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Mitten in Gardasee-Saison: In Norditalien wird Trinkwasser rationiert - „Situation immer schlimmer“

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Von: Patrick Mayer

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Sehnsuchtsort am Gardasee: das malerische Sirmione.
Sehnsuchtsort am Gardasee: das malerische Sirmione. © IMAGO / YAY Images

Weil es nicht regnet und das Wetter hochsommerlich heiß ist, muss am Ende der deutschen Pfingstferien in der italienischen Lombardei und in Venetien nahe des Gardasees das Trinkwasser rationiert werden.

München/Rom/Bardolino - Der Gardasee: Es ist der Sehnsuchtsort vieler Deutscher schlechthin, um mit viel italienischer Dolce Vita Urlaub zu machen. Gerade in den Pfingstferien. Vor allem für Reisende aus Bayern und dem Großraum München. So tummeln sich zwischen Riva, Bardolino, Peschiera, Densenzano und Salo Autokennzeichen von „M“ (München), über „FS“ (Freising), „ED“ (Erding), „DAH“ (Dachau) bis „STA“ (Starnberg). Zwei Jahre Corona-Pandemie taten für die Reiselust ihr Übriges.

Wetter am Gardasee und in Italien: Wegen Hitze und Dürre geht vielerorts das Trinkwasser aus

Doch jetzt das: Wegen einer historischen Dürre ist Norditalien mitten in der Urlaubssaison zu drastischen Maßnahmen gezwungen. 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei wurden zuletzt aufgefordert, nachts die Trinkwasserversorgung an die Haushalte einzustellen oder zu drosseln.

Der Verband der Wasser- und Energieversorger Utilitalia schlug mit dem Appell Alarm angesichts der extremen Trockenheit gerade in den Gebieten, durch die der Po, der längste Fluss Italiens, fließt.

Im Video: Italien - Etlichen Stränden in Urlaubsregionen droht die Schließung

Die für den Fluss Po zuständige Behörde berichtete von der schlimmsten Dürre und dem niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren. Vielerorts ist von dem normalerweise mächtigen Strom nur noch ein Rinnsal übrig.

„Die Situation wird immer schlimmer“, sagte Mitarbeiter Meuccio Berselli der Nachrichtenagentur Ansa. „In manchen Gebieten hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet.“ Dutzende Gemeinden hätten bereits Tanklaster zur Wasserbeförderung im Einsatz, weil die Wasserspeicher leer seien.

Urlaub in Italien: Kein Regen, aber Hitze an Gardasee und Comer See

Ort in NorditalienRegenrisiko SamstagGrad CelsiusRegenrisiko SonntagGrad Celsius
Bardolino (Gardasee, Venetien)0 Prozentbis zu 32 Grad0 Prozentbis zu 34 Grad
Desenzano del Garda (Lombardei)0 Prozentbis zu 32 Grad0 Prozentbis zu 34 Grad
Lido di Jesolo (Venetien)0 Prozentbis zu 28 Grad10 Prozentbis zu 28 Grad
Stresa (Comer See, Piemont)0 Prozentbis zu 32 Grad25 Prozentbis zu 32 Grad

Quelle: wetter.com, Stand: Donnerstag, 16. Juni, 15.20 Uhr

An diesem Freitag (17. Juni) - just dem Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre - ist ein Krisentreffen in Rom mit Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli geplant. Attilio Fontana, Präsident der Region Lombardei, kündigte an diesem Donnerstag (16. Juni) an, den Notstand auszurufen. Die Lage sei „dramatisch“, und das nicht nur in der Lombardei, sondern auch im Piemont, der Emilia-Romagna und dem Veneto (Venetien).

Wetter am Gardasee und in Italien: An beliebten Urlaubs-Hotspots von Touristen regnet es nicht mehr

Zur Einordnung: In der Lombardei liegen das Südwest- und das West-Ufer des Gardasees. Zudem ist die italienische Region mit ihrer Hauptstadt Mailand Heimat zweier weiterer Oberitalienischen Seen: des Lago Maggiore und von Teilen des Comer Sees. In Venetien befinden sich wiederum mehrere beliebte Adria-Strände, zum Beispiel der Lido di Jesolo. Und natürlich die sogenannte Metropolitanstadt Venedig als bekannter Touristen-Hotspot.

Laut wetter.com gibt es für all diese Regionen und Gegenden auch in den kommenden Tagen nur ein geringeres Regenrisiko von vereinzelt maximal 25 Prozent. Vielerorts liegt die Regenwahrscheinlichkeit dagegen bei konstant null Prozent - bei 32 bis 35 Grad. (dpa/pm)

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