„Panikszenen“: Starkes Erdbeben in Italien – Schulen geschlossen

In der Nacht auf Mittwoch hat es im Süden Italiens ein starkes Erdbeben gegeben. Hunderte rannten in Angst auf die Straßen. Berichte über Verletzte gibt es nicht.
Montagano (Molise) – Wieder ein Erdbeben in Italien. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bebte südlich von Rom in der Region Molise auf der Apenninhalbinsel an der Adria die Erde. Nach Angaben der italienischen La Repubblica erreichte das Beben einen Wert von 4,6 auf der Richterskala.
Das Epizentrum des Erdbebens wurde zwei Kilometer westlich von Montagano (Campobasso) in 23 Kilometern Tiefe ausgemacht. Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte oder Schäden an Gebäuden.
Starkes Erdbeben in Italien: „Panikszenen“ im Süden
Dennoch löste das Beben große Angst in der Bevölkerung aus. Hunderte Menschen sollen auf die Straßen gerannt sein. Die Zeitung berichtet von „Panikszenen“. Viele von ihnen sollen aus Angst in ihren Autos geschlafen haben, berichtet die Repubblica weiter. Vorsorglich bleiben die Schulen in Campobasso geschlossen. Die Behörden kontrollieren die Gebäude aktuell noch auf Schäden. Auch die Schulen in den Gemeinden rund um das Epizentrum und einigen weiteren Dörfern in der Gegend Fortora Molisano bleiben heute geschlossen.
„Es gab große Angst“, berichtet der Bürgermeister des Epizentrums Montagano, Giuseppe Tullo. Man habe sofort die Mehrzweckstrukturen eröffnet, für die Menschen, die außer Haus schlafen wollten. „Der Schock war stark“, fügte er hinzu.
Das Beben löste in dieser Region schlimme Erinnerungen an ein Beben im Jahr 2002. Damals starben 29 Menschen - 26 davon waren Kinder in einer Schule. 61 Menschen wurden verletzt.
Erdbeben in Italien sorgt für „große Angst“
„Im Moment haben wir keine Schäden an Personen oder Sachen festgestellt“, so der Direktor des Zivilschutzes von Molise, Manuel Brasiello. „Wir beobachten ständig die Entwicklung der Situation und stehen in Kontakt mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden“. Zwar befinde man sich in einem seismischen Gebiet, wodurch Erdbeben keine Überraschung seien, aber: „Gestern wurden etwas stärkere Erschütterungen als normal registriert“. Ein Notfallplan sei aktuell nicht aktiviert worden.
Das Beben soll in der ganzen Region Molise sowie auch in den Abruzzen, Kampanien, Apulien und dem Latium zu spüren gewesen sein.
Italien wird regelmäßig von Erdbeben getroffen. Erst im Februar traf ein „Erdbebenschwarm“ die Toskana. (rjs)