Die Helfer jubelten und klatschen als sie die Frau auf einer Trage zum Krankenwagen brachten. Die Frau winkte den Rettern zu, wie auf CNN Türk zu sehen war. Die Reporterin des Senders brach vor Freude in Tränen auf. Die Rettung erfolgte in der Stadt Iskenderun in der Provinz Hatay, die besonders stark vom Beben getroffen wurde.
In der Provinz wurden zudem eine 21-Jährige und siebenjähriger Bruder nach 107 Stunden lebend geborgen, wie die an der Rettung beteiligte Feuerwehr der Küstenstadt Antalya mitteilte.
Update vom Freitag, 10. Februar, 14.22 Uhr: Im Freitagsgebet vieler Moscheen in Baden-Württemberg ist der Opfer des verheerenden Erdbebens im Grenzgebiet der Türkei und Syrien gedacht worden. So kamen mehr als 1000 Menschen am Mittag in der Zentralmoschee im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach zusammen. Vor dem Gebet rief der Vorsitzende Ismail Cakir die Gläubigen dazu auf, Geld zu spenden.
Schon die ganze Woche sammele die Moschee Spenden für die Menschen in der Türkei und Syrien. Mit dem Verkauf von türkischen Spezialitäten nach dem Gottesdienst wolle die Gemeinde noch mehr Geld sammeln, berichtet der Vorsitzende. Er wünsche sich, dass die Menschen immer so zusammenhalten, wie in solchen Krisensituationen, sagte Cakir. Von der Ditib-Zentralmoschee Stuttgart hatten sich nach Angaben des Sprechers rund 40 Menschen nach dem Erdbeben auf den Weg ins Krisengebiet gemacht, um zu helfen. Die Geldspenden gingen an eine türkische Partnerorganisation, heißt es.
Update vom Freitag, 10. Februar, 13.40 Uhr: Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 22.000 angestiegen. Alleine in der Türkei seien 18.991 Menschen ums Leben gekommen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Adiyaman. Aus Syrien wurden zuletzt 3384 Tote gemeldet. Erdogan bezeichnete das Erdbeben als eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Türkei. Man habe mehr als 76.000 Menschen aus dem Erdbebengebiet heraus in andere Provinzen evakuiert.
In der türkischen Stadt Kahramanmaras haben Rettungskräfte einen Zehnjährigen lebend aus einem eingestürzten Haus geborgen. Der Junge sei mehr als 100 Stunden unter Trümmern eingeschlossen gewesen, teilte das israelische Militär am Freitag mit. Die Rettungsaktion habe rund eine Stunde gedauert, anschließend sei der Junge in ein Krankenhaus gebracht worden. Bereits zuvor meldeten deutsche Helfer die Rettung einer Frau nach über 100 Stunden.
Update vom Freitag, 10. Februar, 12.10 Uhr: Auch mehr als vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben retten Helfer immer noch Überlebende aus den Trümmern. Nach mehr als 100 Stunden hat ein deutsches Einsatzteam im türkischen Kirikhan eine Frau aus den Trümmern eines Hauses gerettet. Das Team habe die Frau am Freitagmorgen nach einem mehr als 50 Stunden dauernden Einsatz lebend geborgen, teilte die Hilfsorganisation ISAR Germany mit. Die 40-Jährige war in einem „stabilen Zustand und wurde gleich medizinisch versorgt“, sagte ISAR-Sprecher Stefan Heine der Nachrichtenagentur AFP.
Bereits zuvor konnten Helfer m Bezirk Samandag der Provinz Hatay ein zehn Monate altes Baby mit seiner Mutter lebend retten – die beiden harrten 90 Stunden unter den Trümmern aus. In Hatay retteten Helfer zudem einen Mann nach 101 Stunden unter Trümmern. Die Rettungskräfte benötigten zehn Stunden, um ihn unter einem Betonblock zu befreien, wie der Sender CNN Türk berichtete.
Update vom Freitag, 10. Februar, 10.30 Uhr: In Aleppo hoffen Angehörige auch Tage nach den schweren Erdbeben weiter auf Wunder. Noch lange nach dem Einsturz seines mehrstöckigen Wohnhauses hätte eine verschüttete Verwandte per Handy Lebenszeichen geschickt, sagte ein Einwohner der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen sei die Kommunikation jedoch abgebrochen. Retter und syrische Soldaten versuchten mit ihren bloßen Händen und Schaufeln, die Trümmer des Wohnhauses wegzuräumen. Es fehle ihnen an Ausrüstung.
Die Anwohner Aleppos stehen nach den verheerenden Erbeben unter Schock. „Wir stehen vor einer Katastrophe, die schlimmer ist als die Tage des Krieges“, sagte eine Frau namens Suad der Deutschen Presse-Agentur. „Viele unserer Nachbarn und Verwandten sind bei dem Erdbeben gestorben.“ Ihre Familie habe mehrere Häuser besessen, die nun alle unbewohnbar seien. Sie wisse nicht, wo sie nun auf Dauer wohnen solle. Die Notunterkünfte der Stadt seien überfüllt.
Update vom Freitag, 10. Februar, 6.35 Uhr: Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet entdecken Helfer noch immer Überlebende unter eingestürzten Häusern. Trotz der eisigen Kälte in der Katastrophenregion hörten die Einsatzteams immer wieder die Laute Verschütteter, die verzweifelt auf Hilfe warteten, berichtete eine Reporterin des staatlichen Fernsehsenders TRT World am Freitagmorgen. „Wir machen weiter, bis wir sicher sind, dass es keine Überlebenden mehr gibt“, zitierte sie einen Sprecher der Einsatzkräfte.
Türkische Medien berichten immer noch von „unglaublichen Überlebensgeschichten“: So wurde in der Provinz Kahramanmaras laut der Nachrichtenagentur Anadolu nach 89 Stunden die fünfjährige Mina lebend aus dem Schutt geborgen. In der Provinz Hatay schaffte es die zweijährige Fatima nach 88 Stunden unter Trümmern mithilfe ihrer Retter ins Freie. In Gaziantep fanden Helfer den 17-jährigen Adnan nach 94 Stunden lebend.
Nach so langer Zeit noch lebende Verschüttete zu bergen, gleicht aber nahezu einem Wunder. Nur in seltenen Fällen überlebt ein Mensch mehr als drei Tage ohne Wasser, zumal die Temperaturen eisig sind. Die Zahl der Toten in beiden Ländern steigt daher rasant weiter, bis zum frühen Freitagmorgen auf insgesamt 21.000 Opfer.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 21.41 Uhr: Die Weltbank hat der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 20.000 Toten 1,78 Milliarden Dollar (rund 1,66 Milliarden Euro) an Hilfen zugesagt. „Wir stellen sofortige Hilfe zur Verfügung und bereiten eine schnelle Einschätzung des dringlichen und massiven Bedarfs vor Ort vor“, erklärte Weltbank-Präsident David Malpass am Donnerstag in Washington. Dabei sollten unter anderem Prioritäten beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete festgelegt werden.
Eine sofortige Hilfe von 780 Millionen Dollar soll aus zwei bestehenden Projekten in der Türkei bereitgestellt werden, wie die Weltbank ausführte. Damit solle Infrastruktur auf kommunaler Ebene wieder aufgebaut werden. Eine weitere Milliarde Dollar an Hilfen wird den Angaben zufolge vorbereitet, um den betroffenen Menschen zu helfen.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 19.30 Uhr: Die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben in der Türkei und Syrien ist auf über 20.000 gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad teilte am Donnerstag mit, dass mindestens 17.134 Menschen in der Türkei ums Leben gekommen seien. Mindestens 3162 Menschen starben nach offiziellen Angaben auf der anderen Seite der Grenze in Nordsyrien durch das Erdbeben der Stärke 7,8 vom Montag.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 18.38 Uhr: Drei Transportflugzeuge der Bundesluftwaffe, mit Hilfsgütern für das Erdbebengebiet, sind in der Türkei eingetroffen. Aufgrund von Kapazitätsproblemen konnten sie nicht wie ursprünglich geplant in Gaziantep landen. Das habe sich nach dem Abflug aus Wunstorf herausgestellt, sagte ein Presseoffizier der Luftwaffe am Donnerstagabend. Die Flugzeuge seien auf die Airbase Incirlik umgeleitet worden. „Das ist ein großer Nato-Flugplatz“, erläuterte der Sprecher. Dort würden die Maschinen von US-Streitkräften entladen. Die Transportflugzeuge der Bundesluftwaffe sollten noch am Abend nach Wunstorf zurückkehren.
In den folgenden Tagen soll mit den Transportmaschinen vom Typ Airbus A 400 eine Art Luftbrücke entstehen. „Wir haben uns darauf vorbereitet, mit drei Maschinen jeden Tag zu fliegen, bis in die nächste Woche hinein“, sagte Oberst Christian John, Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, am Donnerstagmorgen auf dem Militärflugplatz bei Hannover. Es hänge davon ab, wie viele Hilfsgüter angeliefert würden. Für Freitag (10. Februar) sind dem Luftwaffen-Sprecher zufolge zwei Flüge geplant.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 18.07 Uhr: Im Nordwesten Syriens sind die Bewohner aus einem Dorf geflüchtet, nachdem ein durch das schwere Erdbeben in der Region ausgelöster Dammbruch am Donnerstag zu einer Überflutung geführt hatte. Dutzende Familien verließen ihre Häuser in Al-Tlul in der von oppositionellen Milizen kontrollierten Provinz Idlib und suchten Zuflucht in nahegelegenen Orten, während das Wasser ihre Häuser teilweise überflutete. Straßen und Felder in dem Ort nahe der türkischen Grenze wurden überschwemmt.
„Der Damm ist durch das Erdbeben gebrochen“, sagte Luan Hamadeh, einer der wenigen Dorfbewohner, die trotz der Überschwemmung geblieben sind. Alle bis auf ein paar junge Männer seien geflohen, fügte er hinzu. „Die Lage ist dramatisch, sehen Sie sich das Wasser ringsum an.“
Update von Donnerstag, 9. Februar, 17.20 Uhr: Die Zahl der Toten nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist alleine in der Türkei auf 16.546 gestiegen. Mehr als 66.000 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in der Provinz Kilis.
In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums laut Staatsagentur Sana sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 3317 Menschen ums Leben. Insgesamt wurden damit bislang fast 19.900 Tote gemeldet. Die betroffenen Gebiete waren zunächst schwer zugänglich, mit dem Fortschreiten der Bergungsarbeiten steigen die Opferzahlen. Auf Satellitenfotos ist das Ausmaß der Erdbeben-Katastrophe zu erkennen.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 16.40 Uhr: Die Zahl der Toten nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien könnte nach Einschätzung von Fachleuten erheblich steigen. „Schnelle Hochrechnungen auf Basis empirischer Schadensmodelle lassen zwischen 11.800 bis rund 67.000 Todesopfer erwarten“, erklärte Andreas Schäfer vom Geophysikalischen Institut am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft.
Die Schätzung ergebe sich unter anderem aus historischen Vergleichen, aktuellen Daten zu Gebäudeinfrastruktur und zur Bevölkerung sowie Faktoren wie der Tageszeit. Die Erdbeben dürften demnach wahrscheinlich zu den 20 tödlichsten Erdbeben weltweit seit 1900 gehören, teilte das KIT mit. Schon 11 der 100 tödlichsten Erdbeben seitdem hätten sich in der Türkei ereignet.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 15.55 Uhr: Unter den Tausenden eingestürzten Gebäuden im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind vermutlich noch Zehntausende Erdbebenopfer zu befürchten. Bis Donnerstag wurden schon mehr als 19.000 Tote gemeldet. Hinzu kommen um die 70.000 Verletzte in der Türkei und in Syrien. Nach mehr als drei Tagen und dem Richtwert von 72 Stunden, die ein Mensch eigentlich höchstens ohne Wasser auskommen kann, geht die Hoffnung auf weitere Überlebende verloren.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 14.50 Uhr: Nach den verheerenden Erdbeben hat die Europäische Union der Türkei verstärkte Unterstützung zugesichert. „Wir stehen bereit, unsere Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden weiter zu verstärken“, hieß es in einem Schreiben der EU-Staaten an den türkischen Präsidenten Erdogan.
Die 27 Staats- und Regierungschefs der EU sprachen demnach der Bevölkerung in der Türkei und in Syrien ihre „volle Solidarität“ aus. Die Staats- und Regierungschefs kamen in Brüssel zu einem Sondergipfel zusammen. Das Schreiben schickten sie zu Beginn ihres Treffens an den türkischen Präsidenten.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 13.50 Uhr: Der erste Hilfsflug der Bundesluftwaffe in das Erdbebengebiet in der Türkei ist am Donnerstagmorgen vom Militärflughafen Wunstorf aus gestartet. Das Technische Hilfswerk (THW) Baden-Württemberg hatte rund 50 Tonnen Hilfsgüter mit sieben Lastwagen aus dem Großraum Ulm nach Niedersachsen gefahren. Bepackt waren sie mit knapp 2000 Feldbetten, Schlafsäcken und Decken. Auch Zelte, Heizgeräte und Isomatten werden in das Krisengebiet gebracht.
Tonnenweise Hilfsgüter für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in der Türkei werden in diesen Tagen auch vom Hauptstadtflughafen BER per Flugzeug ausgeflogen. Die halbstaatliche Luftfahrtgesellschaft Turkish Airline übernimmt die Transporte der in der Hauptstadtregion gesammelten Güter, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Hilfsmittel werden in den Frachträumen regulärer Passagiermaschinen mitgenommen.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 12.15 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf mehr als 17.000 gestiegen. Es gebe inzwischen 14.014 Tote allein in der Türkei, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in der vom Beben getroffenen Provinz Gaziantep. Mehr als 63.000 Menschen seien verletzt worden. Aus Syrien waren zuletzt mindestens 3200 Tote gemeldet. Allein in der südosttürkischen Millionenstadt Gaziantep seien 944 von insgesamt mehr als 6400 Gebäuden zerstört worden.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 11.30 Uhr: In den Krisengebieten in der Türkei und Syrien schwindet drei Tage nach dem katastrophalen Erdbeben die Hoffnung auf letzte Überlebende. Unter den Trümmern der vielen Tausend eingestürzten Gebäude in beiden Ländern sind vermutlich noch Zehntausende Opfer zu befürchten. Bislang sind insgesamt mehr als 16.000 Tote gemeldet worden. Hinzu kommen mehr als 66.000 Verletzte in der Türkei und in Syrien.
In der Türkei konnten bislang etwa 8000 Menschen aus den Trümmern gerettet werden. Das berichtet der Sender TRT World. Eine Reporterin des Fernsehkanals berichtete über den verzweifelten Kampf gegen die Zeit: „Die Retter weigern sich aufzugeben.“ Die Momente der Freude über eine weitere Rettung würden jedoch immer seltener.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 10.35 Uhr: Die Rettungsarbeiten im syrischen Teil des Erdbebengebiets kommen nur schwer voran. Zur Unterstützung der Erdbeben-Opfer in Nordwesten Syriens sollen dort am Donnerstag voraussichtlich sechs Lastwagen mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen eintreffen. Sie sollten den einzigen noch offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zur Türkei nutzen, hieß es aus UN-Kreisen. Wegen Schäden an Straßen konnten Lastwagen Bab al-Hawa bisher nicht erreichen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock drängt derweil darauf, weitere Grenzübergänge nach Syrien zu öffnen, um so mehr Hilfslieferungen von türkischem Territorium aus zu ermöglichen. Die Lage in Syrien sei dramatisch, warnte die Grünen-Politikerin im Interview mit dem WDR. In der Vergangenheit habe das syrische Regime unter Baschar al-Assad die Grenze geschlossen und keine humanitäre Hilfe hineingelassen, so Baerbock.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 9.40 Uhr: Einsatzkräfte in der Türkei haben eine Mutter mit ihren zwei Kindern nach 78 Stunden unter Trümmern gerettet. Sie hatten in der Provinz Kahramanmaras unter den Trümmern ihres Hauses ausgeharrt. Rettungskräfte hätten 15 Stunden gearbeitet, um die Frau und ihre Kinder zu befreien, sagte einer der Helfer dem Sender CNN Türk.
Die Rettungskräfte kämpfen gegen die Zeit. Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, noch Überlebende unter den Trümmern zu finden. Mehr als 100.000 Helfer sind nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt.
Update von Donnerstag, 9. Februar, 7.44 Uhr: Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 16.000 gestiegen. In der Türkei gebe es inzwischen 12.873 bestätigte Todesopfer und 62.937 Verletzte, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in der Nacht zu Donnerstag mit. In Syrien sind bei dem Beben 3162 Menschen ums Leben gekommen.
Die betroffenen Gebiete waren zunächst schwer zugänglich, mit dem Fortschreiten der Bergungsarbeiten steigen die Opferzahlen. Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben, dessen Stärke das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) mit 7,7 angibt, das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region, zunächst war die Stärke mit 7,5 angegeben worden.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 22.35 Uhr: Nach den schweren Erdbeben sind erste Rettungsteams aus den USA in der Türkei angekommen. Das teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Zwei Such- und Rettungsteams aus den USA seien auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik eingetroffen und könnten in Kürze ihre Arbeit aufnehmen, erklärte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Bereits am Dienstag hätten in Incirlik stationierte Flugzeuge des US-Militärs mit dem Transport von Ersthelfern in die am stärksten betroffenen Gebiete begonnen.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 22.15 Uhr: Nach dem Erdbeben in der Türkei gelingt es den Rettern zwischen Adiyaman und Antakya immer wieder, Kleinkinder aus den Trümmern zu befreien. Und nicht nur sie.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 21.50 Uhr: Laut dem ZDF sind bis Mittwochabend im Süden der Türkei und im Norden Syriens fast 12.000 Leichen geborgen worden. Das schwere Erdbeben soll noch sehr viel mehr Menschenleben gefordert haben, heißt es in einer Einschätzung des „heute journal“.
Indes erhebt ein bekannter türkischer Geologe Vorwürfe gegen die Behörden, dass viele Häuser in der Region trotz Warnungen nicht erdbebensicher gebaut worden seien. Als Grund nennt er angebliche Korruption unter örtlichen Entscheidungsträgern. Kollegen hätten beispielsweise eine Gefährdungskarte für die Großstadt Kahramanmaraş gezeichnet, was aber ignoriert worden sei, erzählte Prof. Celal Sengör im Interview mit dem ZDF.
„Sie haben diese Karte an den Herrn Bürgermeister geschickt. Der Bürgermeister hat das angeguckt und gesagt: ‚Ah, das glaube ich nicht.‘ Und er hat nichts gemacht. Woher fand dieser Mann die Autorität zu sagen, dass er das nicht glaubt?“, fragte der türkische Wissenschaftler in dem Interview. Kahramanmaraş mit seinen rund 670.000 Einwohnern wurde nördlich des Epizentrums ebenfalls sehr schwer durch das Erdbeben getroffen.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 20.30 Uhr: Ein Team der Rettungsorganisation I.S.A.R. Germany ist im türkischen Kirikhan im Einsatz, das mit seinen knapp 120.000 Einwohnern rund 30 Kilometer von Iskenderun entfernt an der Mittelmeerküste liegt.
„Es wirkt apokalyptisch. Weil es einfach zu groß ist und zu viel. Wir versuchen, an allen Ecken und Enden was zu tun“, erklärte Simon Gutzeit vom deutschen Rettungsteam im Gespräch mit dem ZDF: „Wir müssen gar nicht viel suchen. Immer wieder kommen Menschen auf uns zu, bitten uns, dass geholfen wird, weil man überall Stimmen hört.“ Zwischen Dienstag und Mittwochabend hatten die deutschen Helfer nach dem Erdbeben in der Türkei bislang drei Menschen das Leben gerettet, berichtet das „heute journal“.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 18.15 Uhr: Experten sind sich schon lange sicher: Auch der türkischen Metropole Istanbul steht ein heftiges Erdbeben bevor. Neue Forschungsergebnisse untermauern die Annahme. Vor einem Beben in der Millionenstadt am Bosporus warnt etwa der türkische Geologe Celal Sengör. Der 67-Jährige, der international großes Ansehen genießt, lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor an der Technischen Universität Istanbul.
„In Istanbul wird es ein Erdbeben geben, das ähnlich heftig wird, wie das jetzige. Unsere anfängliche Schätzung war 7,8 Magnitude“, sagte Sengör nun dem Sender Habertürk: „Es ist ziemlich nah“. Erst Ende vergangenen Jahres hatte der Wissenschaftler in einem Interview mit demselben Sender die Zuseher gewarnt: „Ziehen Sie weg aus dem Zentrum Istanbuls!“
Update von Mittwoch, 8. Februar, 17.40 Uhr: Die Angriffe des türkischen Militärs auf die Kurdengebiete in Nordsyrien kommen trotz des Erdbebens nicht zum Halt: Präsident Recep Tayyip Erdogan eskaliert offenbar die Notlage vor Ort.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 17.25 Uhr: Neue Todeszahlen zum verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Die Behörden haben die Opferzahlen ein weiteres Mal nach oben korrigiert. Demnach starben bei der Naturkatastrophe am Montag (6. Februar) mindestens 11.700 Menschen. Zuvor war noch von 11.200 Toten die Rede gewesen.
Allein in der Türkei seien im Südosten des Landes mindestens 9057 Menschen gestorben, erklärte Präsident Recep Tayyip Erdogan an diesem Mittwoch im Erdbebengebiet Hatay. Bislang geschätzt 53.000 Menschen seien bei dem Erdbeben verletzt worden und mehr als 6400 Häuser eingestürzt. Aus Syrien wurden zuletzt mindestens 2662 Tote gemeldet, wobei im vom Bürgerkrieg gezeichneten Land ein Überblick schwierig ist.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 16.15 Uhr: Rettungskräfte haben nach 58 Stunden unter Trümmern im südtürkischen Hatay ein vier Monate altes Mädchen gerettet. Die Helfer stiegen in eine Lücke zwischen eingestürzten Hauswänden, und hoben das wimmernde Baby in eine Decke gewickelt heraus, wie Aufnahmen zeigten. Retter seien bemüht, den Säugling zu beruhigen. Die Suche nach den Eltern geht nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA weiter.
In Kahramanmaras wurde zudem ein einjähriges Kind mit seiner schwangeren Mutter nach 56 Stunden lebend unter den Trümmern hervorgeholt, wie DHA berichtete. Der Vater sei schon zuvor lebend gerettet worden.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 14.15 Uhr: Der türkische Präsident Erdogan hat den Opfern des verheerenden Erdbebens finanzielle Hilfe zugesagt. Betroffene Familien erhielten jeweils 10.000 Türkische Lira (rund 500 Euro) Soforthilfe, versprach Erdogan am Mittwoch bei seinem Besuch in Kahramanmaras. „Am ersten Tag gab es natürlich einige Probleme, aber am zweiten Tag und heute konnte die Situation bewältigt werden“, sagte er. Man werde zügig mit den Aufräumarbeiten beginnen. Er kündigte zudem die Einrichtung von Sammelunterkünften an.
Italien will in den nächsten Tagen ein Marineschiff mit Feldspital und Hilfsgütern in die Erdbebengebiete schicken. Wie der Chef des italienischen Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, am Mittwoch ankündigte, sollen mit dem Schiff unter anderem Ausrüstungen und Gerätschaften für ein Feldspital, weiteres Spezialequipment, Elektronik und Zelte transportiert werden. Zudem werden Ärzte und Helfer in die Gebiete des östlichen Mittelmeers geschickt. Weil Italien häufig von Erdbeben heimgesucht wird, hat das Land gut ausgebildete Spezialisten, Gerätschaften und Ablaufpläne für derartige Katastrophen.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 13.00 Uhr: Italienische Feuerwehrleute haben in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der Türkei einen Jungen lebend entdeckt. Wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte, wurde er in der Stadt Antakya lokalisiert. Gegen Mittag waren die Spezialkräfte demnach dabei, den Jungen unter den Ruinen des Wohnhauses herauszuholen. Im Nordwesten Syriens hatten Helfende am Mittwoch bereits ein neu geborenes Baby aus den Trümmern gerettet. Das Neugeborene war noch durch die Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden, die das Erdbeben nicht überlebt hat.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 12.20 Uhr: Berichten der BBC zufolge hat sich die Zahl der Todesopfer nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien noch einmal drastisch erhöht. Es wird demnach davon ausgegangen, dass mehr als 11.200 Menschen ums Leben gekommen sind. Nach Angaben von türkischen Beamten sei die Zahl der Toten in der Türkei bei 8574. Zahlen aus Syrien seien demnach unklar, bislang gab es 2662 bestätigte Todesfälle. Zahlreiche Menschen sind noch in den Trümmern verschüttet.
Update von Mittwoch, 8. Februar, 11.30 Uhr: Die Todeszahlen nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien steigen unaufhörlich. Am Mittwochmittag melden türkische Behörden, die syrische Regierung und die Helfer-Gruppe Weißhelme eine Opferzahl von über 9400. Aus der Türkei wurden 6957 Tote gemeldet, aus Gebieten unter Kontrolle der syrischen Regierung 1250 und aus der Rebellenhochburg Idlib 1280.
Nach zwei Tagen rücken die politische Lage und die Rolle von Recep Tayyip Erdogan in den Fokus. Der türkische Präsident will sich nach dem Erdbeben vor Ort ein Bild der Lage machen. Am Mittwoch wurde er in den Provinzen Hatay und Kahramanmaras erwartet. Beide Gebiete sind stark von der Katastrophe getroffen und haben Tausende Tote zu verzeichnen. Vielerorts klagen Betroffene über keine oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung Verschütteter.
Erstmeldung von Mittwoch, 8. Februar, 10.54 Uhr: Istanbul/Damaskus – Mehr als 8500 Menschen haben bei der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien ihr Leben verloren. Am Mittwoch (8. Februar) stieg die bestätigte Zahl der Todesopfer auf 8504. Insgesamt 41.654 Menschen wurden verletzt. Die Schreckensmeldungen neuer Opferzahlen dürften auch zwei Tage nach dem Unglück nicht abreißen.
Fieberhaft suchen Helfende aus aller Welt derweil weiter nach Menschen unter den Trümmern. Ein Kampf gegen die Zeit – und gegen eisige Temperaturen. Zwei Tage nach der Naturkatastrophe schwindet die Hoffnung, noch Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden. Alleine in der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad vom Mittwoch 6234 Tote und 37.000 Verletzte zu beklagen. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme bislang 2270 Menschen.
Vor Ort erschwert zudem die politische Lage die Hilfen – so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Er ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Wegen Straßenschäden verzögere sich dort die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Aus der Gegend des Grenzübergangs hieß es, einige Hauptstraßen auf dem Weg zur Grenze hätten durch die Beben Risse oder andere Schäden erlitten.
Nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien mit Tausenden Toten und Verletzten wird das Ausmaß immer stärker sichtbar. Nach Angaben von Vizepräsident Oktay sind rund 16.150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz – sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60.000 Helfer vor Ort. Betroffene und Hilfsorganisationen sind auf Unterstützung angewiesen. Hier finden Sie eine Übersicht zu Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.
Die Lage in den Krisengebieten in der Türkei und Syrien ist dramatisch. Retter und Zivilisten versuchen weiter, Verschüttete aus den Trümmern von zerstörten Gebäuden zu befreien. Hunderttausende Menschen haben kein Dach über dem Kopf. Ihre Häuser sind bei den Erdbeben am Montag eingestürzt. Andere sind aus Angst aus ihrer Wohnung geflohen.
Einen Tag nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag (7. Februar) den Notstand ausgerufen. „Wir stehen vor einer der größten Katastrophen in unserer Geschichte“, sagte Erdogan Berichten der türkischsprachigen Tageszeitung Hürriyet zufolge. Der Notstand gelte demnach für drei Monate in zehn betroffenen Städten, Schulen sollen bis zum 20. Februar geschlossen bleiben. (hg/dpa)