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Lockdown light? Weltärzte-Chef tobt und wirft Scholz und Ländern „Betäubung der Bevölkerung“ vor

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Von: Patrick Huljina

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Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich mit Blick auf Omikron weiter zu. Weltärzte-Chef Montgomery wirft der Politik Halbherzigkeit bei den Maßnahmen vor.

München - Am Dienstag beraten Bund und Länder erneut über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. Zwar sind die Fallzahlen in den vergangenen Tagen und Wochen leicht gesunken, doch die Sorge vor einer drohenden Omikron-Welle ist groß. Die Entwicklung in anderen Ländern wie Großbritannien und Dänemark lässt darauf schließen, dass die neue Variante bald auch in Deutschland dominant sein wird.

Corona-Lockdown light: Weltärzte-Chef spricht von „Betäubung der Bevölkerung“

Um das zu verhindern, stehen vor der Corona-MPK Verschärfungen der Corona-Maßnahmen im Raum. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die Politik nun zu mehr Konsequenz im Kampf gegen die Pandemie aufgerufen und sich gegen die Verhängung eines „Lockdown light“ ausgesprochen.

„Ein Lockdown light dient nur der Besänftigung des eigenen schlechten Gewissens und der Betäubung der Bevölkerung“, sagte Montgomery der Augsburger Allgemeinen. „Die Politik macht immer wieder dieselben Fehler“, beklagte der Weltärzte-Chef. Zwar sei nicht immer ein bundesweiter Lockdown angemessen, auch harte regionale Einschränkungen könnten sinnvoll sein. „Aber, wo dann Lockdown draufsteht, muss auch Lockdown drin sein. Halbherzigkeit hatten wir nun wirklich genug.“

Frank Ulrich Montgomery steht auf dem Podium und spricht zu Beginn des 122. Deutschen Ärztetages zu den Teilnehmern.
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery wirft der Politik Halbherzigkeit vor. (Archivbild) © Guido Kirchner/dpa

Corona-MPK am Dienstag: Neue Kontaktbeschränkungen drohen

Laut einer Beschlussvorlage wollen die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Videokonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Dienstag wohl Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene beschließen, um die Ausbreitung von Omikron einzubremsen. Demnach sollen sich Innenräumen und Außenbereichen ab dem 28. Dezember bei privaten Zusammenkünften maximal zehn Geimpfte und Genesene treffen dürfen. Bundesweit sollen laut der Beschlussvorlage zudem Clubs und Diskotheken schließen.

Das Nachbarland Österreich war bereits in einem dreiwöchigen Lockdown für alle. Die aktuellen Corona-Zahlen zeigen die Wirkung der Maßnahme. In Deutschland haben Experten angesichts der Ausbreitung der neuen Variante vor einer „Omikron-Wand“ gewarnt. (ph mit afp)

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