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Was die Luftfeuchtigkeit mit dem Wetter zu tun hat und wann Wäsche am besten trocknet

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Nebel über Waldstück bei Rottweil
Weder Nebel noch Regen gehören zur Luftfeuchtigkeit, hängen aber eng mit ihr zusammen. © picture alliance/Silas Stein/dpa

Sie umgibt uns ständig und ist dennoch verborgen: Luftfeuchtigkeit (Wetter). Hier erfahren Sie alles, was sie über die unsichtbare Größe in unserer Luft wissen müssen.

Jeder Brillenträger kennt das: Man betritt während der kalten Jahreszeit einen Raum und unmittelbar beschlagen die Brillengläser. Nach kurzem Aufenthalt verschwindet der dünne Film wieder.

Woher kommt das Wasser plötzlich? Wie die meisten sicherlich wissen, kondensiert es aus der Luft (Wetter). Denn obwohl wir es nicht sehen, ist die Umgebungsluft mit vielen kleinen Wassermolekülen erfüllt.

Das Wasser gelangt durch Verdunstung in die Luft. Diesen Effekt kennen nicht nur Brillenträger: Wäsche beispielsweise könnte ohne Verdunstung nicht trocknen, Pfützen blieben für immer bestehen und auch Schwitzen wäre sinnlos.

Wetter: Warum verdunstet Wasser und wie wird die Luftfeuchtigkeit berechnet?

Moleküle besitzen eine bestimmte kinetische Energie (Bewegungsenergie). Dadurch können sich einige an der Oberfläche aus dem Verbund der anderen Wassermoleküle lösen und werden gasförmig.

Das geschieht bei allen Temperaturen (Wetter) oberhalb des Gefrierpunktes, allerdings nur in sehr geringem Umfang. Je wärmer das Wasser wird, umso stärker wird der Effekt. Wärme ist Energie, welche die Moleküle beschleunigt. Dadurch können immer mehr aus dem Verband ausbrechen und in den gasförmigen Zustand übergehen. Das Kochen ist das Extrembeispiel für die Anwendung dieses Prinzips.

Wie viel Wasser die Luft aufnehmen kann, hängt von der Temperatur ab: Bei 10 Grad Celsius sind es weniger als 10 Gramm pro Kubikmeter (1000 Liter), bei 35 Grad bereits etwa 40 Gramm. Diese Menge wird maximale Luftfeuchtigkeit genannt.

Die enthaltene Menge in Gramm wird absolute Luftfeuchtigkeit genannt. Gebräuchlicher ist allerdings die relative Luftfeuchtigkeit, also wie viel Prozent der maximalen Luftfeuchtigkeit tatsächlich in der Luft sind. 

Luftfeuchtigkeit (Wetter): Warum trocknet Wäsche bei Kälte und wie viel Wasser kann die Luft aufnehmen?

Bei 100 Prozent ist die Luft gesättigt, sie kann kein weiteres Wasser aufnehmen. Deshalb trocknen die Klamotten manchmal auch im Winter besser als im Sommer: Die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend. Weil seine Follower das nicht wussten, geriet Wetterfrosch Jörg Kachelmann kürzlich auf Twitter in Rage.

Wenn die Temperatur steigt, kann die Luft mehr Wasser aufnehmen. Bei 10 Grad Celsius entspricht eine Luftfeuchtigkeit von 10 Gramm pro Kubikmeter Luft einer relativen Luftfeuchte von 100 Prozent, bei 35 Grad Celsius sind 10 Gramm nur noch 25 Prozent. 

Wie viel Wasser die Luft aufnimmt, hängt neben der Temperatur der Luft vor allem vom verfügbaren Wasser ab. Deswegen ist die Hitze im Regenwald besonders schwül und dadurch drückend, während sie in der Wüste eher trocken ist - dort gibt es einfach kein Wasser, das verdunsten könnte.

Wetter: Ist eine besonders hohe oder niedrige Luftfeuchtigkeit schädlich?

Beim Wäschetrocknen sollte man deswegen ein Fenster öffnen - ansonsten steigt die Luftfeuchtigkeit, was zu Schimmelbildung führen kann. Besonders gefährdet sind logischerweise auch Bäder und Küchen. Auch hier sollte daher nach dem Duschen bzw. Kochen gelüftet werden.

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit sollte allerdings auch vermieden werden. Diese strapaziert nicht nur unsere Einrichtung, sondern auch uns selbst: insbesondere feuchte Körperpartien wie etwa Schleimhäute leiden unter der trockenen Luft. Reizungen bis hin zu Krankheiten sind die Folge.

In unseren Breiten wird trockene Luft vor allem im Winter (Wetter) zum Problem. Es gibt jedoch einfach Methoden, um Abhilfe zu schaffen.

Wetter: Was ist die ideale Luftfeuchtigkeit in Räumen und wie lässt sie sich feststellen?

Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent. Diese Werte gelten prinzipiell für alle Räume, da die relative Luftfeuchte unabhängig von der jeweiligen Temperatur ist. Absolut gesehen ist die Kellerluft natürlich trockener, weil sie kühler ist. 

In manchen Räumen lassen sich höhere Werte nicht verhindern, wie etwa im Bad. Gefährlich wird es allerdings erst bei längeren Überschreitungen zwischen 70 und 80 Prozent relativer Luftfeuchte. Messen lässt sich die Luftfeuchtigkeit relativ einfach mit einem Hygrometer.

Noch stärker als der Mensch sind Pflanzen von der Luftfeuchtigkeit (Wetter) abhängig. Flüssigkeit wird zwar durch die Wurzeln aufgenommen, ihren Wasserhaushalt regulieren Pflanzen aber durch die Spaltöffnungen (Stomata) an ihren Blättern, wo das Wasser verdunstet.

Luftfeuchtigkeit (Wetter): Wann kondensiert Wasser und wie entstehen Wolken?

Die Kondensation ist die Gegenbewegung zur Verdunstung. Dabei wird gasförmiges Wasser aus der Luft wieder flüssig. Das geschieht beispielsweise, wenn die Temperatur abnimmt. Dann sinkt die maximale Luftfeuchte und das überschüssige Wasser kondensiert.

Genau diesen Effekt erleben Brillenträger im Winter: Weil die Brille beim Eintreten durch die niedrigere Außentemperatur sehr kalt ist, sinkt um sie herum die Aufnahmefähigkeit der Luft und das Wasser kondensiert auf dem Glas. Selbiges ist auch beim Duschen an Fenstern und Spiegeln zu beobachten.

Die bekannteste Erscheinung dieses Phänomens ist aber Regen. Weil Wasserdampf leichter als die restliche Luft ist, steigt sie nach oben. In großer Höhe nimmt die Temperatur aber ab und die gasförmigen Moleküle werden wieder flüssig. Am Anfang sind sie allerdings noch winzig klein und sehr leicht, sodass Luftströmungen sie in der Luft halten können.

Diese Verbände kondensierenden Wassers sehen wir von der Erde aus als Wolken (Wetter), in Bodennähe kennen wir sie als Nebel. Erst wenn der Tropfen durch Zusammenprall mit anderen Tropfen größer wird, beginnt er zu sinken. Je nachdem, wie viel Wasser der Tropfen auf dem Weg nach unten aufnimmt, kommt er als leichter Nieselregen oder als starker Platzregen bei uns an.

Wetter: Wieso werden Regen und Schnee nicht zur Luftfeuchtigkeit gerechnet?

Bei Kälte wird das Wasser zu Eis - es schneit. Bei plötzlichen Temperaturabfällen kombiniert mit starken Winden können sich in der Wolke auch größere Eisklumpen bilden: Hagel. Es kann also zu einer Form von „Unwetter“ kommen.

Regen, Schnee und Hagel werden selbst nicht zur Luftfeuchtigkeit gerechnet. Lediglich gasförmiges Wasser zählt zur Luftfeuchtigkeit, die deswegen auch unsichtbar ist. Bei allen Arten von sichtbarem Wasserdampf (z.B. beim Kochen) handelt es sich um kondensiertes Wasser - also auch bei Wolken und Nebel.

Um Sturm, Schnee und andere Wetterphänomene vorauszusagen, ist die Luftfeuchtigkeit dennoch ein wichtiger Faktor. Meteorologen können anhand des gasförmigen Wassers etwa Niederschlagsprognosen abgeben sowie die Entwicklung von Hoch- und Tiefdruckgebieten vorhersagen. Auch die gefühlte Temperatur hängt maßgeblich von der Luftfeuchtigkeit ab.

Außerdem ist Wasserdampf das wichtigste Treibhausgas - noch vor CO2. Im Gegensatz zu diesem ist die Luftfeuchte zwar durch die Temperatur begrenzt, wie das Umweltbundesamt klarstellt. Wenn die Temperaturen in der Atmosphäre allerdings steigen, dann steigt auch die Aufnahmekapazität der Luft - was den Effekt weiter verstärkt.

pks

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