War es das mit dem Malle-Urlaub? Forscher fordern weniger Touristen auf den Balearen

Die Anzahl der Touristen, die auf die Balearen gelangen, könnte in Zukunft reduziert werden. Das fordert zumindest die Klimakommission der Inselgruppe.
Palma - Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Doch damit könnte in Zukunft Schluss sein. Ein Bericht der Kommission für Klimawandel und Energiewende der Balearen schlägt die drastische Reduzierung der Touristen auf der Insel vor. Dies berichtete die Mallorca Zeitung. Grund sei die besondere Gefährdung der Balearen, die durch den Klimawandel entsteht.
Klima-Bericht: Erderwärmung holt wohl die Balearen ein
Die Autoren des Berichts fordern klar: Die Zahl der Touristen auf den Balearen muss drastisch gesenkt werden, solang die Auswirkungen des Klimawandels auf die Inselgruppe nicht ausbleiben. Der Ausbau des Flughafens auf Mallorca sei indessen „alles andere als angemessen“. Die Forscher befürchten bis zum Ende des Jahrhunderts einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen um bis zu fünf Grad Celsius.
Die Auswirkungen des Klimawandels seien bereits bemerkbar. Zwischen 1975 und 2015 seien die Höchstwerte um durchschnittlich 0,44 Grad gestiegen, die Tiefstwerte um 0,37 Grad. Der Meeresspiegel stieg um 1,3 Zentimeter. Laut der Mallorca Zeitung befürchten die Wissenschaftler längere Hitzewellen und stärkeren Niederschlag.
Klima-Bericht: Kommissionschef appelliert an Bürger
Der Vorsitzende der Kommission, Pau de Vílchez, rief die Bürger der Balearen dazu auf, ihren Energiebedarf zu senken. Dabei appellierte insbesondere an wohlhabendere Inselbewohner, denn: Das vermögendste, ein Prozent der Spanier sei für 14 Mal mehr Emissionen verantwortlich als die sozial schwächere Hälfte der Bevölkerung.
Des Weiteren plädierte Pau de Vílchez für den Ausbau der Agrarindustrie auf den Inseln. Die Bedingungen dafür seien gegeben. Letztlich setze er sich für mehr erneuerbare Energiequellen ein. Bis jetzt würden diese lediglich 1,5 Prozent des Bedarfs der Balearen decken. (lp)