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XXL-Influencerin darf nicht in den Flieger – jetzt steckt sie im Libanon fest: „Habe kein Geld mehr“

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Von: Miriam Haberhauer

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Juliana Nehme mit Koffer und am Schalter
Juliana Nehme (38) wurde ihr Rückflug aus dem Libanon verweigert. Grund dafür sei ihr Übergewicht. © Screenshot/instagram.com/juliananehme

Einer Plus-Size-Influencerin wird der Rückflug nach Hause verweigert – Grund dafür sei ihr Übergewicht. Nun sitzt die Brasilianerin im Libanon fest.

München – Die brasilianische Influencerin Juliana Nehme verbrachte mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihrem Neffen Urlaub um Libanon. Als die vier am 23. November die Heimreise antreten wollten, der Schock: Qatar Airways wollte die 38-Jährige nicht an Bord lassen. Sie solle stattdessen in der ersten Klasse mitfliegen, da dort die Sitze breiter seien. Für viele Flugreisende wohl ein verlockendes Angebot – so manch einer versucht ohnehin mit ein paar Tricks ein Upgrade in die First Class zu ergattern.

Flugverbot für XXL-Influencerin – Brasilianerin muss im Libanon bleiben

Die Brasilianerin hatte zwar ordnungsgemäß ein Rückflugticket gekauft, am Flughafen teilte das Flugpersonal ihr jedoch mit, sie dürfe nicht an Bord gehen, da sie „zu dick“ für ihren Sitz sei. Eine Stewardess der Airline bat die 38-Jährige stattdessen, ein Ticket für die Business-Class zu kaufen. Juliana weigerte sich jedoch, den Aufpreis von 2900 Euro zu zahlen.

Auf ihrem Instagram-Kanal mit knapp 168.000 Followern machte die Influencerin ihrem Ärger in mehreren Videos und einem ausführlichen Text Luft. Ihr Vorwurf an die Airline: Sie wurde nur wegen ihres Gewichts diskriminiert. „Nach stundenlangem Betteln brachten sie alle Gepäckstücke zurück, die bereits aufgegeben worden waren. Sie sagten, ich müsse ein Ticket für die Business Class kaufen, sonst würde ich nicht reisen dürfen“, berichtete Nehme verzweifelt ihren Fans.

„Auf dem Hinflug war noch alles in Ordnung“ – Gefangen im Urlaubsland

Dabei war auf dem Hinflug noch alles in Ordnung gewesen, wie die Brasilianerin erzählte: „Ich bin mit Air France hergeflogen und auf dem Flug war alles in Ordnung! Ich bin mit einem Economy-Ticket angereist und wurde weder in Verlegenheit gebracht noch belästigt.“

Im Video: Größte Frau der Welt fliegt zum ersten Mal – Airline muss sechs Sitze entfernen

Nehme erzählte, dass sie und ihre Familie gerade dabei waren einzuchecken, als ein Mitarbeiter der Airline anrief, um ihr mitzuteilen, dass sie nicht fliegen dürfte. „Ich habe bis zum Schluss versucht, sie dazu zu bringen, mich fliegen zu lassen“, so die Influencerin. Erschwerend hinzu kam jedoch, dass die Brasilianerin selbst weder Englisch noch Arabisch sprach.

Derweil gibt es im beliebten Mallorca-Reiseziel Arenal erschreckende Zustände. Berichte schildern ein gewaltiges Müllproblem, das Anwohner und Urlauber auf die Palme bringt.

„Ich habe kein Geld mehr, um hier zu bleiben!“ – Airline bleibt unerbittlich

Doch das Betteln der Body-Positivity-Kämpferin blieb vergebens. Zudem wurde die Influencerin von Mitarbeitern der Airline bedroht, so Nehme: „Als ich versuchte aufzuzeichnen, was passierte, schubste mich die Flughafenangestellte (…). Mir wurde gedroht, wenn ich nicht mit dem Filmen aufhöre.“ Nehme und ihre Mutter mussten schließlich im Libanon bleiben, während der Rest ihrer Familie den Heimweg antrat. Die daraus entstandenen Hotel- und Transportkosten könne sie sich aber gar nicht leisten: „Ich habe kein Geld mehr, um hier zu bleiben.“

Weitaus schlimmer als die finanzielle Belastung empfand die 38-Jährige aber die Diskriminierung durch die Fluggesellschaft: „Ich wurde vor allen Leuten am Flughafen extrem gedemütigt! All das, weil ich FETT bin!“, schrieb Nehme auf ihrem Instagram-Account. „Es ist eine Schande, dass ein Unternehmen wie Qatar Airline diese Art der Diskriminierung von Menschen zulässt! Ich bin FETT, aber ich bin ALLEN GLEICH! Es ist nicht fair, dass ich mein Ticket kaufe und dann gedemütigt, bedroht und am Fliegen gehindert werde!“, heißt es weiter. Die Fluggesellschaft äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. (mha)

Anlässlich der WM hatte Qatar Airways kürzlich sogar extra „WM-Schalter“ für den Check-in organisiert – die Resonanz war jedoch ernüchternd.

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