„Das ist ein gefährlich erscheinendes Virus“, sagte Burton. „Aber ich denke, wir haben jetzt viele Werkzeuge in unserem Arsenal, um es zu bekämpfen, also bin ich optimistisch.“ Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft.
Update vom 28. November, 12.02 Uhr: „Symptome sind anders“ - eine Südafrika-Ärztin beobachtete ungewöhnliche Covid-19-Symptome der Omikron-Variante. Sie ist eine der ersten Ärztinnen in Südafrika, die die wegen Omikron Alarm geschlagen hat.
Update vom 28. November, 12.34 Uhr: Bei dem Verdachtsfall der neu entdeckten Coronavirus-Variante Omikron in Hessen handelt es sich laut dem hessischen Sozialministerium um eine Person aus dem Rhein-Main-Gebiet, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet (siehe auch Update vom 27. November, 12.20 Uhr). Zuvor hatte der Hessische Rundfunk darüber berichtet. Am Samstag hatte die Behörde mitgeteilt, die Virologin Sandra Ciesek habe in dem Fall des Reiserückkehrers aus Südafrika mehrere typische Merkmale der Virusvariante ermittelt. Bereits am vergangenem Sonntag (21. November) war die Person aus Südafrika am Frankfurter Flughafen angekommen. Die Resultate der vollständigen Sequenzierung werden laut Ministerium für Montag erwartet.
Update vom 28. November, 11.59 Uhr: Deutschland hat die Liste der Corona-Risikogebiete aktualisiert. Wegen der Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron im südlichen Afrika schränkt die Bundesregierung die Einreise aus insgesamt acht Ländern der Region drastisch ein. Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho werden von diesem Sonntag (28. November ab 0 Uhr) an als Virusvariantengebiete eingestuft, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte.
Fluggesellschaften dürfen damit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von dort nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann auch nicht durch negative Tests verkürzt werden.
Update vom 27. November, 12.20 Uhr: Die Vermutungen haben sich bewahrheitet! Nun sind auch in Deutschland die ersten beiden Fälle* der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt worden. Es handelt sich um die beiden Reisenden, die am 24. November mit einem Flug aus Südafrika in München eingetroffen ließ, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
(CSU) am Samstag.
Die Betroffenen befinden sich laut einer Ministeriumssprecherin nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation. Nach der Berichterstattung über die neue, als besorgniserregend eingestufte Variante hätten beide Personen „vorausschauend selbst eine Untersuchung auf die Variante veranlasst“, hieß es. Ein sogenannter „VOC-PCR-Test“ habe die Vermutung auf Omikron schließlich bestätigt.
Update vom 27. November, 12.20 Uhr: Die Experten dürften wieder einmal Recht behalten haben, die neue Corona-Mutation Omikron ist nun offenbar auch in Deutschland angekommen. Am Freitagabend habe man bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika „mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden“, so der hessische Sozialminister Kai Klose via Twitter.
Laut dem Grünen-Politiker bestehe ein „hochgradiger Verdacht“, weswegen der Betroffene nun häuslich isoliert sei. Mehr wisse man jedoch noch nicht, da die vollständige Sequenzierung noch ausstehe. Wie die dpa berichtet, sei der Mann über den Frankfurter Flughafen eingereist.
Update vom 26. November, 21.10 Uhr: Wegen der Verbreitung einer neuen Coronavirus-Variante im südlichen Afrika beschränkt die Bundesregierung die Einreise aus insgesamt acht Ländern der Region drastisch. Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho werden ab Sonntag als Virusvariantengebiete eingestuft, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte.
Fluggesellschaften dürfen damit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von dort nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann auch nicht durch negative Tests verkürzt werden.
Das Bundesgesundheitsministerium wies auf der RKI-Internetseite darauf hin, dass bereits ab sofort die jeweils zuständigen Gesundheitsämter für Einreisende aus den acht Ländern eine Quarantäne und eine Untersuchung auf eine Corona-Infektion anordnen können. Außerdem würden Einreisende aus der Region von der Bundespolizei und anderen zuständigen Behörden „vorsorglich auf ein infektionseindämmendes Verhalten in Deutschland“ hingewiesen.
Update vom 26. November, 18.27 Uhr: Einreisen aus Südafrika sind wegen der neuen Mutation in Deutschland eingeschränkt - ab Freitagnacht. Doch noch am Freitagfrüh landete ein Flieger aus Kapstadt in Frankfurt am Main. Die neue Mutation B.1.1.529 war da längst bekannt, und Kapstadt liegt in der von den zweitmeisten Neuinfektionen betroffenen Provinz Westkap. Doch für die Passagiere gelten offenbar keine besonderen Regeln.
Gesundheitsminister Jens Spahn sagte auf der Pressekonferenz: „Ich kann diese Personen, die eingereist sind, noch bevor die Maßnahmen in Kraft treten, nur darum bitten, dazu auffordern, zu Hause zu bleiben, einen Test vorzunehmen, sich selbst zu beobachten.“ Dabei hatte Spahn betont, unbedingt verhindern zu wollen, dass sich die Variante auch in Deutschland verbreitet. Womöglich ist dies aber bereits zu spät.
Update vom 26. November, 18.01 Uhr: Wie groß ist die Besorgnis wegen der neuen Südafrika-Variante bei Experten? „Das Ding ist bis an die Zähne bewaffnet“, sagt Friedemann Weber, Leiter des Instituts für Virologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das Virus bringe einen „Riesen-Strauß an Mutationen mit sich“, allein mehr als 30 seien im Spike-Protein. Von einigen der festgestellten Mutationen sei bereits bekannt, dass sie die Wirkung von Antikörpern abschwächen. Allerdings sei es zu früh, um Aussagen über den weiteren Verlauf zu machen, betont Weber. „Es ist durchaus denkbar, dass die Variante wieder verschwindet.“
Auch der Berliner Virologe Christian Drosten sieht noch viele offene Fragen. So sei unklar, ob die Variante tatsächlich ansteckender ist oder ob ein anderer Faktor Grund für die momentan beobachtete Ausbreitung ist. „Für eine veränderte Krankheitsschwere gibt es derzeit keine Hinweise“, teilte Drosten am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die Variante verdiene auf jeden Fall besondere Aufmerksamkeit, sind sich Experten einig. Aufgrund der festgestellten Mutationen sei es durchaus vorstellbar, dass die Variante sowohl sehr übertragbar sei, als auch Teilen der Immunantwort entkomme, sagt Neher.
„Sie hat keine Mutationen, die wir nicht schon kennen, aber die Kombination der Mutationen kennen wir bisher nicht“, sagt auch Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI). „Wie diese Kombination wirkt, muss man jetzt untersuchen.“ Aussagen über den Einfluss der Variante auf den Krankheitsverlauf sind derzeit nicht möglich. „Dazu haben wir momentan einfach zu wenige Fälle.“
„Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge“, sagte RKI-Chef Wieler am Freitag in Berlin. Es müsse noch untersucht werden, ob die steigenden Fallzahlen in Südafrika wirklich mit diesem Virustyp zusammenhängen. Er hoffe sehr, dass die Ausbreitung der Variante stringent durch Reisebeschränkungen begrenzt werde.
Update vom 26. November, 15.48 Uhr: Die neue Südafrika-Variante beschäftigt natürlich auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. „Wieso ist neue Variante B11529 so gefährlich? Wie kommt man darauf?“, twittert der Politiker und erklärt: „Weil sie fast alle Mutationen von Alpha, Beta, Gamma und Delta zusammen hat.“
Lauterbach weiter: „In zwei Wochen kennt man die Wirkung der Impfung. Wenn die Impfung angepasst werden muss, käme neuer Impfstoff in drei Monaten.“ Immerhin positiv laut Lauterbach: „Booster wirken wahrscheinlich.“
Update vom 26. November, 14.02 Uhr: Biontech untersucht jetzt die neue Corona-Variante B.1.1.529. „Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet“, teilte das Unternehmen in Mainz am Freitag auf Anfrage mit. Spätestens in zwei Wochen sei mit Erkenntnissen zu rechnen.
Die Variante unterscheide sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen am Spike-Protein habe. Die Daten aus nun laufenden Labortests würden Aufschluss geben, ob eine Anpassung des Impfstoffs erforderlich werde, wenn sich diese Variante international verbreite.
Biontech teilte weiter mit, gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer habe man schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen, um im Fall einer sogenannten Escape-Variante des Virus den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern. Dafür seien klinische Studien mit „variantenspezifischen Impfstoffen“ gestartet worden, um Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit zu erheben. Diese könnten im Fall einer Anpassung bei den Behörden als Musterdaten vorgelegt werden. Als Escape-Variante bezeichnet man eine Virusvariante, die sich der Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe entzieht.
Update vom 26. November, 13.52 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät von Reisebeschränkungen wegen der in Südafrika nachgewiesenen neuen Coronavirusvariante vorerst ab. Die WHO empfehle den Ländern, „weiterhin eine risikobasierte und wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verhängung von Reisebeschränkungen anzuwenden“, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Freitag auf einer regulären Pressekonferenz in Genf. „Vor der Verhängung von Reisebeschränkungen wird gewarnt.“
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht das völlig anders. Lauterbach pocht darauf, Grenzen zu Südafrika zu schließen. „Neue Variante B11529 scheint zum ersten mal echte massive Durchbruchsvariante zu sein“, twittert er. Die vielen Mutationen sprächen für Entstehung in HIV Patienten. „Was tun: Grenzen SA dicht. PCR Suche nach N11529. Boostern so schnell wie möglich. Durchbruch gegen Booster unwahrscheinlich.“
Update vom 26. November, 11.40 Uhr: Ein Expertengremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird am Freitagnachmittag über die Einstufung der neuenCorona-Variante B.1.1.529 beraten. Es gehe dabei unter anderem um die Frage, ob die Mutante als „besorgniserregende Variante“ („variant of concern“) oder als „Variante unter Beobachtung“ („variant of interest“) klassifiziert werden soll, hieß es von der UN-Behörde.
Ob B.1.1.529 tatsächlich ansteckender oder womöglich aggressiver ist als bisherige Varianten, wird sich laut WHO jedoch erst in einigen Wochen herausstellen. Die im südlichen Afrika aufgetretene Version des Virus sei bislang weniger als 100 Mal genetisch sequenziert worden. „Erste Analysen zeigen, dass diese Variante eine große Zahl an Mutationen aufweist, die näher geprüft werden müssen“, teilte die WHO der Deutschen Presse-Agentur in einer Stellungnahme mit.
Laut der Definition der WHO sind „besorgniserregende Varianten“ leichter übertragbar oder führen zu schwereren Verläufen der Atemwegserkrankung Covid-19. Außerdem können sie die Wirksamkeit von Impfstoffen, Medikamenten, Virustests oder Corona-Maßnahmen herabsetzen.
Update vom 26. November, 10.55 Uhr: Die in Südafrika festgestellte neue Corona-Variante B.1.1.529 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher noch nicht in Deutschland entdeckt worden. „Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in der Bundespressekonferenz in Berlin. Zugleich betonte er: „Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge.“
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, Ziel müsse es sein, den Eintrag dieser Variante so weit wie möglich zu vermeiden. „Das ist das Letzte, was wir jetzt in unserer momentanen Lage noch brauchen können, dass in die Welle hinein noch eine zusätzliche Variante kommt.“ Spahn rief alle Menschen, die in den vergangenen Tagen aus Südafrika nach Deutschland gekommen sind, dazu auf, sich mit einem PCR-Test auf das Virus testen zu lassen.
Update vom 26. November, 9 Uhr: Wegen der neu aufgetretenen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Flugverkehr mit Südafrika drastisch ein. Das Land gelte ab der Nacht zum Samstag als Virusvariantengebiet, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. „In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.“ Zudem müssten alle Eingereisten für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn sie vollständig geimpft sind.
Ursprungsmeldung vom 26. November 2021: Berlin - Während die Corona-Pandemie in Deutschland bereits seit Wochen an Fahrt aufnimmt, könnte die nun entdeckte neue Corona-Mutation aus Südafrika noch einmal Öl ins Feuer gießen. Die ersten Nationen reagierten bereits, Großbritannien und Israel schränken den Flugverkehr mit sechs Ländern ein. Und auch der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun rechnet mit einer raschen Entscheidung zur Aussetzung des Flugverkehrs mit Südafrika.
„Die Wissenschaftler sind alle hochalarmiert, deshalb werden wir heute Morgen auch mit dem Robert-Koch-Institut darüber sprechen“, sagte Braun am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“ mit Blick auf die Variante B.1.1.529. Auch ihm selbst mache die Variante „sehr große Sorgen“. Angesichts des neuen Höchststandes bei den täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland forderte Braun eine „Notbremse“. In einigen Bundesländern drohe bereits jetzt eine Überlastung des Gesundheitssystems.
„Die vielen Infizierten, die wir momentan insgesamt im Land haben, sorgen auch dafür, dass wir insgesamt in eine schwere Belastungssituation in Krankenhäusern kommen werden“, warnte der CDU-Politiker. „Es muss sehr klar sein: Wer nicht geimpft ist, steht voll in der Pandemie und muss deshalb eine weitgehendste Kontaktreduzierung machen“, sagte Braun.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der auch als möglicher neuer Bundesgesundheitsminister gehandelt wird, schrieb auf Twitter: „Wir müssen Zeit gewinnen. Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein.“ Wenn vorläufige Daten sich als korrekt herausstellten, „müssen sofort Reisebeschränkungen erfolgen“.