Mexiko: Geschichte, Politik, Bevölkerung und Geografie

Mexiko befindet sich südlich von den USA und bildet die Brücke zu Mittelamerika. Das Land, das zwischen Pazifik und Atlantik liegt, besitzt traumhaft schöne Strände, mehrere Millionenstädte und sowie bedeutende antike Ruinen.
- Mexiko wurde bereits 1821 unabhängige Republik.
- Das Land ist der viertgrößte Auto-Exporteur der Welt.
- Noch heute zeugen viele antike Ruinen von der kulturellen Vielfalt des Landes.
Mexiko-Stadt – Mit einer Fläche von 1.972.550 Quadratkilometern ist Mexiko der fünftgrößte Staat auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Das Land blickt auf eine abwechslungsreiche und vielfältige Kulturgeschichte zurück – angefangen von den Hochkulturen der Maya bis hin zu den Azteken. Obwohl die föderale Republik auf heute demokratischen Prinzipien fußt, sind immer noch Korruption und Sicherheitsmängel ein wesentliches Problem in der Politik Mexikos.
Mexiko: Frühe Kulturen von den Maya bis zu den Azteken
Die erste menschliche Besiedlung des Landes geht bereits 20.000 Jahre zurück. Um 1500 vor Christus entstanden die ersten Hochkulturen. Während sich die Olmeken an der Golfküste niederließen, wurden die Maya auf der Halbinsel Yucatán ansässig. In den Folgejahrhunderten bildeten sich noch die Zapoteken (etwa um 500 vor Christus) und später die Tolteken (etwa vom 10. bis 12. Jahrhundert nach Christus) heraus. Diese Völker zählen noch zu den mesoamerikanischen Kulturen.
Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert herrschten hier die Azteken. Auch sie weisen Ähnlichkeiten zu den Vorgänger-Kulturen auf, indem sie Pyramiden bauten, Mais aßen und rituelle Ballspiele pflegten. Ihre Hauptstadt Tenochtitlan wurde die spätere Hauptstadt des Landes: Mexiko-Stadt. Sie unterwarfen andere Völker und brachten den Göttern sogar Menschenopfer dar.
Mexiko: Eroberung durch Spanien
Als nach der Entdeckung Amerikas durch Christopher Kolumbus die Spanier das Land eroberten, wurde die von König Montezuma II. angeführte Kultur der Azteken von 1519 bis 1521 vollständig vom spanischen Eroberer Hernán Cortés zerstört. Das ehemalige Azteken-Reich wurde als das Vizekönigreich Neuspanien zur spanischen Kolonie. Die Spanier etablierten nicht nur ihre eigene Kultur und Religion, sondern errichteten auf den Trümmern der aztekischen Ruinen ihre eigenen Paläste und Kirchen.
Von 1810 bis 1821 herrschte der Mexikanische Unabhängigkeitskrieg, der im Vertrag von Córdoba sein Ende fand. Die Spanier zogen schließlich ab, ließen sich aber großzügig entschädigen, sodass das unabhängig gewordene Mexikos wirtschaftlich am Boden lag. Nach dem Versuch, ein Kaiserreich zu etablieren, wurde Mexiko schließlich Republik (1824-1864). Als 1845 Texas von den USA annektiert worden war, kam es zum Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846-1848), bei dem Mexiko einige Gebiete an die USA abtreten musste.
Die zunehmende Schuldkrise machte es Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Spanien leicht das Land 1861/62 neu zu besetzten. Mit Hilfe der USA konnte die französische Besatzungsmacht jedoch wieder verdrängt werden. Nachdem unter Benito Juárez (1867-1872) die Zweite Republik entstand, führte sein Nachfolger Porfirio Diáz das Land in eine Diktatur.
Mexiko im 20. Jahrhundert
In der Mexikanischen Revolution von 1910-1929 fand das „Porfiriat“ schließlich ihr Ende. Allerdings waren die Revolutionäre selbst zerstritten und es kam immer wieder zu Unruhen im Land. Schließlich bildete sich die PRI (Partei der Industriellen Revolution) heraus, die noch bis ins Jahr 2000 die beherrschende Partei des Landes war. Bis 1970 wuchs die Wirtschaft des Landes stark an, was auch als das „Mexikanische Wunder“ bezeichnet wird.
Erst als im Jahr 2000 Vicente Fox Quesada von der PAN zum Präsidenten gewählt wurde, war die über 70 Jahre anhaltende Herrschaft der PRI beendet. Unter Quesadas Nachfolger Felipe Calderón (2006 bis 2012) nahm der Staat vor allem den Kampf gegen die hohe Drogenkriminalität auf, der auch als Drogenkrieg bezeichnet wird. Damit war nicht nur der Kampf der Polizei gegen die Drogenhändler gemeint, sondern auch der Krieg, den die einzelnen Drogenkartelle gegeneinander führten.
Mexiko: Das politische System
Mexiko ist eine präsidentielle Bundesrepublik, fußend auf Wahldemokratie, deren demokratische Institutionen jedoch durch Korruption und die schlechte Sicherheitslage im Staat behindert werden. Die föderale Republik besteht aus 31 Gliedstaaten und der Hauptstadt Mexiko-Stadt, die jeweils von Gouverneuren regiert werden.
Der mexikanische Kongress, auch „Kongress der Union“ genannt, besteht aus zwei Kammern: dem Senat (bestehend aus 128 Senatoren) und Abgeordnetenhaus (bestehend aus 500 Mitgliedern). Er bildet die Legislative des Staates. Der Präsident ist Chef der Bundesregierung und zugleich oberster Repräsentant des Staates. Er wird direkt vom Volk für eine einzige Amtszeit gewählt. Diese beträgt sechs Jahre. Eine Wiederwahl ist laut Verfassung verboten.
Mexiko: Fakten im Überblick
- Hauptstadt: Mexiko-Stadt
- Amtssprache: Spanisch, seit 2003 sind 62 indigene Sprachen in Mexiko als „Nationalsprachen“ anerkannt
- Fläche: 1.972.550 Quadratkilometer
- Einwohnerzahl: 128,9 Millionen (Stand 2020)
- Währung: Mexikanischer Peso (MXN)
- Verwaltungsgliederung: 31 Gliedstaaten und Hauptstadt Mexiko-Stadt
- Religion: Römisch-Katholisch (82,7%)
Mexiko: Sprachen und Bevölkerung
Mit einer Bevölkerungszahl von inzwischen knapp 129 Millionen Einwohnern belegt Mexiko weltweit Rang 10 und gilt auch als der einwohnerreichste spanischsprachige Staat. 60 Prozent der Einwohner sind Mestizen. Dabei handelt es sich um Nachfahren aus der Verbindung von Weißen (vorwiegend Spaniern) mit den indianischen Ureinwohnern. 10 Prozent gehören der indianischen Urbevölkerung an und besitzen keine europäischen Vorfahren. Hinzu kommt noch ein geringer Prozentsatz an afrikanischen Wurzeln, die noch aus Zeiten der von den Spaniern importieren Sklaven herrühren.
Als Amtssprache hat sich in Mexiko Spanisch etabliert, obwohl dies nicht gesetzlich festgeschrieben ist. Inzwischen werden auch 62 weitere indigene Sprachen als offizielle Nationalsprachen anerkannt. Nach einer Volkszählung aus dem Jahr 2020 wurde ermittelt, dass immerhin noch 6,3 Prozent der Bevölkerung noch indigene Sprachen sprechen. Der größte Anteil davon lebt im Süden Mexikos.
Mexiko: Geografie und Städte
Etwa 88 Prozent der Landesfläche Mexikos wird dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet. Der südliche Teil wird zur Landbrücke Zentralamerikas gerechnet. Das Land grenzt im Norden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Süden und Westen an den Pazifischen Ozean, im Südosten an Guatemala, Belize und an das Karibische Meer und im Osten an den Golf von Mexiko. Das Land selbst steht der Größte nach weltweit auf Rang 13 und ist wiederum in vier Zeitzonen unterteilt.
Die Landesmitte besteht zum großen Teil aus Hochland. Im Westen ist die Sierra Madre Occidental und im Osten die Sierra Madre Oriental. Die Halbinsel Yucatán ist dagegen sehr flach. Die Hauptstadt Mexiko-Stadt liegt auf einer Höhe von etwa 2.310 Metern über dem Meeresspiegel. Die Millionenmetropole ist für ihren chaotischen Verkehr bekannt. Was zum Teil auch dem Umstand geschuldet ist, dass fast alle Straßen innerhalb von Städten Einbahnstraßen sind.
Die größten Städte Mexikos im Überblick
- 1 Mexiko-Stadt: 8.843.706 Einwohner, Region Mexiko-Stadt
- 2 Tijuana: 1.810.645 Einwohner, Region Baja California
- 3 Ecatepec de Morelos: 1.643.623 Einwohner, Region México
- 4 León: 1.579.803 Einwohner, Region Guanajuato
- 5 Puebla: 1.542.232 Einwohner, Region Puebla
- 6 Ciudad Juárez: 1.501.551 Einwohner, Region Chihuahua
- 7 Guadalajara: 1.385.621 Einwohner, Region Jalisco
- 8 Zapopan: 1.257.547 Einwohner, Region Jalisco
- 9 Monterrey: 1.142.952 Einwohner, Region Nuevo León
- 10 Nezahualcóyotl: 1.072.676 Einwohner, Region México
Mexiko: Wissenswertes zum Land
Mexiko gehört zu den wirtschaftlich am stärksten industrialisierten Ländern Lateinamerikas. Auch deutsche Unternehmen wie Volkswagen, haben hier ihre Standorte errichtet und dafür gesorgt, dass Mexiko es zu einem exportstarken Land gebracht hat. Vor allem im Norden des Landes gibt es viele sogenannte „Maquila“-Betriebe. In diesen werden Einzelteile zu fertigen Waren zusammengesetzt. Neben Autos wird auch Kleidung in diesen Maquila-Betrieben angefertigt.
Die Küche des Landes ist bunt, abwechslungsreich und vor allem auch gerne scharf. Die Chilischoten lassen sich fast in jeder Speise finden – egal, ob Enchiladas, Tostada, Burritos, Fajitas oder Quesadillas. Vor allem die Salsas sind beliebt und weit verbreitet. Die Mexikaner selbst lieben vor allem Tacos über alles und Tequila ist das Nationalgetränk des Landes. Allerdings leiden rund 33 Prozent der mexikanischen Bevölkerung auch unter Fettleibigkeit.