Kältewelle überrollt USA: Zahl der Toten steigt weiter - Nun warnen Behörden vor Überschwemmungen
In den USA sorgt seit Tagen extremer Schneefall und Eiseskälte für Chaos. Besonders betroffen ist die Stadt Buffalo im Bundesstaat New York. Alle Infos im News-Ticker.
- Schneemassen im US-Stadt Buffalo (Bundesstaat New York): Einsatzkräfte bergen Tote aus ihren Autos oder unter Schneewehen.
- Schneesturm „Elliott“ in den USA: Militärpolizei verhängt Fahrverbot in Buffalo.
- Dieser News-Ticker zum Extremwetter in der Stadt Buffalo und den USA wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 29. Dezember, 11.10 Uhr: Die Kältewelle in den USA hat nicht nur für zahlreiche Todesopfer gesorgt, auch viele Tiere dürften die teilweise arktischen Temperaturen nicht überlebt haben. Hunderte Fledermäuse wurden vor dem sicheren Tod bewahrt, Tierschützer haben sie im US-Bundesstaat Texas vor dem Erfrieren gerettet.
Die kleinen Mexikanischen Bulldoggfledermäuse, die in einer riesigen Kolonie unter einer Brücke in der Millionenstadt Houston leben, waren in der extremen Kälte, die vor Weihnachten weite Teile der USA erfasst hatte, fast erfroren und aus neun Metern Höhe zu Hunderten auf den Gehweg gefallen, wie die Houston Humane Society mitteilte.
Die Fledermäuse sind „winzig und haben kaum Körperfett, so dass sie nicht lange überleben können, wenn sie bei eisigen Temperaturen auf dem Boden liegen“, schrieben die Tierschützer auf ihrer Facebook-Seite. Sie starteten umgehend eine Rettungsaktion und sammelten mit der Hilfe etlicher Freiwilliger seit Donnerstag vergangener Woche mehr als 1500 Fledermäuse auf. Die nachtaktiven Säugetiere wurden ins Warme gebracht - in einem Tierheim und auf dem Dachboden der Tierschützerin Mary Warwick.
Die meisten brauchten zum Überleben nur Wärme und Wasser, einige mussten aber in Inkubatoren gelegt und intravenös ernährt werden. „Erstaunlicherweise haben die meisten Fledermäuse überlebt“, erklärten die Tierschützer. Als die Temperaturen am Mittwoch wieder auf angenehme 22 Grad Celsius kletterten, brachten sie knapp 700 Fledermäuse zu ihrem Schlafplatz unter der Brücke zurück.
Kältewelle überrollt USA: Zahl der Toten steigt weiter - Nun warnen Behörden vor Überschwemmungen
Update vom 29. Dezember, 6.30 Uhr: Durch den heftigen Schneesturm in den USA sind nach jüngsten Angaben mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Alleine im Landkreis Erie County im Bundesstaat New York sei die Zahl der Todesopfer auf 37 angestiegen, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. In der Stadt Buffalo waren nach Angaben von Bürgermeister Byron Brown rund 500 Bewohner weiterhin ohne Strom.
Angesichts nun steigender Temperaturen warnten die Behörden vor Tauwetter. „Wenn die Temperaturen zunehmen, erwarten wir, dass der Schnee schmilzt und es zu möglichen Überschwemmungen durch schnelles Schmelzen kommt“, sagte der Verwaltungschef von Erie County, Mark Poloncarz.

Eine arktische Kaltfront mit Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius hatte weite Teile der USA kurz vor Weihnachten ins Chaos gestürzt. Besonders dramatisch war die Lage in Buffalo und den umliegenden Gebieten im Landkreis Erie County. Mehrere Tote wurden in ihren Autos oder unter Schneewehen gefunden. Der Schneesturm sorgt seit Tagen auch für Chaos im Flugverkehr. Besonders betroffen ist die Fluggesellschaft Southwest Airlines, die am Mittwoch mehr als 2500 weitere Flüge streichen musste.
Kältewelle überrollt USA: Biden bewilligt Notstandshilfe für „Schneesturm des Jahrhunderts“
Update vom 28. Dezember, 21.20 Uhr: Der heftige Schneesturm über weiten Teilen der USA hat weiterhin verheerende Auswirkungen. Alleine im Landkreis Erie County im besonders betroffenen Bundesstaat New York meldeten die Behörden 34 Todesopfer durch die Kältewelle, insgesamt kamen landesweit mindestens 56 Menschen bei dem „Schneesturm des Jahrhunderts“ ums Leben. Der Flugverkehr war durch den Schneesturm am Mittwoch weiter eingeschränkt. US-Präsident Joe Biden bewilligte unterdessen Notstandshilfen des Bundes für den Staat New York.
Angesichts nun steigender Temperaturen warnten die Behörden am Mittwoch vor Tauwetter. „Wenn die Temperaturen zunehmen, erwarten wir, dass der Schnee schmilzt und es zu möglichen Überschwemmungen durch schnelles Schmelzen kommt“, sagte der Verwaltungschef von Erie County, Mark Poloncarz.
Auch am Mittwoch blieb das Autofahrverbot in der besonders betroffenen Stadt Buffalo in Kraft. Die Nationalgarde werde in den Gebieten, in denen die Stromversorgung noch nicht wiederhergestellt sei, von Haus zu Haus gehen, um sicherzustellen, dass die Bewohner in Sicherheit seien, schrieb Poloncarz im Onlinedienst Twitter. Nach Angaben des Bürgermeisters von Buffalo, Byron Brown, rechnet die Polizei mit weiteren Todesopfern. In Buffalo blieben tausende Menschen weiterhin ohne Strom. Tote wurden in ihren Autos oder unter Schneewehen gefunden. Rettungskräfte gingen auf der Suche nach weiteren Todesopfern oder festsitzenden Autofahrern von Fahrzeug zu Fahrzeug.

Kältewelle in den USA: Zahl der Todesopfer in Erie County steigt auf 34
Update vom 28. Dezember, 18.05 Uhr: Die Zahl der Todesopfer in Folge der Kältewelle in den USA ist in Erie County, im Bundesstaat New York, auf 34 gestiegen. Das berichtete der US-Sender CNN am Mittwochabend, deutscher Zeit. Zuvor war von 31 Toten infolge des Wintersturms die Rede gewesen. Die Anzahl der Todesopfer könnte noch steigen, denn Ersthelfer und Rettungsdienste räumen laut Bericht derzeit weiter die Straßen und suchen nach Menschen.
Kältewelle in den USA: Häuser in Buffalo von kompletter Eisschicht überzogen
Update vom 28. Dezember, 12.31 Uhr: Die Lage in Buffalo ist nach dem heftigen Wintersturm unfassbar gefährlich, wie die vielen Todesfälle zeigen. Neben den Schneemassen sind manche Häuser sogar von einer kompletten Eisschicht überzogen, wie mehrere Bilder und Videos in den Sozialen Medien zeigen. Der Nachrichten-Podcast Mo News zeigt eine dieser erschreckenden, aber auch faszinierenden Aufnahmen.
Wintersturm „Elliott“: Schneeräumen fast unmöglich – Militärpolizei verhängt Fahrverbot in Buffalo
Erstmeldung vom 28. Dezember 2022:
Buffalo – Der US-Wetterdienst hatte schon vor Weihnachten vor einem heftigen Wintersturm gewarnt. Dann fegte eine arktische Kaltfront – auch Bombenzyklon genannt – über weite Teile des Landes hinweg. Massive Schneefälle und extreme Kälte sorgten für Chaos. Mehrere Bundesstaaten verhängten den Notstand. Millionen US-Bürger mussten ihre Reisepläne zu den Feiertagen absagen. Reisen unter diesen Bedingungen sind extrem gefährlich. Sturmtief „Elliott“ entwickelte sich zu einem „historischen Wintersturm“. Dazu sanken Temperaturen sanken teils weit unter minus 30 Grad – im US-Bundesstaat Montana sogar unter 40 Grad.
Schneemassen im US-Stadt Buffalo (Bundesstaat New York): Einsatzkräfte bergen Tote aus ihren Autos oder unter Schneewehen
Mindestens 50 Menschen sind landesweit bei dem „Schneesturm des Jahrhunderts“ ums Leben gekommen. In der Gegend von Erie County im US-Bundesstaat New York melden die Behörden fast 31 Todesopfer. „Wir erholen uns von einem der schlimmsten Stürme, die wir je gesehen haben, leider mit der höchsten Zahl an Todesopfern, die wir je bei einem Sturm hatten“, sagte der Verwaltungschef von Erie County, Mark Poloncarz, am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Ein Blizzard im Jahr 1977 hatte 29 Menschenleben gefordert.

Schneesturm in USA: Krankenschwester (22) bleibt mit Auto im Schnee stecken – tot
Besonders betroffen in dem County westlich von New York ist die Stadt Buffalo (275.000 Einwohner). In Buffalo wurden die Toten in Autos, Häusern und Schneewehen gefunden. Einige Menschen starben beim Schneeschaufeln, andere seien ums Leben gekommen, weil Rettungskräfte nicht rechtzeitig auf medizinische Notfälle reagieren konnten. Es wird erwartet, dass weitere Leichen gefunden werden, wenn der Schnee geräumt wird oder schmilzt. Rettungskräfte suchen festgefahrenen Autos ab. Eine junge Krankenschwester (22) blieb mit ihrem Wagen auf dem Weg von der Arbeit im Schnee stecken. Erst 18 Stunden später fanden Rettungskräfte die 22-Jährige tot auf, berichtet die Nachrichtenagentur afp. Die Einsatzkräfte waren selbst im Schnee gefangen gewesen.
Schnee-Chaos in den USA: Militärpolizei verhängt Fahrverbot im schneebedeckten Buffalo
Die Stadt Buffalo ist unter Schneemassen begraben. Fast Meter hoch türmt sich der Schnee. Der Flughafen Buffalo Niagara International Airport bleibt nach eigenen Angaben mindestens bis zum 28. Dezember geschlossen. Die Schneemenge ist historisch, auch wenn die Gegend Winter und Schnee erprobt ist. Der extreme Wintereinbruch fordert die Stadt aktuell jedoch heraus. Das Räumen der Straßen schier unmöglich. Es gilt weiter ein Fahrverbot. Die Staats- und Militärpolizei wurden am Dienstag entsandt, um die Menschen von Buffalos schneebedeckten Straßen fernzuhalten. In Buffalo dürfen nur Schneeräumfahrzeuge und Kettenbagger auf den verschneiten Straßen fahren. Die Polizei teilt in den sozialen Netzwerken Fotos von gestrandeten Autos im Schnee.
„Sie können auf jeden Fall rausgehen und nach Nachbarn sehen, zu offenen Geschäften gehen, und so weiter. Aber fahren Sie nicht“, schrieb Verwaltungschef Poloncarz im Onlinedienst Twitter.

Tausende Menschen sind in Buffalo Tage nach dem Sturm ohne Strom. Viele Lebensmittelgeschäfte und Apotheken sind noch geschlossen. Einige Bewohner sind verzweifelt. Die meisten wichtigen Autobahnen in der Gegend sind schon wieder geöffnet. Temperaturen sollen laut dem Wetterdienst bis zum Wochenende auf 10 Grad steigen. Der Blizzard war nicht das erste Winterspektakel in den USA. Bereits im November sorgten große Schneemassen für einen Notstand in New York. (ml)