Orkansturm „Sabine“: Das müssen Bahnfahrer und Fluggäste wissen
Sturmtief „Sabine“ hat den Verkehr in Deutschland weitgehend zum Erliegen gebracht. Was DB-Pendler und Fluggäste über Umbuchungen und Rückerstattungen wissen müssen.
- Züge, S-Bahnen und auch Flugzeuge standen am Montagvormittag wegen Orkantief „Sabine“ still.
- Doch Pendler und Reisende können in vielen Fällen umbuchen oder Rückerstattungen erhalten.
- Alle aktuellen Nachrichten zum Sturmtief* lesen Sie in unserem News-Ticker.
Berlin - Durch Orkantief „Sabine“ kam der Verkehr in den meisten Teilen Deutschlands weitgehend zum Erliegen. Sowohl Bahnfahrer als auch Fluggäste sind derzeit davon betroffen. Zwar rollte der Fernverkehr in vielen Teilen Deutschland im Laufe des Montagvormittags wieder an*, doch wie lange es noch zu Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr kommen wird, lässt sich noch nicht voraussagen. Einer aktuellen Warnung des Deutschen Wetterdiensts zufolge stehen in Bayern die schlimmsten Orkanböen am Montag erst noch bevor*. Das müssen Reisende jetzt wissen, wenn sie ihre Tickets nicht verfallen lassen wollen:
Orkansturm „Sabine“: Was kann ich tun, wenn ich eine Bahnfahrt geplant habe?
Die Deutsche Bahn rät, für Montag oder Dienstag geplante Fahrten zu verschieben. Alle bereits gekauften Tickets im Fernverkehr vom 9. bis einschließlich 11. Februar können bis mindestens Dienstag, den 18. Februar, genutzt werden. Das gilt auch für zuggebundene Tickets. Fahrkarten lassen sich alternativ kostenlos stornieren. Die Erstattung können Reisende in den Reisezentren der Bahn, DB-Agenturen und im Internet mit dem Fahrgastrechte-Formular beantragen. Wer eine Sitzplatzreservierung hat, kann diese gebührenfrei umtauschen. Auf ihrer Twitter-Seite ruft die Deutsche Bahn Fahrgäste außerdem dazu auf, sich durch den DB Navigator oder die Website der Deutschen Bahn über Zugausfälle zu informieren.
Orkansturm „Sabine“: Welche Rechte habe ich im Fall von Zugverspätungen?
Generell gelten bei Bahnfahrten die Fahrgastrechte - egal, ob Sturm* oder nicht: Erreichen Reisende ihr Ziel mit großer Verspätung, erstattet die Bahn einen Teil des Ticketpreises. Ab 60 Minuten Verspätung gibt es 25 Prozent zurück, ab 120 Minuten 50 Prozent. Entscheidend ist dafür die Ankunftszeit am Zielort.
Orkansturm „Sabine“: Was tun, wenn mein Flug gestrichen wurde?
Von Flugausfällen betroffene Passagiere werden von den Airlines in der Regel umgebucht. So informiert etwa Lufthansa, dass betroffene Kunden auf annullierten Flügen automatisch und kostenlos umgebucht und darüber per Handy informiert werden. Wer keine Nachricht bekommt, kann sich online über den Status seiner Buchung informieren. Dort lasse sich die Umbuchung auch auf Wunsch erneut anpassen. Das ist laut Lufthansa ein weiteres Mal ohne Gebühr möglich.
Übrigens: Viele Flugzeuge mussten am Montag wegen „Sabine“ zwar am Boden bleiben, doch einer Maschine verlieh der Orkan auch Auftrieb. Eine Boeing schaffte es am Sonntag in Rekordzeit über den Atlantik*.
Auch Eurowings informiert betroffene Kunden nach eigenen Angaben per E-Mail oder Textnachricht über Änderungen des Fluges. Wurde ein Flug gestrichen, werden Fluggäste kostenlos umgebucht. Das Ticket lasse sich alternativ kostenfrei stornieren. Zudem lassen sich Flüge kostenlos verschieben bis einschließlich Dienstag, 18. Februar. Kunden können sich via Webseite oder App darüber informieren, ob ihr Flug von einer Annullierung oder Verspätung betroffen ist. Allzu unwahrscheinlich ist dies nicht, denn bereits am Montagmorgen wurden am Flughafen München 420 von normalerweise 1000 Flügen annulliert*.
Orkansturm „Sabine“: Bekomme ich bei einem Flugausfall eine Entschädigung?
Schlechte Wetterbedingungen durch ein Orkantief wie „Sabine“ oder auch Orkan „Kyrill“* von 2007 gelten reiserechtlich als außergewöhnlicher Umstand. Fluggästen steht in diesem Fall bei Annullierungen und deutlichen Verspätungen keine Entschädigung nach EU-Recht zu. Denn es liegt nicht in der Verantwortung der Airline, wenn ein Flug etwa wegen heftiger Winde nicht starten oder landen kann. Die Fluggesellschaften müssen aber alles tun, was in ihrer Macht steht, um die Störungen im Betriebsablauf für die Fluggäste so gering wie möglich zu halten.
Übrigens sind nicht nur Züge und Flüge ausgefallen, sondern auch der Unterricht. In Bayern blieben die Schulen am Montag flächendeckend geschlossen*, in anderen Regionen haben die Schulen selbst entschieden, ob sie Unterricht abhalten wollen.
Mittlerweile hat sich auch Wetter-Experte Jörg Kachelmann zu Sturmtief „Sabine“ geäußert. Eine Sache versetzt den 61-Jährigen derzeit extrem in Rage*. In weiten Teilen Europas richtete das Sturmtief erheblichen Schaden an - es gibt auch Todesopfer zu beklagen.*
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