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Lawinen-Unglück in Österreich wird zum Weihnachtswunder: Alpinpolizei soll Auslöser ermitteln

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Von: Mark Stoffers

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Nach Lawinenabgang in Vorarlberg (Österreich) geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Ein Skifahrer aus Deutschland wurde schwer verletzt.
Nach Lawinenabgang in Vorarlberg (Österreich) geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Ein Skifahrer aus Deutschland wurde schwer verletzt. © Dietmar Mathis/dpa

In Österreich ereignete sich am Sonntag ein Lawinenabgang in Vorarlberg. Einsatzkräfte waren zunächst von 10 Vermissten ausgegangen, mittlerweile konnten alle gerettet werden.

Update vom 28. Dezember, 6.48 Uhr: Wie kann es sein, dass eine Lawine auf einer als sicher geltenden Piste abgehen kann? Nach dem Lawinenabgang in Lech/Zürs am Sonntagnachmittag (25. Dezember) sind noch viele Fragen offen. Die österreichische Alpinpolizei ermittelt, ob jemand für das Unglück verantwortlich gemacht werden kann. Grundsätzlich liege die Verantwortung laut ORF in diesem Fall beim Liftbetreiber. Durch den Kauf einer Skikarte gingen Skifahrerinnen und Skifahrer einen Vertrag mit dem Betreiber ein, der für die Sicherheit sorge. Laut dem ORF könnte jedoch auch die Lawinenkommission theoretisch zur Verantwortung gezogen werden, falls beispielsweise ein Lawinenmerkmal übersehen wurde, da sie den Pistenbetreiber berät.

Lawinenunglück in Lech: Viele Fragen sind noch offen

Prozesse wegen Lawinenunglücken seien demnach jedoch selten. Das ORF zählt zwei Fälle auf, in dem ein Lawinenunglück überhaupt vor Gericht verhandelt wurde: Silvester 1974 seien zwölf Menschen, darunter auch Skifahrer, die gerade im Schlepplift unterwegs waren, im Skigebiet Silvretta Nova auf der Skipiste ums Leben gekommen. Der Geschäftsführer des Liftbetreibers sei daraufhin zwar angeklagt, aber freigesprochen worden. 2006 mussten sich auch Mitglieder der Lawinenkommission vor Gericht verantworten, nachdem ein Mann auf einem Wanderweg von einer Lawine in Warth getötet worden war. Alle Angeklagten seien freigesprochen worden.

Update vom 27. Dezember, 16.55 Uhr: Nach dem Lawinenabgang im Skigebiet Lech/Zürs laufen die Ermittlungen der Alpinpolizei auf Hochtouren. Noch sei offen, wie es überhaupt zu dem Lawinenabgang im geöffneten Skigebiet kommen konnte. Wie die österreichische Zeitung oe24 schreibt, sind die Ermittler gerade dabei, Auskunftspersonen, sowie Zeugen und die Verantwortlichen der Liftgesellschaft zu befragen. Sobald es die Wettersituation erlaube, werden auch Erhebungen an der Lawine durchgeführt.

Unglück in Österreich: Ursache für Lawinenabgang noch unbekannt

Update vom 27. Dezember, 6.54 Uhr: Bergrettung, Bundesheer, Lawinenhunde und Helikopter haben nach dem Lawinenabgang im Skigebiet Lech/Zürs am Arlberg nach Verschütteten gesucht. Das Lawinenunglück am Sonntag ist glimpflicher ausgegangen als zunächst befürchtet. Ein Skifahrer aus Deutschland war teilverschüttet und durch die Lawine schwer verletzt. Alle anderen Wintersportler aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Bosnien, Kroatien und den USA hätten sich nur leicht verletzt oder sind mit einem Schrecken davon gekommen.

Dramatische Handy-Aufnahmen eines amerikanischen Skilehrers zeigen, wie die Lawine ins Tal stürzt und Menschen unter sich begräbt (siehe Update vom 26. Dezember, 11.15 Uhr). Die Suche nach einer Erklärung, warum die Lawine am Sonntag auf die Skipiste herunterging, gibt es zunächst keine. Die Piste wurde auf einer Länge von 500 bis 600 Meter verschüttet, teilte die österreichische Polizei mit. Fest steht, dass am Sonntagfrüh an dieser Stelle des Lawinenabgangs gesprengt wurde, bestätigte demnach Hermann Fercher von Lech/Zürs-Tourismus.

„Weitere Ermittlungen zur Unfallursache führt die Alpinpolizei in den nächsten Tagen durch“, hieß es seitens der Polizei.  Mögliche Faktoren für die Lawinenauslösung könnten Mensch, Tier oder auch die Sonneneinstrahlung gewesen sein. In Lech/Zürs herrschte am Sonntag erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Es herrschten frühlingshafte Temperaturen.

Lawinenunglück in Österreich: Lawinenunglück in Österreich: Nach dem Lawinenabgang in Lech/Zürs am Sonntag (25. Dezember) geht die Suche nach der Ursache weiter.
Lawinenunglück in Österreich: Nach dem Lawinenabgang in Lech/Zürs am Sonntag (25. Dezember) geht die Suche nach der Ursache weiter. © Daniel Liebl/apa/dpa

Update vom 26. Dezember, 19.10 Uhr: Nach dem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich, bei dem insgesamt vier Menschen verletzt wurden, besteht auch in den kommenden Tagen noch eine hohe Lawinengefahr in der Region. Davor warnte der Sprecher des Einsatzkommandos, Hermann Fercher, am Montag in einem Gespräch mit dem SWR.

Allgemein sei die Lawine in dem Gebiet durchaus überraschend gewesen, sagte Fercher. Am Sonntagmorgen wurden in dem Gebiet noch Lawinensprengungen durchgeführt, die laut dem Sprecher normalerweise „ausreichen, um solche Vorkommnisse zu verhindern.“ Trotzdem hätte das Unglück in seinen Augen auch schlimmer verlaufen können, wenn es sich bei dem Schnee-Abgang auf der Skipiste nicht bereits um den Ausläufer der Lawine gehandelt hätte.

Doch die Gefahr ist noch nicht vorüber, lässt der Sprecher gegenüber dem SWR weiter verlauten. Die Lawinen-Warnstufe liege demnach über 2.300 Meter noch immer bei Warnstufe drei, sei also „erheblich.“ Der Neuschnee in dem Gebiet sorge dafür, dass das Risiko in den nächsten Tagen bestehen bleibt.

Der Rettungseinsatz am Sonntagabend: Zehn Wintersportler wurden unter den Schneemassen vermutet.
Der Rettungseinsatz am Sonntagabend: Zehn Wintersportler wurden unter den Schneemassen vermutet. © dpa

Lawinen-Unglück in Österreich wird zum Weihnachtswunder: Dieses Video zeigt Abgang auf Skipiste

Update vom 26. Dezember, 11.15 Uhr: Es ist ein sprichwörtliches Weihnachtswunder, das sich in Österreich am 25. Dezember ereignet hat. Nach einem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich herrscht nun nämlich Gewissheit: Alle zehn zunächst Vermissten konnten lebend geborgen werden. Vier Personen wurden durch die Lawine verletzt, eine davon schwer. Rund 100 Einsatzkräfte starteten am Montag eine Sicherheitssuche, um sicherzugehen, dass tatsächlich kein weiterer Wintersportler unter Schneemassen verschüttet sei.

Ein nun auf der Plattform TikTok aufgetauchtes Video soll die gewaltige Lawine vom Sonntag zeigen. Durch das Video hatten Einsatzkräfte mit zehn erfassten Wintersportlern gerechnet. Verifiziert wurde das nun aufgetauchte Video bislang nicht, es herrscht jedoch kein Zweifel daran, dass es sich bei der aufgenommenen Lawine auch um die Weihnachts-Lawine vom Sonntag handelt. Darauf zu sehen: ein meterhoher Lawinenabgang und insgesamt zehn Wintersportler auf der Piste. Obwohl es auf dem Video zunächst so aussieht, als ob alle Sportler von der Lawine erfasst worden sein müssten, kamen die meisten von ihnen glimpflich davon. Die Polizei teilte noch am Abend mit, dass sechs der Personen glücklicherweise nicht von der Lawine erfasst worden seien.

Lawine am Arlberg in Österreich: Sicherheitssuche begonnen

Update vom 26. Dezember, 10.10 Uhr: Nach dem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich hat am Montag eine Sicherheitssuche begonnen. Sie solle ausschließen, dass doch noch Wintersportler unter den Schneemassen begraben seien, sagte der Sprecher des Einsatzkommandos. „Es sind rund 100 Helfer im Einsatz.“ Es gebe allerdings weiterhin keine Vermisstenmeldung. Alles spreche dafür, dass es bei einem Schwer- und drei Leichtverletzten bleibe. Bei dem Schwerverletzten handle es sich um einen deutschen Gast, der in die Klinik nach Innsbruck geflogen worden war. Zu seiner Identität wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Die anderen drei Verletzten waren von der Lawine laut Einsatzleitung nur touchiert worden. Danach fuhren sie ins Tal. „Jeder, der an einem Lawinenhergang beteiligt ist, sollte sich melden, das würde die Arbeit erleichtern“, so der Sprecher der Einsatzleitung, Hermann Fercher, weiter. Auf dem Video eines Skigastes waren zehn Wintersportler zu sehen gewesen, die von der Lawine mehr oder weniger erfasst worden waren. Deshalb waren die Behörden von einer erheblichen möglichen Opferzahl ausgegangen. Der mehrere Meter hohe Lawinenkegel wurde am Sonntag zeitweise von rund 200 Helfern abgesucht.

Lawinen-Unglück in Österreich: Alle Vermissten gerettet - Video löste zuvor Sorgen bei Rettern aus

Update vom 26. Dezember, 06.01 Uhr: Nach dem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich sind alle Vermissten gerettet. Vier Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Landespolizeidirektion Vorarlberg am frühen Montagmorgen mitteilte. Vermisst werde nach derzeitiger Erkenntnislage niemand mehr. Ursprünglich waren die Einsatzkräfte von zehn Wintersportlern ausgegangen, die am Sonntag auf der Piste von den Schneemassen begraben worden sein könnten. Das Video eines Skigastes legte diesen Schluss nahe. Die Polizei teilte nun mit, die übrigen sechs Personen seien nicht von der Lawine erfasst worden.

Lawinenabgang in Skigebiet Lech/Zürs: Rettungseinsatz beendet

Der Such- und Rettungseinsatz wurde laut Polizeiangaben am späten Sonntagabend eingestellt. Aus Sicherheitsgründen werde an diesem Montag noch „zur endgültigen Abklärung“ eine Suche durchgeführt.

Update vom 25. Dezember, 20.40 Uhr: Nach der Lawine im österreichischen Skigebiet Lech/Zürs gibt es erste gute Nachrichten zu vermelden. Denn am Abend gaben die Einsatzkräfte teilweise Entwarnung: Acht der mutmaßlich zehn verschütteten Wintersportler sollen lebend gerettet worden sein, wie krone.at berichtet.

Lawine in Österreich: Acht Menschen lebend geborgen – Suche nach weiteren Wintersportlern dauert an

Die Suche nach zwei weiteren Personen, die unter den Schneemassen der Lawine in Vorarlberg in Österreich begraben sein sollen, geht unterdessen weiter. Der Einsatz solle so lange andauern, bis Gewissheit bestehe, heißt vonseiten der Einsatzkräfte. Die Überlebenschancen der Vermissten mehr als fünf Stunden nach dem Lawinenabgang sind jedoch als gering einzustufen, sofern sie von der Lawine erfasst worden sind. Die Suche nach den weiteren Vermissten gestaltet sich schwierig, da der Schnee sich bis zu vier Meter hoch auftürmt.

Lawine in Österreich: 200 Menschen am Sucheinsatz beteiligt – „tun alles, um die Wintersportler zu bergen“

Etwa 200 Menschen an dem Sucheinsatz beteiligt. Da die einsetzende Dunkelheit bereits am Nachmittag die Suche erschwerte, wurden Scheinwerfer angefordert, um die Suche fortsetzen zu können und beispielsweise den Lawinenkegel auszuleuchten. „Wir tun alles, um die Wintersportler zu bergen“, ließ die Gemeinde Lech verlauten.

Der Einsatz von acht Hubschraubern wurde am Abend zwar eingestellt. Diese sind jedoch weiterhin in Bereitschaft, um mögliche Verletzte ins Krankenhaus zu bringen.

Lawine in Vorarlberg in Österreich: Einsatzleiter äußert sich – Lawine ist „auf die Piste abgegangen“

Update vom 25. Dezember, 19.45 Uhr: Nach einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Vorarlberg geht die Polizei weiterhin von zehn Wintersportlern aus, die im Skigebiet Lech/Zürs am Sonntagnachmittag verschüttet worden sind. Eine genaue Anzahl der Verschütteten konnte nach aktuellen Information der Polizei bis 18.30 Uhr noch nicht endgültig ermittelt werden.

Darüber hinaus sind aber weitere Informationen zur Lawine in Österreich bekannt geworden. Nach Aussage von Einsatzleiter Hermann Fercher bei kurier.at, ging die Lawine wohl mitten auf die Piste ab. „Sie hat sich nach derzeitigem Erkenntnisstand im freien Gelände gelöst und ist dann auf die Piste abgegangen. Die Ermittlungen der Polizei laufen.“

Lawinen in Österreich: Lawinenabgang „mitten auf die Piste“ – „Freerider“ als Ursache?

Bisher ist die genaue Ursache der Lawine in Vorarlberg noch nicht bekannt. Deshalb kann bisher auch nicht ausgeschlossen werden, dass ein „Freerider“ die Lawine im Skigebiet Lech/Zürs ausgelösten haben könnte. Nisher bleibt es dabei, dass ein Mensch bei den Rettungsarbeiten geborgen wurde. Die restlichen Wintersportler konnten bisher nicht gefunden werden, während der Bergungs- und Sucheinsatz auch in der Dunkelheit fortgesetzt wird. Derweil wurde der Einsatz von einigen der Hubschrauber eingestellt, da sie nicht über die entsprechende Spezialausrüstung für solch einen Rettungseinsatz in der Dunkelheit verfügen.

Lawine in Österreich: Zehn Menschen nach Lawinenabgang verschüttet

Erstmeldung vom 25. Dezember, 18:20 Uhr: Bregenz – Bei einer Lawine in Österreich sind wohl mehrere Menschen von Schneemassen begraben worden. Der Lawinenabgang ereignete sich am Sonntagnachmittag (25. Dezember) im freien Skigebiet von Lech und Zürs. Ersten Erkenntnissen zufolge sind etwa zehn Wintersportler verschüttet worden. Die Rettungsaktion läuft nach der Lawine in Österreich auf Hochtouren, wie die Polizei am Sonntag ebenfalls mitteilte. Im Einsatz befanden sich Hubschrauber, Suchtrupps und Lawinensuchhunde. Ein Mensch sei bereits verletzt geborgen worden, hieß es weiter von der Polizei. Der Verletzte wurde zur Behandlung nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen.

Lawine in Österreich: Zehn Menschen im Skigebiet Lech/Zürs in Vorarlberg verschüttet

Die Lawine war gegen 15.00 Uhr im Bereich des Trittkopfs abgegangen. Kurz darauf waren mehrere Hubschrauber, darunter drei aus Tirol, sowie mehrere Suchtrupps auf dem Weg zum Lawinenkegel an dem 2.720 Meter hohen Berg.

Lawine in Österreich: Weiterer Lawinenabgang in Tirol

Abseits des Unglücks in Vorarlberg ereignete sich bereits am frühen Sonntagvormittag ein weiterer Lawinenabgang in Österreich. Anders als in Lech/Zürs, ging es im freien Skigebiet von Sölden (Bezirk Imst) in Tirol jedoch glimpflich aus.

Obwohl eine rund zweieinhalbstündige Suchaktion mit 40 Helfern und mehreren Hunden ausgelöst wurde, konnte Entwarnung gegeben werden, wie die Polizei die österreichische Nachrichtenagentur APA informierte. Ursprünglich hatten die Einsatzkräfte die Befürchtung gehabt, dass die Lawine in Sölden eine Person unter Schneemassen begraben haben könnte. Diese Sorge stellte sich allerdings als unbegründet heraus.

Lawine in Österreich: Lawinenabgang in Sölden ohne Verschüttete

Nach Angaben der Bergwacht löste sich die Lawine in den Tiroler Alpen kurz nach 12.30 Uhr am Tiefenbachferner in der Nähe der Bergstation. In den Tiroler Bergen galt, wie schon Anfang Dezember in ganz Österreich, die Lawinengefahr für Wintersportler am Sonntag als heikel. Der Lawinenwarndienst wies auf eine hohe Störanfälligkeit der Schneedecke hin, die Wahrscheinlichkeit von Lawinenabgängen wurde als hoch eingestuft.

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