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Rotes Kreuz: Geschichte, Mitglieder, Aufgaben - alle Infos

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DRK-Logo an einer Uniform
DRK-Logo an einer Uniform © Achim Duwentäster / IMAGO

Wissenswertes über das Wirken der Mitglieder des Roten Kreuzes, die u. a. medizinische Hilfe in Notsituationen und humanitäre Unterstützung im Katastrophenfall leisten.

Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DKR) ist die Nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und Bestandteil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Das DRK bekennt sich zu den Rotkreuzgrundsätzen Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Es besteht aus dem Bundesverband, 19 Landesverbänden, den Kreisverbänden und Ortsvereinen sowie dem Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. mit seinen 33 DRK-Schwesternschaften. Der Bundesverband mit Sitz in Berlin hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit seiner Mitgliedsverbände durch zentrale Maßnahmen und einheitliche Regelungen zu fördern. Er sorgt für die Einhaltung der Rotkreuzgrundsätze und setzt verbandspolitische Ziele. Weltweit hilft das Rote Kreuz Menschen in Not. Dafür verantwortlich sind festangestellte Rettungshelfer, Ärzte und Schwestern. Faktum ist aber: Ohne die vielen freiwilligen Helfer würde es das Rote Kreuz in dieser Form nicht geben.

Rotes Kreuz – die Geschichte

Die Wurzeln des Roten Kreuzes reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Als Jean-Henry Dunant, ein Kaufmannssohn aus Genf, 1859 in Solferino beobachtete, wie die Streitkräfte unter Kaiser Napoleon III. von Frankreich und Kaiser Franz Joseph von Österreich gegeneinander kämpften, 40.000 Soldaten an diesem Tag auf dem Schlachtfeld starben und unzählige verletzt zurückblieben, machte er sich mit den Einheimischen daran, die Verletzten zu versorgen. Seine Erinnerungen daran, was er nach der Schlacht erlebt hatte, schrieb Dunant in seinem Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ nieder. Das Buch erschien 1862, das Dunant danach an einflussreiche Persönlichkeiten in ganz Europa schickte. Sein Appell für eine bessere Versorgung und den neutralen Schutz von Verwundeten in bewaffneten Konflikten traf auf breite Zustimmung. Im Februar 1863 wurde darauf in Genf ein fünfköpfiges Komitee gegründet, das Dunants Ideen umsetzen sollte. Diese Gruppe wurde später der Kern des „Internationalen Komitees des Deutschen Roten Kreuzes“. Das heute weltweit bekannte Logo (rotes Kreuz auf weißem Untergrund) ist übrigens die Umkehrung der Schweizer Flagge zu Ehren Henry Dunants und seines Heimatlandes.

Rotes Kreuz – von gestern bis heute

Im August 1864 berief die Schweizer Regierung in Genf eine Konferenz mit Delegierten aus 16 Nationen ein. Drei Wochen später unterzeichneten zwölf der Abgesandten die ersten Genfer oder Rotkreuz-Konventionen.

Das Abkommen legte fest, dass die Hospitäler, Ambulanzen, Sanitätsdienste und Ärzte als neutrale Instanz agieren sollten und dass die Soldaten des Feindes die gleiche ärztliche Versorgung verdienen wie die eigenen Truppen. Eine Idee, die Geschichte machte: Das Emblem des Roten Kreuzes wurde erstmals 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg als Armbinde eingesetzt. Als Kennzeichen für Ambulanzen, zivile und militärische Rettungsdienste hat es heute einen Bekanntheitsgrad, wie ihn sonst nur internationale Konsumgütermarken erreichen. Weltweit haben das Rote Kreuz und der Rote Halbmond zusammen etwa 125 Millionen Mitglieder. Heute kümmert sich das Internationale Rote Kreuz sich in erster Linie um internationale Konflikte und Bürgerkriege, vor allem in Entwicklungsländern. Es hat den Auftrag, die Einhaltung des Internationalen Humanitären Rechts zu überwachen, dieses zu verbreiten und weiterzuentwickeln.

Deutsches Rotes Kreuz – seine Aufgaben und Mitglieder

In Deutschland ist das „Deutsche Rote Kreuz“ (DRK) einer der ältesten Rotkreuzverbände weltweit. Bereits im Jahr der ersten Genfer Konvention (1864) wurden in den deutschen Einzelstaaten von Preußen bis Bayern, von Oldenburg bis Baden Rotkreuz-Verbände gegründet. Der Deutsches Rotes Kreuz e.V. wurde am 25. Januar 1921 als Dachverband in Berlin gegründet. Der Verein wurde am 9. Dezember 1937 im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung per Gesetz aufgelöst und in seiner heutigen Form am 4. Februar 1950 neu gegründet. Heute ist das DRK mit etwa vier Millionen Mitgliedern eine der größten nichtstaatlichen Organisationen der Bundesrepublik. In Landes- und Kreisverbänden, Ortsvereinen und Rotkreuz-Gemeinschaften sind rund 400.000 ehrenamtliche Helfer organisiert. Unentgeltlich und freiwillig sind auch die Hundestaffeln des „Deutschen Roten Kreuzes“ (DRK) mit ganzem Einsatz dabei. Dahinter wirkt ein Stamm festangestellter Experten wie Ärzte, Sanitäter, Techniker, Verwaltungsleute. Auch international hat sich das DRK im Bereich der humanitären Hilfe zu einer der leistungsfähigsten Rotkreuz-Organisationen entwickelt.

Deutsches Rotes Kreuz – die Landesverbände

Rotes Kreuz – die Schwerpunktthemen

Die Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes sind sehr vielfältig und reichen von Themen der langfristigen Gesundheits-, Ernährungs- und Wasserversorgung bis hin zur schnellen humanitären Hilfe im Katastrophenfall und in akuten Krisenregionen. Die Schwerpunktthemen sind:

Rotes Kreuz – die Finanzierung

In Deutschland engagiert sich das DRK sowohl als nationale Hilfsgesellschaft als auch in der Wohlfahrtspflege. Seine Aufgaben sind Zivil- und Katastrophenhilfe, Sanitäts- und Rettungsdienst, Suchdienst, Blutspendedienst, Freiwilligendienst sowie verschiedene Bereiche der Sozialarbeit wie Altenpflege, Behindertenhilfe, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe oder Gesundheitsförderung. Finanziert wird das DRK von seinen Millionen Mitgliedern und durch regelmäßige Spenden. Aber die Bundesregierung, die Länder und die Kommunen leisten einen beträchtlichen Beitrag, indem sie zweckgebundene Mittel für Aufgaben bereitstellen, die im öffentlichen Interesse liegen. Ein weiterer Teil der Finanzierung erfolgt durch Kostenerstattung der gesetzlichen Sozial- und Krankenversicherungsträger. Trotz dieser Finanzierung ist das Rote Kreuz aber keine staatliche Organisation und ohne den Einsatz der vielen freiwilligen Helfer wäre seine Existenz nicht gesichert.

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