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Rio de Janeiro: Deutscher Tourist im Urlaub verschwunden – Leichenfund bringt traurige Gewissheit

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Von: Markus Hofstetter

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Strand von Ipanema, Rio de Janeiro, Brasilien
Der Strand von Ipanema ist weltweit berühmt. © Luiz Gomes/imago

Ein Deutscher und sein Freund fliegen über Silvester nach Rio de Janeiro. Dort verschwindet der Mann. Eine Woche später werden Leichenteile angespült. Ein Unglück im Drogenrausch wird vermutet.

Update vom 14. Januar, 9.42 Uhr: Nach dem Fund eines toten, deutschen Urlaubers vor der Küste von Rio de Janeiro gibt es weitere Details zum Unglück. Wie die Bild nun berichtet, soll der 28-jährige Tom K. am Unglückstag tatsächlich unter Drogeneinfluss gestanden haben. Bereits zuvor hatte es Zeugenaussagen und Polizeiangaben zum Drogenkonsum des deutschen Touristen gegeben.

Eine Nachbarin des Hotels berichtet, K. und sein Lebensgefährte, Leonard Pacheco, seien schon in den Tagen zuvor aufgefallen. Sie seien laut und unter Drogen gewesen. Ein weiterer Besucher des Hotels, den Bild zitiert, erzählt, K. sei gegen mittags bereits kaum ansprechbar gewesen und musste von Hotelmitarbeitern zur Beruhigung auf dem Boden fixiert werden. Leonard Pacheco hatte anfangs die Militärpolizei beschuldigt, etwas mit dem Verschwinden Toms zu tun zu haben (siehe Erstmeldung vom 8. Januar).

Die Aussagen einiger Strandbesucher, die sahen wie Tom ins Wasser ging, lassen ein Unglück unter Drogenkonsum vermuten. Die Polizei bestätigte zuletzt den Tod durch Ertrinken. Abschließend geklärt sind die Details des Unglücks aber wohl noch nicht..

Rio de Janeiro: Polizei bestätigt Leichenfund – Deutscher Urlauber ertrank im Meer

Update vom 12. Januar, 10.06 Uhr: Tom K. (28) galt tagelang als vermisst. Seine Freundin befürchtete bereits das Schlimmste. Nun gibt es traurige Gewissheit. Fischer sollen eine Leiche in der Nähe der Cagarras-Inseln vor der Küste aus dem Meer gezogen haben. Gerichtsmediziner konnten diese anhand seiner Zähne und einem Kieferabgleich identifizieren, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Es handle sich laut Polizeiangaben um den deutschen Touristen.

Die Todesursache war den Angaben zufolge Ertrinken gewesen. Weitere Details sind zunächst unklar. Die Touristen-Polizei Deat sei informiert worden und mit dem deutschen Konsulat in Rio in Verbindung getreten, so die Polizei. Laut Polizei laufen Ermittlungen und Zeugen werden angehört. Das deutsche Konsulat in Rio de Janeiro und die deutsche Botschaft in Brasília äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht.

Der 28-Jährige soll am 28. Dezember mit seinem Lebensgefährten als Tourist nach Rio gekommen sein. Beide, aber vor allem sein Lebensgefährte, sollen sich dort mit der Militärpolizei angelegt haben. Nach Silvester sei der Urlaub außer Kontrolle geraten.

Rio de Janeiro: Deutscher unter mysteriösen Umständen verschwunden – Leichenfund lässt Angehörige bangen

Update vom 11. Januar, 14.24 Uhr: Von dem Vermissten fehlt nach wie vor jede Spur. Allerdings wurde am Dienstag (10. Januar) auf den Cagarras-Inseln vor der Südküste Rios eine Leiche entdeckt. Fischer fanden den hellhäutigen Mann, der keine Kleidung trug. Der 28 Jahre alte K. soll seinerseits am Mittwoch (04. Januar) – laut Zeugen unter Drogen – am Strand Ipanema gesehen worden sein. Dort habe er sich entkleidet und sei ins Wasser gegangen. Dem brasilianischen Portal G1 zufolge seien diese Informationen von der zuständigen Behörde DEAT mittlerweile bestätigt worden. Mittlerweile wurde auch das deutsche Konsulat hinzugezogen. Auch Freunde des Vermissten sollen laut dem Fernsehsender RTL nach Rio gereist sein, um nähere Informationen zu erhalten. Der Polizei zufolge sei der Tote bislang aber noch nicht identifiziert worden.

Militärpolizei beteiligt? Deutscher in Rio de Janeiro unter mysteriösen Umständen verschwunden

Erstmeldung vom 08.01.2023, 08.26 Uhr:

Rio de Janeiro – In Brasilien ist offenbar ein Deutscher verschwunden. Die Onlineausgabe der Zeitung O Dia berichtet, dass Tom K. seit der Nacht zum Donnerstag (5. Januar) vermisst wird. Zum letzten Mal wurde der 28-Jährige im Stadtteil Ipanema im Süden von Rio de Janeiro gesehen. Die Umstände sind mysteriös. K.s Begleiter Leonard Pacheco berichtet, dass beide kurz vor dessen Verschwinden von Militärpolizisten angegriffen wurden.

Deutscher in Rio de Janeiro verschwunden: Freund wurde von Militärpolizisten bewusstlos geschlagen

Eine Freundin des Paares, die aus Angst vor Repressalien unerkannt blieben möchte, sagte der O Dia, dass die beiden in New York (USA) leben und über Silvester nach Rio geflogen sind. Da es K. am Mittwochabend schlecht ging, machten sie sich auf die Suche nach medizinischer Hilfe. Schließlich beschlossen sie, wieder in die gemietete Wohnung zurückzukehren. Es gibt unterschiedliche Versionen davon, was dann passierte.

Die Freundin berichtet unter Berufung auf Pacheco, dass die beiden auf dem Weg in die Wohnung von der Militärpolizei angegriffen worden sind. Bevor der 36-Jährige durch einen Schlag auf den Kopf bewusstlos geworden ist, habe er beobachtet, wie die Polizisten versuchten, K. zu erpressen und zu töten. Die Beamten brachten Pacheco schließlich in ein Krankenhaus. Aus Angst vor den Polizisten soll er die Klinik allerdings wieder verlassen haben, ohne entlassen worden zu sein.

Freunde von K. haben bereits eine Suche nach ihm gestartet. Unter anderem haben sie alle Krankenhäuser überprüft, ohne fündig geworden zu sein. K. Freundin vermutet laut O Dia inzwischen, dass dessen Leiche im Meer entsorgt worden ist.

Deutscher in Rio de Janeiro verschwunden: Militärpolizisten berichten von nur einem Ausländer

Die Militärpolizisten dagegen berichten, dass sie am frühen Donnerstagmorgen nach Ipanema gefahren sind. Dort seien sie einer Meldung über einen Einbruchsversuch in ein Gebäude in der Rua Joana Angélica nachgegangen. Dort angekommen hätten sie einen aggressiven Ausländer vorgefunden, den sie unter Einsatz nicht-tödlicher Waffen fixierten und darauf in das Krankenhaus Miguel Couto brachten. Von einer zweiten Person war keine Rede.

Die Ermittlungen hat nun eine Sonderabteilung der Polizei für Tourismusförderung übernommen. Sie muss nun klären, welche der beiden Versionen stimmt.

Nach Informationen der Bild soll K. auch Verbindungen zur Lufthansa haben. Demnach sollen Mitarbeiter der Airline auf ihren Social-Media-Accounts nach ihm suchen.

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