Umfangreichste Booster-Studie: Sanofi-Impfstoff liefert besondere Daten

Booster-Studie von Sanofi sorgt für erste wichtige Erkenntnisse. Hersteller hat dabei auch die Omikron-Variante von Corona im Blick.
Auch im Jahr 2022 kommen wohl wieder einige neue Impfstoffe im Kampf gegen Corona in Europa* auf den Markt. Ende Dezember 2021 wurde zuletzt Novavax* von der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen. Mit Sanofi (Vidprevtyn) könnte jetzt ein ähnlich aufgebautes Vakzin aus Frankreich folgen*, wie echo24.de* bereits berichtete.
Nach ersten Schwierigkeiten in der Studien-Phase-I hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) weiter an der Wirksamkeit von Sanofi gearbeitet. In der Phase-III-Wirksamkeitsstudie (VAT0008) gab es zuletzt bei einem speziellen Bereich der Tests wichtige Ergebnisse. Insgesamt wurde hier mit mehr als 10.000 Teilnehmern im Alter von über 18 Jahren an Standorten in den USA, Asien, Afrika und Lateinamerika getestet.
Sanofi in der Booster-Studie: Wichtige Erkenntnisse zum Impfstoff
Wie der französische Hersteller veröffentlicht hat, wurde mit dem Impfstoff Sanofi auch eine spezielle Booster-Studie (VAT0002) durchgeführt. Es sei laut eigenen Angaben, „die umfassendste heterologe Booster-Studie, die bisher durchgeführt wurde“. Zuletzt stand der Totimpfstoff von Valneva* bei einer großen Booster-Studie* im Blickpunkt. Die Ergebnisse sorgten damals bei Experten durchaus für Erstaunen.
Wie der Pharmakonzern GlaxoSmithKline jetzt schreibt, wurden bei der neuen Booster-Studie zu Sanofi im ersten Schritt die Gruppe der Teilnehmer „nach der vollständigen Primärimpfung mit den vier am häufigsten zugelassenen COVID-19-Impfstoffe (mRNA- und Adenovirus-Vektortechnologien) mit dem proteinbasierten, adjuvantierten Impfstoffkandidaten von Sanofi/GSK geboostert“. Damit soll das Sicherheitsprofil und Immunogenität untersucht werden.
Immunogenität
Mit der Immunogenität wird im allgemeinen die Eigenschaft eines Stoffes bezeichnet, im tierischen oder menschlichen Körper eine als Immunantwort, eine Reaktion des Immunsystems hervorzurufen.
Heißt: Die Teilnehmer waren bereits mit dem zugelassenen „Dosierungsschema eines zugelassenen COVID-19 mRNA-Impfstoffs (Moderna, Pfizer/BioNTech) oder eines Adenovirus-Vektorimpfstoffs (AstraZeneca, Johnson & Johnson) geimpft“. Die gewonnen Ergebnisse basieren auf Daten von Studienteilnehmern, die eine 5-Mikrogramm-Auffrischungsdosis von Sanofi, der auf das ursprüngliche Virus D614 (auch Elternvirus genannt) abzielt, zwischen vier und zehn Monaten nach einem vollständigen primären Impfschema erhielten.
Die Analyse der Booster-Studie mit Sanofi zeigt laut dem Hersteller, dass „eine einmalige Auffrischungsdosis mit ihrem rekombinanten, adjuvantierten Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 einen starken immunologischen Booster-Effekt hervorruft“. Die Ergebnisse sind dabei unabhängig von den zuvor geimpften Primärimpfstoffen. Die neutralisierenden Antikörper sind bei allen getesteten Altersgruppen um das 9- bis 43-fache ansteigen. Zudem war die Auffrischungsimpfung gut verträglich und „wies ein ähnliches Sicherheitsprofil auf wie die derzeit zugelassenen COVID-19-Impfstoffe“.
Booster-Studie: Das Potential von Sanofi gegen Omikron
Die umfangreiche Booster-Studie zu Sanofi (VAT0002) wird an Standorten in mehreren Ländern durchgeführt. Unter anderem wird in USA, Frankreich und England getestet. Wie GSK mitteilt sei es auch ein Ziel mit weiteren Gruppen „das Booster-Potenzial von monovalenten und bivalenten Impfstoffformulierungen untersucht, die auch die Beta-Variante (B.1.351) enthalten, um dem Auftreten besorgniserregender COVID-19-Varianten entgegenzuwirken“.
Die Ergebnisse werden in der ersten Hälfte des Jahres 2022 erwartet. Zu Beginn dieser Studie war die aktuell aufkommende Omikron-Variante noch nicht im Umlauf. Aber auch hierfür wird untersucht, ob der Impfstoffkandidat gegen Omikron „kreuzneutralisieren“ kann.
Die beste Impfstoff-Kombination fürs Boostern?
Eine weitere Booster-Studie aus England untersucht, welche Impfstoff-Kombinationen aktuell den besten Schutz gegen die neue Omikron-Variante bieten. Laut den Erkenntnissen sollen dabei besonders Kreuzimpfungen die besten Werte aufweisen. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.