Krawalle in Paris: Nach Feuer am Bahnhof -Demonstranten gehen auf Feuerwehrleute los
Rund um den Pariser Bahnhof Gare de Lyon waren am Freitagabend Flammen und Rauchwolken zu erkennen. Stehen die Brände in Zusammenhang mit Demonstrationen?
- Im Bereich des Pariser Bahnhofs Gare de Lyon ist ein Feuer ausgebrochen.
- Der Bahnhof wurde evakuiert.
- Die Brände könnten im Zusammenhang mit Demonstrationen vor Ort stehen.
Paris - Flammen und Rauchwolken rund um den Pariser Bahnhof Gare de Lyon: Dort waren am Freitagabend große Rauchwolken zu sehen. Wie die Staatsbahn SNCF auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur mitteilte, habe es außerhalb des großen Fernbahnhofs im Südosten der Hauptstadt Demonstrationen gegeben. Dabei hätten auch Autos gebrannt. Auf Twitter teilte die SNCF mit, dass der Bahnhof evakuiert und geschlossen wurde. Vom Gare de Lyon aus fahren die Züge von Paris aus in Richtung Südfrankreich. Gerade in den Abendstunden herrscht dort großer Andrang.
Wie das Polizeipräsidium Paris gegen 19 Uhr mitteilte, habe die Feuerwehr den schweren Brand mittlerweile in den Griff bekommen, auch wenn die Löscharbeiten noch in Gange seien.
Feuer in Paris: Konzert vermutlich Auslöser der Krawalle
Die riesige Rauchwolke stehe wohl in Verbindung mit Krawallen rund um das Konzert eines kongolesischen Sängers. Weil die Pariser Behörden Unruhen befürchteten, hatten sie zuvor ein Demonstrationsverbot rund um die Konzertarena in der Nähe des Gare de Lyon erlassen. Der kongolesische Sänger Fally Ipupa sollte dort am Freitagabend ein Konzert geben. Laut Polizei hattte es zuvor in sozialen Netzwerken Aufrufe zu Protesten und Kämpfen gegeben. Bereits am Nachmittag hatte es zwei Festnahmen gegeben.
Feuer am Pariser Bahnhof: Polizei spricht von „inakzeptabler Gewalt“
Exil-Kongolesen werfen dem Künstler vor, dem ehemaligen Präsidenten Joseph Kabila und seinem Nachfolger Félix Tshisekedi nahe zu stehen. 2017 war Berichten zufolge ein Fally-Ipupa-Konzert an einem anderen Pariser Veranstaltungsort wegen der Gefahr „schwerwiegender Störungen der öffentlichen Ordnung“ abgesagt worden.
Mit Blick auf die Demonstrationen sprach die Pariser Polizeipräfektur von „inakzeptabler“ Gewalt und verlinkte auf Twitter ein Video, auf dem zu sehen war, wie Demonstranten auf Feuerwehrleute losgingen. Bezüglich der krawallartigen Szenen erklärten die Behörden, es handle sich um „empörendes Verhalten von Demonstranten, die der Pariser Feuerwehr den Zugang zum Feuer verwehren.“
Unterdessen kämpft die französische Regierung gegen die voranschreitende Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Vor drei Tagen war ein Mann in Paris an den Folgen des Virus gestorben.
as/dpa