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NASA-Chef sieht „signifikante Chance“ außerirdisches Leben zu finden und setzt auf Jupitermond „Europa“

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Von: Astrid Theil

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November 19, 2019: PICTURE SHOWS: Jupiterâ
Der von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckte Jupitermond „Europa“ könnte Leben beherbergen, glauben Forschende. (Archivbild) © COVER Images via www.imago-images.de

Seit Jahrzehnten suchen Wissenschaftler nach Hinweisen auf außerirdisches Leben. Eine NASA-Expedition zum Jupitermond „Europa“ könnte nun einen Durchbruch bedeuten.

Washington D.C. - Im Jahr 2024 soll eine NASA-Mission starten, die unser Verständnis über Leben im Universum grundsätzlich verändern könnte. Die Raumsonde „Europa Clipper“ soll den Jupitermond „Europa“ genauer erforschen und dabei die Frage klären, ob Leben weit von der Erde entfernt möglich ist.

Der Jupiter-Mond „Europa“ gilt schon länger als mögliche Heimat für Leben im Sonnensystem. Messungen der Raumsonden „Voyager“ und „Galileo“ sowie Modellrechnungen deuten darauf hin, dass unter einer 20 bis 30 Kilometer dicken Eishülle ein flüssiger Salzwasser-Ozean existiert. Gelegentlich bricht das Wasser in riesigen Wasserdampf-Geysiren aus, auch auf der Oberfläche des Mondes haben Forschende Wassermoleküle entdeckt. Das Wasser unter der dicken Eishülle des Mondes könnte ein Ort sein, an dem außerirdisches Leben beheimatet ist.

NASA-Wissenschaftsdirektor: „Signifikante Chance, Leben außerhalb der Erde zu finden“

Der schweizerisch-US-amerikanische Wissenschaftsdirektor der NASA, Thomas Zurbuchen, betonte in einem Gespräch mit dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), dass sich das Verständnis vom Universum in den kommenden 20 bis 30 Jahren stark verändern wird – besonders in Hinblick auf außerirdisches Leben. „Ich habe das Gefühl, in den nächsten 20, 30 Jahren haben wir eine signifikante Chance, Leben außerhalb der Erde zu finden“, sagte Zurbuchen dem SRF. Die NASA-Mission zum Jupiter-Mond „Europa“ könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

Neben der NASA-Raumsonde „Europa Clipper“, soll der Jupiter-Mond „Europa“ auch im Rahmen einer ESA-Mission ins Visier genommen werden. 2023 soll die ESA-Raumsonde „JUICE“ (JUpiter ICy moons Explorer) starten und neben „Europa“ auch die beiden Jupiter-Monde „Ganymede“ und „Callisto“ besuchen.

NASA: Thomas Zurbuchen tritt als Wissenschaftsdirektor ab

NASA-Chef Zurbuchen hofft, dass es auf dem Jupitermond „Europa“ während der Raumsonden-Mission zu einem Wasserdampfausbruch kommt. In einem solchen Fall könne die Messung der Raumsonde „Europa Clipper“ die Diskussion grundsätzlich verändern, ob es Leben auf Europa gibt oder nicht.

Thomas Zurbuchen hat als Wissenschaftsdirektor an der NASA-Mission zum Jupitermond „Europa“ mitgewirkt und tritt Ende des Jahres von seinem Posten ab. Der Astrophysiker hat die zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft seit 2016 geleitet. Zurbuchen hatte an der Universität Bern Physik und Mathematik studiert und dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Michigan gearbeitet. Dort war er vor seiner Arbeit für die NASA als Professor für Weltraumforschung und Raumfahrttechnik tätig. (at)

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