Corona-Langzeitfolgen: Studie zeigt Ausmaß einer Infektion - und überraschende Erkenntnis

Eine Studie der Universitätsklinik Innsbruck veranschaulicht das Ausmaß von Corona-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Dennoch überrascht die Studie mit positiven Aspekten.
- Was sind die Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus?
- Eine Studie aus Innsbruck veranschaulicht die Auswirkungen einer Infektion.
- Dennoch gibt es Grund aufzuatmen, weil es positive Erkenntnisse gibt.
Innsbruck - Während die Zahl der Corona-Infektionen in Österreich konstant ansteigen und erneut striktere Maßnahmen eingeführt werden, sorgt eine Studie der Universität Innsbruck in Bezug auf Langzeitfolgen durch das Coronavirus für Aufsehen - und bei dem ein oder anderen wohl auch für Aufatmen.
Die Corona-Pandemie* bringt besonders eines mit sich: Ungewissheit. Gingen die Betrachtungsweisen zu Beginn der Pandemie noch weit auseinander, so ist es nach fast neun Monaten, in denen die Welt mit dem Coronavirus kämpft, möglich, eine erste Bilanz bezüglich der Corona-Sterberate zu ziehen. Ein weiterer Aspekt, der für Ungewissheit sorgt, ist das Thema rund um mögliche Langzeitfolgen. Welche Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat das Virus auf lange Sicht? Eine Studie aus Österreich liefert nun Erkenntnisse.
Corona-Studie aus Österreich: Langzeitfolgen erforscht
Atemnot, Husten, Brustschmerzen und vieles mehr. Hat man eine Infektion mit dem Coronavirus erst einmal überstanden, scheint man noch lange nicht über den Berg zu sein. Noch teils Monate nach einer Infektion leiden Menschen an den Folgen und klagen über Beschwerden. Die Universitätsklinik Innsbruck führte infolge dessen eine Studie hinsichtlich der Langzeitfolgen durch, wie der Pressemitteilung der Klinik zu entnehmen ist.
Insgesamt wurde der gesundheitliche Zustand von 86 genesenen Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren in einem zeitlichen Abstand von sechs, zwölf und 24 Wochen überprüft. 70 Prozent der Untersuchten waren Männer, 44 Prozent der Studienteilnehmer waren Raucher. Die Probanden waren im Schnitt übergewichtig bis adipös und ein wesentlicher Teil hatte zuvor mit kardiovaskulären Vorerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes oder Hypercholesterinämie zu kämpfen. Alle waren aufgrund ihrer Infektion in einem Krankenhaus behandelt worden. Eine andere Studie enthüllte indes extreme Nebenwirkungen.
Corona-Studie: Strukturelle Veränderungen der Lunge - dennoch überraschen Ergebnisse positiv
Knapp über die Hälfte der Probanden habe auch noch sechs Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus „anhaltende körperliche Beeinträchtigungen“ gezeigt, wie die Lungenspezialistin Judith Löffler-Ragg erklärte. Hierzu zähle an erster Stelle mit knapp 50 Prozent die Kurzatmigkeit bei Belastung. 15 Prozent der Probanden klagten außerdem über andauernden Husten. Alles in allem sei eine überdurchschnittlich lange Genesungsphase beobachtet worden, die Intensität der Beschwerden würden sich jedoch im Verlauf deutlich verbessern.
In CT-Untersuchungen zeigten sich laut Bericht zufolge „bei 88 Prozent der PatientInnen anhaltende leicht- bis mittelgradige strukturelle Veränderungen der Lunge“. Der positive Aspekt der Studie ist jedoch, dass diese sich mit fortschreitender Zeit bei den meisten Probanden der Studie zurückbildeten. Auch gebe es aktuell „keine Hinweise auf fortschreitende Lungenschäden, wie etwa zunehmende Vernarbungen“.
Coronavirus: Studie aus Österreich dokumentiert positiven Aspekt einer langen Rehabilitation von Patienten
Ein weiterer positiver Aspekt der Studie zeigt sich in den Ergebnissen der Auswirkung einer strukturierten und langen Rehabilitation der Patienten. So führte Sabina Sahanic, die dem Studienteam angehört, aus: „Erste Erfahrungen zeigen, dass die bei der Entlassung aus der Klinik diagnostizierten Beeinträchtigungen der Lungenfunktion durch eine langfristige und spezifische Rehabilitationstherapie deutlich verbessert werden können. Entsprechend dürfte es sich bei einem Großteil der Lungenveränderungen um reversible Prozesse handeln.“
Ob sich die Veränderungen der Lunge und die damit einhergehende Einschränkungen der Funktion vollständig abklingen würden, sei zu dem aktuellen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Nach sechs und nach zwölf Monaten werde der weitere Genesungsverlauf der Studienteilnehmer mittels Nachfolgeuntersuchungen unter die Lupe genommen. Indes versucht man weltweit die Forschung* nach einem Corona-Impfstoff voranzutreiben - zuletzt musste man dabei einen herben Rückschlag einstecken. Unterdessen fordert der Virologe Hendrik Streeck einen Strategiewechsel hinsichtlich der Corona-Pandemie. (mbr)
Zwei US-Forschungsteams fanden nun in Studien heraus, dass die derzeitigen Epidemien in Europa und Nordamerika erst im zweiten Anlauf ausgelöst wurden.
Ärzte in China vermuten, dass Brille vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen könnten*. In einer Studie machten sie erstaunliche Beobachtungen. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks