen Samstag hielt die Polizei in Hyderabad nur mit Mühe eine aufgebrachte Menge davon ab, die Wache zu stürmen, in der die vier Männer festgehalten wurden.

Nach Gruppenvergewaltigung: Freue und Empörung über Tod der mutmaßlichen Täter

Nach dem Tod der vier mutmaßlichen Täter riegelte die Polizei das Gelände ab. Hunderte Menschen strömten zusammen, um die Polizisten zu feiern. Einige zündeten zur Feier Feuerwerkskörper an, die Beamten wurden mit Blütenblättern bestreut. Auch aus anderen Landesteilen wurde von Freudenfeiern berichtet. Die Schwester der Ermordeten erklärte ebenfalls, der Tod der Verdächtigen freue sie.

Die Anwältin Vrinda Grover hingegen bezeichnete das Vorgehen der Polizei als "absolut inakzeptabel". Gewalttaten müssten "Aufklärung und Strafverfolgung" nach sich ziehen, sagte Grover, keine "Morde". Menschenrechtsaktivisten werfen Polizei und Behörden immer wieder vor, mit außergerichtlichen Tötungen Gerichtsverfahren zu verhindern - oftmals, um die Aufarbeitung von eigenen Versäumnissen und Fehlverhalten zu verhindern.

Brutales Gewaltverbrechen: Tierärztin (27) wurde von Gruppe vergewaltigt, ermordet und verbrannt

Ursprungsmeldung vom 3. Dezember 2019: Hyderabad - Vier Männer stehen unter Verdacht, in Hyderabad eine 27-jährige Tierärztin vergewaltigt, ermordet und dann ihre Leiche verbrannt zu haben. Der besonders brutale Fall einer Gruppenvergewaltigung hat in Indien landesweit für Empörung gesorgt. Nachdem Details von dem grausamen Verbrechen bekannt wurden, versuchten Demonstranten die Polizeistation zu stürmen, in der vier tatverdächtige Männer festgehalten wurden. Die Beamten mussten Verstärkung anfordern. Auch in anderen Teilen Indiens fanden Demonstrationen statt. 

Die mutmaßlichen Täter seien zwischen 20 und 30 Jahre alt, hätten als Lastwagenfahrer und Reinigungskräfte gearbeitet, berichten indische Medien.

Gruppenvergewaltigung: Männer stellen Tierärztin (27) Falle

Das Verbrechen soll sich am Mittwoch (27. November) am Stadtrand von Hyderabad in der Nähe einer Mautstelle ereignet haben, berichten indische Medien. Die Männer hatten den Motorroller der jungen Frau fahruntüchtig gemacht, indem sie Luft aus den Reifen ließen. Dann boten sie der 27-Jährigen Hilfe bei der Reparatur an. 

Die Tierärztin rief den Berichten zufolge noch ihre Schwester an und erzählte ihr, dass sie die Situation in Angst versetze. Um 21.44 Uhr sei ihr Handy ausgeschaltet worden. Einen Tag später fanden Polizisten die verbrannte Leiche der Frau. 

Video: Immer wieder protestieren Indiens Frauen gegen Gewalt

Die tatverdächtigen Männer hätten ihr Opfer an einen abgelegenen Ort gebracht und es dort vergewaltigt und getötet. Anschließend sollen sie die Leiche zu einer rund 25 Kilometer entfernten Straßenunterführung transportiert und dort angezündet haben.

Gruppenvergewaltigung in Indien - schockierende Gewaltverbrechen überschatten das Land 

Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. Immer wieder kommt es zu schweren Übergriffen. In einem Krankenhaus der Hauptstadt Neu Delhi erlag am Samstag eine 16-Jährige ihren schweren Verletzungen. Sie war zehn Tage zuvor von einem Nachbarn vergewaltigt und anschließend angezündet worden. 

2012 war eine Studentin in einem Bus in Neu-Delhi während der Fahrt von mehreren Männern vergewaltigt und so schwer verletzt worden, dass sie starb. Dieser Fall hatte in dem Land zu großer Empörung und letztlich auch zu schärferen Gesetzen geführt. Auch eine Touristin aus der Schweiz war 2013 Opfer einer Gruppenvergewaltigung in Indien geworden, wie Merkur.de* berichtet.

2012 war eine Studentin in einem Bus während der Fahrt vergewaltigt worden. Ein Jahr danach erinnern Demonstranten an das Verbrechen.
2012 war eine Studentin in einem Bus während der Fahrt vergewaltigt worden. Ein Jahr danach erinnern Demonstranten an das Verbrechen. © AFP / SAM PANTHAKY

Jährlich werden in Indien nach Behördenangaben rund 40.000 Vergewaltigungen angezeigt, doch dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

AFP/ml

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