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Winter bald komplett ohne Schnee? Düstere Prognose für Tourismus in Österreich

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Von: Martina Lippl

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Was für ein Panorama! Schnee auf den Alpen in Österreich. © Johannes Pfatschbach/imago

In Österreich hat sich der Schnee in den vergangenen 60 Jahren verändert. An den Wiesen und Hängen zeichnet sich ein Trend ab, der kaum mehr aufzuhalten ist. 

Wien - Der Schnee ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Das haben sich viele bestimmt schon gedacht. Jetzt bestätigen österreichische Wissenschaftler:innen dieses Gefühl. Der Schnee ist in den letzten 60 Jahren immer kürzer liegen geblieben - jedenfalls in Österreich. Seit 1961 hat die Schneedeckendauer um 40 Tage abgenommen - also innerhalb von 60 Jahren.

Besonders stark verkürzt hat sich die Schneesaison in Regionen unterhalb 1500 Meter. Das haben Forscherteams aus Österreich bei der Auswertung von regionalen Daten herausgefunden, teilt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit. Auf Basis der Schneemessungen der vergangenen Jahrzehnte haben die Wissenschaftler:innen obendrein Klimaszenarien bis zum Jahr 2100 erstellt. Die Schneetrends der Vergangenheit werden sich wohl weiter fortsetzen.

Schnee in Österreich? Zukunft sieht düster aus - weniger Niederschlag und stärkere Erwärmung im Frühjahr

An dem Projekt „Future Snow Cover Evolution in Austria“ (kurz: FuSE-AT) ist die ZAMG, die Universität Innsbruck, das Climate Change Centre Austria und das Schneezentrum Tirol beteiligt. Seit 2018 werten die Teams Daten zur Schneelage in Österreich aus, wie auf der Webseite zu erfahren ist.

Den Rückgang der Schneesaison um etwa 40 Tage führen die Forschenden auf ein früheres Abschmelzen im Frühjahr sowie auf einen späteren Schneebeginn im Herbst zurück. „Ursache dafür ist die verstärkte Erwärmung im Frühjahr. Die Schneedeckendauer ist sehr stark von der Höhenlage abhängig“, ist im Newsletter zum Forschungsprojekt zu lesen.

Der Schnee bleibt immer kürzer liegen, obendrein ist die Schneehöhe in den vergangenen 60 Jahren dem Bericht zufolge gesunken: „Zwischen November und April hat die mittlere saisonale Schneehöhe im österreichischen Durchschnitt zwischen 1961 und 2020 um 15 Zentimeter abgenommen.“ Besonders große Veränderungen fanden demnach in den 1970er Jahren und in den 1980er Jahren statt.

Schnee-Prognose für Österreich 2050 - Ohne Maßnahmen gegen den Klimawandel sieht es düster aus

Naturschnee nimmt in Österreich deutlich ab, so das Fazit der Analysen. Wie ausgeprägt das Problem in Zukunft sein wird, hängt den Forschenden zufolge vom globalen Klimaschutz ab: Wird das Pariser Klimaziel erreicht und die Erwärmung weltweit unter zwei Grad gehalten, gibt es noch Chancen für den Schnee. „Mit dem sogenannten Paris-Ziel werden wir in Zukunft den Schnee in der Natur immer noch genießen können – wenn auch um etwa drei Wochen kürzer“, so die Prognose.

Ohne Klimaschutz zeigten die Modellierungen allerdings Winter ohne Schnee. Unter 1000 Metern wird es demnach bis zum Ende des Jahrhunderts kaum mehr Schnee geben. In Lagen bis 2000 Meter sind dann 80 Prozent weniger Schnee zu erwarten. (ml) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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