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„Schmutzigster Mann der Welt“ gestorben – er war überzeugt: Sauberkeit „macht krank“

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Von: Patrick Freiwah

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Der Legende nach handelte es sich um den schmutzigsten Menschen der Gegenwart. Nun ist der Iraner Amu Hadschi ums Leben gekommen - in einem prächtigen Alter.

Iran - Amu Hadschi weilt nicht mehr unter den Lebenden. Der Iraner starb im hohen Alter von 94 Jahren in seiner Heimat. Warum wir das vermelden: Der betagte Asiate wurde weltweit bekannt, weil er eine ausgeprägte Angst vor Hygiene besaß.

Der Mann aus der südiranischen Provinz Fars wurde in Medien als „schmutzigster Mann der Welt“ betitelt, weil er sich angeblich seit etwa als 60 Jahren nicht mehr gewaschen habe. Darüber hatten wir bereits im Jahr 2014 berichtet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna erläuterte, war Hadschi davon überzeugt, dass Sauberkeit ihn „krank machen“ würde.

Iran: „Schmutzigster Mann der Welt“ wurde kurz vor seinem Tod in Nasszelle geführt

Am vergangenen Sonntag (23. Oktober) ist der wasserempfindliche Iraner angeblich gestorben. Über die Todesursache wurde nichts bekannt, jedoch gab es dem Vernehmen nach vor wenigen Monaten ein einschneidendes Erlebnis: Amu Hadschi (Landessprache Amou Haji) sei von Nachbarn aus seinem Dorf Dedschgah in eine Nasszelle geführt und dazu gebracht worden, sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten zu waschen, führt die Agentur aus.

Der vermeintlich „schmutzigste Mensch der Welt“ ist im Iran gestorben - im Alter von 94 (Symbolbild)
Der vermeintlich „schmutzigste Mensch der Welt“ ist im Iran gestorben - im Alter von 94 (Symbolbild). © Cinedigm Entertainment Group/Imago

Derweil muss an den Raststätten an deutschen Autobahnen künftig mehr Geld für den Toilettenbesuch bezahlt werden.

Schmutziger Iraner stirbt mit 94 Jahren - Tierdung und verrottete Kadaver

Die Boulevardzeitung 20min aus der Schweiz hatte über Amu Hadschi einst eine Reportage verfasst und erklärt, dass dessen Lebensstil auch das Rauchen von Tierdung beinhalten würde. Dafür soll der Verstorbene auf ein als Pfeife umfunktioniertes Abwasserohr gesetzt haben.

Zudem habe er Brackwasser aus einem Ölkanister getrunken und verrottende Tierkadaver gegessen. Einen festen Wohnsitz habe Hadschi nicht gehabt, stattdessen meistens in einem Loch im Boden geschlafen haben. Medienberichten zufolge war die Angst des allein lebenden „schmutzigsten Mannes der Welt“ vor jeglicher Körperpflege auch Gegenstand eines Dokumentarfilms mit dem Titel: „Das seltsame Leben des Amu Hadschi“.

Derweil hat sich der Wirbel um die verschollene iranische Kletterin Elnas Rekabi aufgelöst: Nach dem Kopftuch-Eklat ist die Sportlerin zurück in ihrer Heimat - und hat sich zu dem Vorfall geäußert. (PF/AFP)

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