Darmkrebs: Symptome und Warnzeichen früh erkennen – Prognose und Vorsorge
Darmkrebs ist heilbar, wenn man die Symptome früh genug erkennt. Deshalb sollten Warnsignale und Anzeichen beachtet werden, um die Lebenserwartung zu steigern.
Bremen – Darmkrebs ist eine tückische Krankheit. In Deutschland stellt sie nach Lungenkrebs die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache dar. Das Gefährliche an dieser Krebsart ist: Sie entwickelt sich meist schleichend und verursacht lange keine oder nur unspezifische Beschwerden. Dabei ist Darmkrebs heilbar und die Heilungschancen sind eigentlich vielversprechend – wenn die Darmkrebsvorsorge stimmt und der Darmtumor frühzeitig entdeckt wird, wie kreiszeitung.de berichtet.
Darmkrebs-Symptome bei Frauen und Männern: Anzeichen früh erkennen
Eine entsprechende Vorsorge ist also wichtig. Mögliche Symptome für Darmkrebs sollten daher immer ernst genommen werden – auch wenn diese oft durch andere Darmerkrankungen ausgelöst werden können.
Wie tödlich ist Darmkrebs?
Von 100 Menschen mit Darmkrebs leben nach fünf Jahren noch etwa 62. Je niedriger das Krankheitsstadium, desto besser ist die Aussicht auf Heilung. Deshalb zur Darmkrebsvorsorge gehen, selbst, wenn man die Symptome für Darmkrebs nicht auf Anhieb erkennt, um die Lebenserwartung drastisch zu erhhöhen.
Darmtumore wachsen nicht von heute auf morgen, sondern meist über Jahre hinweg. Meistens befinden sie sich im Dick- oder Enddarm. Tumore in anderen Bereichen des Darms sind äußerst selten. Lange Zeit bemerkt man kaum etwas von der Erkrankung. Doch gibt es einige Warnzeichen, die der Körper aussendet, auf die man achten sollte. Dazu gehören laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) folgende Darmkrebs-Symptome für Frauen und Männer:
Was sind Anzeichen und Symptome bei Darmkrebs?
- Veränderungen der Stuhlgewohnheiten: besonders häufiger Stuhldrang, wiederholt Verstopfungen oder ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
- Auffälligkeiten beim Stuhlgang: sichtbares Blut im Stuhl, Schleimbeimengungen, besonders übelriechender Stuhl oder bleistiftdünner Stuhl durch Verengungen im Darm
- Verdauungsbeschwerden: häufige, starke Darmgeräusche und Blähungen, Blähungen mit ungewolltem Stuhlabgang, häufige Übelkeit oder Völlegefühle trotz wenig Essen
- Schmerzen: Schmerzen beim Stuhlgang und krampfartige Bauchschmerzen, unabhängig vom Stuhlgang
Darüber hinaus können eine Reihe weiterer Symptome auftreten, die zunächst gar nicht auf eine Darmerkrankung schließen lassen. Sie sind eher unspezifisch und können ganz allgemein auf eine Tumorerkrankung hindeuten. So können eine ungewöhnlich verminderte Leistungsfähigkeit, häufige Müdigkeit und wiederholtes leichtes Fieber sowie Nachtschweiß erste Anzeichen für eine Krebserkrankung sein. Übrigens: Bestimmte Fertiggerichte erhöhen bei Männern das Darmkrebsrisiko um 30 Prozent.
Nicht immer Schmerzen bei Darmkrebs: Bei diesen Beschwerden und Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden
Wenn man eines oder mehrere dieser Anzeichen für Darmkrebs bei sich bemerkt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Wichtig ist jedoch: Selbst wenn man einzelne oder auch mehrere dieser Symptome für Darmkrebs hat, muss das nicht automatisch bedeuten, dass man auch tatsächlich Darmkrebs hat. Laut DKFZ können die Beschwerden auch ganz andere Ursachen haben:

Verdauungsprobleme sind demnach häufig die Folge einer unausgewogenen und ungesunden Ernährung. Oder sie kommen daher, dass bestimmte Lebensmittel nicht gut vertragen werden. Bei einigen Menschen kann auch eine harmlose Darminfektion oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorliegen. Blut im Stuhl wiederum ist häufig auf Hämorrhoiden zurückzuführen, eine Erweiterung und Verlagerung von Blutgefäßen im Bereich des Afters.
Was für Schmerzen verursacht Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium?
Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können laut DKFZ noch weitere Beschwerden hinzukommen: Wenn der Tumor regelmäßig blutet, können Patienten eine Blutarmut entwickeln, die sich durch Blässe und Müdigkeit als Symptom für Darmkrebs auszeichnet. Es kann außerdem zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen.
Was für Schmerzen hat man bei Darmkrebs?
Darmkrebs zeigt erst im Spätstadium ein typisches Krankheitsbild. Dazu gehören bei Krebs des Grimmdarms Schmerzen im Bauchbereich und bei Krebs im Mastdarm im Becken bzw. der Lendenwirbelsäule. Eventuell ist der Tumor sogar zu tasten, besonders wenn er auf der rechten Seite des Grimmdarms oder im Mastdarm sitzt.
Ist der Tumor schon relativ groß, ist er oft als Verhärtung im Bauch ertastbar. Verengt er durch seine Größe den gesamten Darm, kann es zum Darmverschluss kommen. Dabei treten starke, kolikartige Bauchschmerzen auf, Übelkeit und Erbrechen können hinzukommen. Ein Darmverschluss ist ein medizinischer Notfall, der sofort operiert werden muss.
Darmkrebs: Ursachen und Risikofaktoren der Krankheit
Ursachen für Darmkrebs können verschieden Gründe haben: Darmtumore entwickeln sich meist aus zunächst gutartigen Dickdarmpolypen. Das sind Wucherungen der Darmschleimhaut. Nur etwa fünf Prozent dieser Polypen entartet und entwickelt sich zu einem Krebstumor. Mit steigendem Alter nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich aus einem Polypen ein Karzinom entwickelt. Doch es sind auch zunehmend jüngere Menschen von Darmkrebs betroffen.
Ungesunder Lebensstil als Risikofaktor für Darmkrebs
Zu den Risikofaktoren zählt neben bestimmten Vorerkrankungen und genetische Faktoren vor allem ein ungesunder Lebensstil. Er gilt als begünstigender Faktor für die Entstehung von Darmkrebs und zeichnet sich vor allem durch wenig Bewegung, Übergewicht und regelmäßiges Rauchen aus. Auch ein Übermaß an Alkohol sowie ein hoher Konsum von rotem Fleisch wird nicht empfohlen.
Als vorteilhaft gilt hingegen, Übergewicht zu vermeiden, sich ballaststoffreich zu ernähren und vermehrt Obst und Gemüse zu essen.
Ungesunder Lebensstil als Risikofaktor für Darmkrebs:
Wenig Bewegung, Übergewicht, regelmäßiges Rauchen sowie ein hoher Konsum von Alkohol und rotem Fleisch gelten als ungesund; die Entstehung von Darmtumoren wird dadurch begünstigt.
Wer Übergewicht vermeidet, sich ballaststoffreich ernährt und viel Obst und Gemüse isst, kann das Darmkrebsrisiko verringern.
Erhöhtes Darmkrebs-Risiko: Auf diese Symptome bei Vorerkrankungen und genetischer Vorbelastung achten
Wenig Einfluss hat man allerdings auf die restlichen Risikofaktoren, die das Entstehen einer Darmkrebserkrankung begünstigen: Dazu gehört zum einen die familiäre Vorbelastung. Wenn ein Angehöriger ersten Grades, also Eltern oder Geschwister, von der Krankheit betroffen ist, steigt auch das individuelle Risiko, selbst einen Darmtumor zu entwickeln. Je früher der Angehörige in seinem Leben erkrankt ist, desto höher ist auch das eigene Risiko.
Außerdem spielen bestimmte Vorerkrankungen eine große Rolle in der Frage, ob jemand an Darmkrebs erkrankt. Hierzu gehören vor allem chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Für Menschen mit diesen Erkrankungen ist es also umso wichtiger, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Denn eine frühzeitige Diagnose ist bei den Heilungsaussichten von Darmkrebs und allen anderen Krebserkrankungen entscheidend.
Darmkrebs: Frühzeitige Diagnose und regelmäßige Vorsorge sind entscheidend für Heilungschancen
Ab dem Alter von 50 Jahren hat in Deutschland jeder Versicherte Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie sind Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms. Am sichersten kann eine Darmkrebserkrankung durch eine Darmspiegelung festgestellt werden. Männer können sie ab dem 50. Lebensjahr und Frauen ab dem 55. Lebensjahr in Anspruch nehmen. Ab 50 Jahren erhalten sowohl Frauen als auch Männer einen jährlichen Stuhltest. Er dient dazu, nicht sichtbares Blut im Stuhl zu erkennen. Ein neuer Urin- und Bluttest soll jetzt sogar ermöglichen, 14 verschiedene Krebsarten einfach, schnell und günstig zu erkennen.
Da aber auch immer mehr jüngere Menschen an Darmkrebs erkranken, die keinen gesetzlichen Anspruch auf diese Früherkennungsmaßnahmen haben, wie unter anderem der Focus berichtet, ist es umso wichtiger, mögliche Warnzeichen zu kennen und Symptome wie auch bei einem Herzinfarkt wahrzunehmen. Wer Beschwerden bei sich bemerkt, sollte nicht warten, bis einem die Vorsorgeuntersuchungen gesetzlich zustehen. Dann geht unter Umständen wie bei den Symptomen von Depressionen wertvolle Zeit verloren. Auch hier gilt: Bei verdächtigen Anzeichen lieber einmal mehr zum Arzt gehen.