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Stärkstes Erdbeben seit 20 Jahren auf Sizilien

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- Das schwerste Erdbeben seit 20 Jahren hat in der Nacht zum Freitag Sizilien erschüttert. Bei dem Beben der Stärke 5,6 auf der Richterskala wurden Dutzende Menschen zumeist leicht verletzt, zahlreiche Häuser wurden beschädigt. Das Epizentrum habe im Meer, rund 30 Kilometer nordöstlich von Palermo gelegen, berichteten italienische Medien. Bis zum Freitagmittag wurden über 60 Nachbeben registriert.

Das Hauptbeben habe fast eine Minute gedauert und die Menschen in Panik versetzt. «Das war extrem lang - normalerweise dauern solche Erdstöße nur wenige Sekunden», sagte ein Sprecher des Zivilschutzes. Die Bewohner von drei Häusern mussten wegen starker Gebäude-Schäden in Sicherheit gebracht werden.

Zehntausende Menschen seien auf die Straßen gelaufen und erst in den frühen Morgenstunden in ihre Häuser zurückgekehrt, berichteten Augenzeugen. Eine 70-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann seien Herzattacken erlegen. Jedoch war nicht sicher, ob die Todesfälle in direktem Zusammenhang mit den Erdstößen standen.

Viele Sizilianer verbrachten die Nacht in ihren Autos, andere versuchten, mit ihren Fahrzeugen aus den Städten zu flüchten und lösten ein Verkehrschaos aus. Polizei und Feuerwehr prüften unermüdlich die Schäden an den Bauwerken. Auch einige historische Monumente seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Erdstöße seien bis ins süditalienische Kalabrien auf dem Festland zu spüren gewesen. «Es war Furcht erregend», sagte ein Sizilianer. «Alles wackelte und ein unglaublich lautes Geräusch war zu hören.»

Unterdessen habe sich eine wahre Psychose unter der Bevölkerung ausgebreitet, die weitere starke Erdstöße befürchtet. 1908 waren auf Sizilien über 100 000 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 7,5 auf der Richterskala ums Leben gekommen. 1968 starben auf der Insel 400 Menschen bei einer ähnlichen Katastrophe, Tausende wurden verletzt.

Die Erdbeben auf Sizilien werden durch die Annäherung der afrikanischen an die euroasiatische Erdplatte ausgelöst. Italien gehört zusammen mit Griechenland zu den am meisten von Erdbeben gefährdeten Ländern Europas. Auch Griechenland wurde am Freitag von einem Beben erschüttert. Der Erdstoß der Stärke 5,4 auf der Richterskala wurde in der östlichen Ägäis registriert. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es nicht.

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