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Impfstoff von Johnson & Johnson: Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Zulassung – alle Infos zum Corona-Vakzin

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Fläschchen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson stehen in der Apotheke des National Jewish Hospital zur Verteilung im Osten von Denver
Fläschchen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson © David Zalubowski / dpa

Mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson ist in der Europäischen Union ein viertes Vakzin auf dem Markt. Es basiert auf Vektor-Technologie mit Adenoviren als Träger.

New Brunswick, New Jersey, USA – Das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson entwickelte seit Januar 2020 einen Corona-Impfstoff auf Vektorbasis. Rund ein Jahr später bescheinigte das Unternehmen diesem eine Wirksamkeit von 66 Prozent.

Johnson & Johnson: Das Unternehmen im Überblick

Das 1886 gegründete Unternehmen Johnson & Johnson gehört zu den größten Pharmazie- und Konsumgüterherstellern der Welt. Laut Geschäftsbericht erwirtschaftete es im Jahr 2019 einen weltweiten Umsatz von 82 Milliarden US-Dollar. Zum Konzern gehören zahlreiche Tochtergesellschaften, insbesondere aus der Pharmabranche. Der Hauptsitz befindet sich in New Brunswick, New Jersey.

Die Entwicklung des Corona-Impfstoffes übernahm die Tochtergesellschaft Janssen-Cilag International NV (Janssen Pharmaceutica) aus Belgien.

Johnson & Johnson: Die Entwicklung des Corona-Impfstoffs

Bereits im Januar 2020 untersuchte Johnson & Johnson in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School Kandidaten für einen Corona-Impfstoff. Im März wurde dieser identifiziert, im Juli mit den klinischen Studien am Menschen begonnen. Es folgten eine Phase-2- sowie zwei Phase-3-Studien. Eine davon fokussierte sich auf die Ein-Dosen-Impfung. Die zweite sollte herausfinden, ob die Wirksamkeit sich mit einer zweiten Impfdosis verstärken lässt. Die Ergebnisse der Studie ließen den Schluss zu, dass eine Dosis für einen umfassenden Schutz ausreicht.

Am 16. Februar 2021 reichte Johnson & Johnson den Zulassungsantrag vor der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) ein. Das Zulassungsverfahren begann noch am selben Tag. Am 11. März 2021 erteilte die EMA eine bedingte Zulassung für Personen ab 18 Jahren. In den USA wurde das Vakzin bereits am 27. Februar durch die FDA (U.S. Food and Drug Administration) mittels Notfallgebrauchszulassung erlaubt.

Johnson & Johnson: Wirksamkeit und Wirkungsweise

Die Ergebnisse der klinischen Studien teilte Johnson & Johnson im Januar 2021 mit: Demnach hat das Vakzin eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent zur Vermeidung einer symptomatischen COVID-19-Erkrankung. Der Impfstoff Ad26.COV2.S schütze 28 Tage nach der Injektion zu 85 Prozent vor einem schweren Verlauf. Nach dem 49. Tag wurden in der geimpften Testgruppe keine schweren Verläufe mehr beobachtet.

Beim Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson handelt es sich um ein Vakzin auf Vektorbasis. Als Träger kommt ein inaktiviertes humanes Adenovirus vom Typ 26 als Transportvehikel zum Einsatz. Dieses wird gemeinsam mit den Erbinformationen des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 injiziert. In der Folge bilden sich Spike-Proteine im Körper, woraufhin der Körper eine Immunantwort in Form von Antikörpern entwickelt.

Johnson & Johnson: Nebenwirkungen

Unmittelbar nach der Injektion kann es beim Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu folgenden unerwünschten Nebenwirkungen kommen:

In der Regel klingen dem Robert-Koch-Institut zufolge die Beschwerden nach kurzer Zeit ab.

Johnson & Johnson: Verfügbarkeit und Preis des Vakzins

Die Europäische Union bestellte 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs bei Johnson & Johnson und sicherte sich eine Option für weitere 200 Millionen. Vertraglich vereinbart wurde eine Lieferung von 55 Millionen Dosen bis zum 1. Juli 2021. Anfang März 2021 teilte der Hersteller mit, dass es aufgrund von Lieferproblemen von Rohstoffen und Material für die Impfstoffproduktion voraussichtlich zu Verzögerungen kommen werde.

In Deutschland plant das Bundesgesundheitsministerium im zweiten Quartal 2021 mit folgenden Verfügbarkeiten:

In den USA kündigte das Unternehmen an, bis April eine ausreichende Menge des Vakzins für 100 Millionen US-Amerikaner zur Verfügung zu stellen.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson lässt sich bei Kühlschranktemperatur lagern: Bei einer Umgebungstemperatur von zwei bis acht Grad ist er mindestens drei Monate haltbar.

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