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„Sushi-Terror“: Ekel-Videos aus Japan lassen sogar Restaurant-Aktien sinken - „widerlich“

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Von: Helmi Krappitz

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Videos in einem Sushi-Restaurant in Japan sorgen in den sozialen Netzwerken für mächtig Wirbel. Daneben gibt es Folgen am Aktienmarkt. Die Aufnahmen finden viele einfach widerlich.

Gifu – Japan ist für seine hohen Sauberkeitsstandards bekannt. Umso überraschender sind die viralen Videos von unhygienischen Streichen in Restaurants mit Sushi-Laufband. Die „Sushi-Terror“- Videos in den Online-Netzwerken wurden in den vergangenen Tagen millionenfach geklickt und geteilt. Folgen sind massive Empörung, Börsenverluste und auch rechtliche Konsequenzen. Das, obwohl einige Videos bereits vor Monaten und auch Jahren aufgenommen wurden, berichtet die Deutsche Presse Agentur.

„Sushi-Terror“ in Japan: Ekel-Video auf Twitter mischt Börse auf

In einem Video leckt ein Jugendlicher den Deckel einer Flasche Sojasoße und den Rand einer Teetasse ab, bevor er sie wieder ins Regal stellt. Dann leckt er seine Finger ab und berührt ein Stück Sushi auf dem Laufband, das er darauf liegen lässt. Das Video wurde in einer Shushiro-Filiale in der zentraljapanischen Stadt Gifu aufgenommen und erhielt 40 Millionen Klicks.

Teller mit Sushi auf einem Laufband in einem Suhi-Restaurant.
Die „Sushi-Terror“-Videos haben in Japan zu Aktienverlusten von betroffenen Restaurant-Ketten geführt. (Symbolbild) © IMAGO / Panthermedia/Philip

„Das ist widerlich. Ich kann nicht mehr in Restaurants mit Sushi-Laufband gehen“

Nach der Veröffentlichung hat die Restaurant-Kette knapp fünf Prozent an Wert verloren. Weitere Videos zeigen Kunden in anderen Sushi-Restaurants, wie sie fremde Löffel ablecken und Wasabi auf vorbeifahrende Sushi-Stücke schmieren. Es soll sich nur um wenige Videos handeln – mit großer Auswirkung in Japan. Ein Twitter-Nutzer schrieb: „Das ist widerlich. Ich kann nicht mehr in Restaurants mit Sushi-Laufband gehen.“

Internet-Streich: Restaurant-Kette erstattet Anzeige

Der Jugendliche aus dem Video habe sich mit seinen Eltern entschuldigt, berichtet die Sushi-Kette Sushiro. Trotzdem werden sie strafrechtlich vorgehen. Die Sojasoßen-Flaschen seien in den betroffenen Filialen ausgetauscht und die Tassen gesäubert worden. In manchen Restaurants müsse man sich zukünftig das Geschirr und die Gewürze abholen. Desinfiziertes Geschirr werde landesweit auf Nachfrage angeboten. Auch andere Restaurant-Ketten mit Laufbändern gehen rechtliche Schritte ein. Laut Nachrichtenagentur Jiji kündigte Kura Sushi an, seine Sushi-Laufbänder mit Kameras zu überwachen.

Nach Empörung: Mitgefühl mit Restaurant-Betreibern

Nach der Empörung in den sozialen Netzwerken, zeigen viele Nutzer jetzt ihr Mitgefühl mit den Betreibern der Sushi-Restaurants. Der Japanische Sänger und Schauspieler Yuya Tegoshi teilte unter dem Hashtag #saveSuhiro mit, dass er „ganz bestimmt“ bei Sushiro essen wird. Die Situation sei für die Kette einfach furchtbar.

Er habe schon lange überlegt dort essen zu gehen, die langen Warteschlangen haben ihn zuvor immer abgeschreckt. Deswegen freute sich auch Fotograf Tesuya Haneda auf einen spontanen Besuch in einer Sushiro-Filiale. Der Nachrichtenagentur AFP in Tokio sagte er: „Ich denke, das ist nur einmal geschehen - und das heißt nicht, dass es jetzt dauernd passiert.“ (dpa/hk)

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