Lösung gegen Mikroplastik? Forscher aus China entwickeln Roboterfisch zum Aufsammeln winziger Teilchen
Fortschritt gegen das Mikroplastik: Chinesische Wissenschaftler entwickeln einen Roboterfisch, der kleinsten Plastikmüll im Meer aufnehmen kann.
München/Sichuan - Er ist winzig, nur 13 Millimeter lang. Und dennoch kann er zur Hoffnung im Kampf gegen das Mikroplastik in Ozeanen werden. Wissenschaftler der chinesischen Universität Sichuan haben verschiedenen Medienberichten zufolge einen Roboterfisch entwickelt, der im Meereswasser kleinste Plastikteilchen aufsammeln kann. Die Forscher stellten ihre Ergebnisse nun in der Wissenschafts-Zeitschrift Nano Letters vor.
Mikroplastik in den Ozeanen: Verschafft eine Roboterfisch aus China Abhilfe?
Demnach ist der bionomische Roboter so programmiert, dass er Mikroplastik aus den Ozeanen entfernen kann. Er soll sich mit 30 Millimetern pro Sekunde durch das Wasser bewegen, und damit mit der Geschwindigkeit von Plankton (Organismen in Richtung der Wasserströmung). Gesteuert wird der Roboterfisch über Wärmestrahlung mittels eines Nahinfrarot-Lasers. Durch Ein- und Ausschalten schlägt die Schwanzflosse hin und her, wodurch Mikroplastik an seinem fischförmigen Körper hängen bleibt.
Der schichtweise Aufbau von Perlmutt diente den Wissenschaftlern als Vorbild, durch das Mikroskop gesehen soll der Roboter-Fisch eine Außenstruktur wie eine Ziegelwand haben. Perlmutt ist ein Verbundmaterial aus organischer Substanz, das unter anderem auf der Innenseite von Muscheln vorkommt.
Roboterfisch aus China kann kleinste Plastikteilchen im Meer aufsammeln
Mikroplastik ist ein großes ökologisches Problem auf den Weltmeeren und Ozeanen Pazifik sowie Atlantik. Wie das Wissenschafts-Magazin t3n berichtet, sollen inzwischen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Müll-Plastikteile unterschiedlichster Größe schwimmen. Damit nicht genug: 90 Prozent der Plastik-Abfälle sollen sich auf dem Meeresboden befinden. Plastik gilt als resistent gegen Salzwasser, die Verschmutzung nimmt somit stetig zu, was Meeressäuger und Fische gleichermaßen bedroht.

Bisher gibt es den Roboterfisch laut seinen Entwicklern aus China nur als Prototyp. Laut Yuyan Wang, einer Wissenschaftlerin am Polymer Research Institute der Universität Sichuan, seien weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Wie die leitende Autorin der Studie weiter berichtet, könne der Roboterfisch erst dann marktfähig gemacht werden. (pm)