„Hatten wir nicht erwartet“ – James-Webb-Teleskop zeigt neue Bilder vom Jupiter
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Eine neue Ansicht auf den Jupiter hat jetzt das James-Webb-Weltraumteleskop der Nasa aufgenommen – mit bemerkenswerten Details.
Washington – Auf dem Jupiter ist viel los, wie neue Ansichten zeigen. Das James-Webb-Weltraumteleskop der US-Weltraumorganisation Nasa funkt seit Anfang Juli 2022 spektakuläre Aufnahmen. Dank Infrarot-Technik kann es kosmische Staubwolken durchdringen und Licht von den allerersten Sternen auffangen. Herzstück des Webb-Teleskops ist ein konkaver Spiegel von sechseinhalb Metern Durchmesser.
Jupiter: Nasa veröffentlicht neue Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops
Jetzt veröffentlicht die Nasa neue Aufnahmen vom Jupiter. „Um ehrlich zu sein, hatten wir nicht wirklich erwartet, dass es so gut wird“, sagte die Planetenastronomin Imke de Pater, emeritierte Professorin der University of California, Berkeley laut einer Mitteilung der Nasa.
„Es ist wirklich bemerkenswert, dass wir Details auf Jupiter zusammen mit seinen Ringen, winzigen Satelliten und sogar Galaxien in einem Bild sehen können“, sagte die Nasa-Expertin. Details des Planeten werden einer Nahinfrarotkamera (NIRCam), die über drei spezialisierte Infrarotfilter verfügt, sichtbar:
- F360M – rot
- F212N – gelbgrün
- F150W2 - cyan
Polarlichter am Jupiter zu sehen
Auf den Ansichten von Jupiter sind Polarlichter bis in große Höhen über dem Nord- und Südpol des Jupiter zu sehen. Die Polarlichter leuchten der Nasa zufolge in einem Filter, der „röteren Farben“ zugeordnet ist. Schleier, die um den Nord- und Südpolwirbeln zeige ein Filter der Gelb und Grün zugeordnet sei. Der dritte Blau-Filter zeige Licht, das von einer tieferen Hauptwolke reflektiert wird.

Der sogenannte Große Rote Fleck – ein berühmter Mega-Sturm, der so groß ist, dass er die Erde verschlingen könnte, würde in diesen Ansichten eher weiß erscheinen. Ebenso wie andere Wolken, weil sie viel Sonnenlicht reflektierten.
Galaxien „photobomben“ Jupiter
Eine weitere Ansicht zeigt Jupiter mit seinen schwachen Ringen und zwei winzigen Monden namens Amalthea und Adrastea. „Die verschwommenen Flecken im unteren Hintergrund sind wahrscheinlich Galaxien, die diese Jupiter-Ansicht „photobomben“, so die Nasa. Übrigens: Der Jupiter hat 79 Monde. Die vier größten werden Io, Europa, Ganymed und Kallisto genannt.
„Dieses eine Bild fasst die Wissenschaft unseres Jupiter-Systemprogramms zusammen, das die Dynamik und Chemie des Jupiters selbst, seiner Ringe und seines Satellitensystems untersucht“, sagt Thierry Fouchet vom Pariser Observatorium. Fouchet leitet gemeinsam mit Planetenastronomin De Pater die Beobachtungen von Jupiter. Das Forscherteam ist davon überzeugt, dass es die neuen Bilder vom James-Webb-Weltraumteleskop noch mehr Hinweise auf das Innenleben des Jupiters liefern. (ml)