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Attacke mit Pfeil und Bogen in Norwegen: Polizei hatten ihn beinahe schon - Täter entkam und begann das Morden

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Von: Jennifer Lanzinger

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Nach einem Angriff mit Pfeil und Bogen gibt die Polizei neue Details bekannt. Fünf Menschen wurden bei dem Angriff in Kongsberg getötet, zwei weitere verletzt. Der News-Ticker.

Update vom 15. Oktober, 13.50 Uhr: Der Mann, der im norwegischen Kongsberg fünf Menschen getötet haben soll, muss für vier Wochen in Untersuchungshaft. Das hat das Gericht in Buskerud am Freitag entschieden. Die ersten zwei Wochen muss er isoliert verbringen. Außerdem verhängte das Gericht ein Besuchs-, Medien- und Briefverbot. Es ist nicht davon auszugehen, dass der 37 Jährige die Untersuchungshaft im Gefängnis verbringen wird. Die Staatsanwältin sagte der norwegischen Zeitung Verdens Gang am Freitag, der Mann werde nun von Ärzten betreut.

Der 37-jährige Däne hat eingeräumt, am Mittwochabend in Kongsberg mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und anderen Waffen angegriffen zu haben. Der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei stufte die Tat zunächst als Terrorhandlung ein, schwächte den Verdacht später aber ab. Nach den Verhören mit der Polizei kamen offenbar Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit auf. Menschen aus dem Umfeld des Mannes sagten dem norwegischen Rundfunk NRK, der Däne leide seit langem unter psychischen Problemen und sei schon als Jugendlicher ein Außenseiter gewesen. Der Anwalt des Mannes teilte mit, dass sein Mandant von Rechtspsychiatern untersucht werden solle.

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen: Weitere Details der Polizei zum Tathergang

Die Polizei gab inzwischen weitere Details zum Tathergang bekannt. Demnach trafen zwei Beamte zum ersten Mal in einem Supermarkt auf den Täter. Sie wurden mit Pfeilen beschossen und kamen nicht in eine Position, von der aus sie auf ihn schießen konnten, wie ein Polizeisprecher sagte. Während die Beamten Schutzkleidung holten, gelang dem Täter die Flucht. Danach lief der Täter weiter durch die Innenstadt und drang auch in Wohnungen ein, wo er Menschen tötete. Die Polizei vermutet, dass alle fünf Opfer getötet wurden, nachdem der Mann zum ersten Mal mit der Polizei zusammengetroffen war.

Staatsanwältin Ann Irén Svane Mathiassen sagte dem Fernsehsender TV2, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass der Mann die Tat geplant habe. „Es deutet auch nichts darauf hin, dass es eine Situation im Laden gab, die dies ausgelöst hat.“ Weitere Verhöre seien vorerst nicht geplant.

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen wohl „Terrorakt“ - Polizei war lange schon mit Täter in Kontakt

Update vom 14. Oktober, 13.40 Uhr: Bei dem von einem Bogenschützen verübten Anschlag am Mittwochabend in Norwegen handelt es sich nach vorläufigen Erkenntnissen der Ermittler mutmaßlich um einen „Terrorakt“. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Der Angriff in Kongsberg habe in diesem Stadium der Ermittlungen „den Anschein eines Terrorakts“, teilte der norwegische Geheimdienst PST demnach am Donnerstag mit. Der festgenommene Täter, ein 37-jähriger Däne, hatte mit Pfeil und Bogen fünf Menschen getötet und zwei weitere Personen verletzt.

Gewalttat nahe Oslo.
Die Ermittler gehen bei der Bluttat in Norwegen von einem „Terrorakt“ aus. © Håkon Mosvold Larsen/dpa

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen: Details der Tat bekannt

Update vom 14. Oktober, 12.30 Uhr: Rund eine halbe Stunde nachdem der erste Notruf bei der Polizei eingegangen war, konnten Einsatzkräfte den mutmaßlichen Täter festnehmen. Doch zuvor hatte der 37-Jährige mutmaßlich fünf Personen mit tödlichen Schüssen niedergestreckt. Wie nun Bild unter Berufung auf die norwegische Zeitung Dagbladet berichtet, soll der Täter zunächst auf ein Bürogebäude geschossen haben. Mitarbeiter, die sich noch in dem Gebäude befunden hatten, sollen den Knall des Pfeils gehört haben.

Danach soll der 37-Jährige einen Supermarkt gestürmt haben, auch hier auf Kunden Pfeile gefeuert haben. Wie das norwegische Blatt demnach weiter berichtet, soll mindestens ein Kunde von einem Pfeil getroffen worden sein. Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Angriffe an mehreren Orten in der Stadt. Das genaue Motiv für die Tat ist noch unbekannt.

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen: Erste Details zu Opfern bekannt

Update vom 14. Oktober, 11 Uhr: Fünf Menschen kamen bei dem Angriff im norwegischen Kongsberg ums Leben. Nun sind auch weitere Details zu den Opfern bekannt. Wie Ermittler am Vormittag bei einer Pressekonferenz mitteilen, befinden sich unter den Todesopfern vier Frauen und ein Mann, sie alle seien im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Zwei weitere Personen wurden bei dem Angriff verletzt, darunter ein Polizist außer Dienst. Er war in einem Supermarkt einkaufen.

Der 37-jährige mutmaßliche Täter hatte seine Opfer mit Pfeil und Bogen attackiert. Diese gelten in Norwegen nicht als Waffe, sondern als Sportgerät und können deshalb von jedem frei erworben werden. Bereits am Morgen hatte die zuständige Staatsanwältin mitgeteilt, dass der mutmaßliche Täter mehrfach mit dem norwegischen Gesundheitswesen in Kontakt gewesen war. Ob der Mann wegen psychischer Probleme in Behandlung war, ging aus den Äußerungen nicht hervor.

Die ersten Notrufe hatte die Polizei gegen 18.13 Uhr empfangen. Etwa fünf Minuten später hatten Einsatzkräfte den Täter gesichtet, dieser hatte jedoch mit Pfeilen auf die Beamten geschossen. Wie der Polizeisprecher Ole Bredrup Sæverud erklärt, sei davon auszugehen, dass die tödlichen Schüsse auf die Opfer erst nach dem Blickkontakt mit der Polizei gefallen seien.

Angriff mit Pfeil und Bogen in Norwegen: Polizei wusste längst von Radikalisierung - und stand mit Täter in Kontakt

Update vom 14. Oktober, 10.25 Uhr: Zu dem Mann, der am Mittwoch in Norwegen mit Pfeil und Bogen fünf Menschen getötet hat, stand die Polizei bereits vor seiner Tat im Kontakt wegen mutmaßlicher Radikalisierungstendenzen. Die norwegischen Behörden hatten den 37-jährigen Dänen im vergangenen Jahr wegen einer vermuteten Radikalisierung kontaktiert, wie die Ermittler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Oslo mitteilten. Demnach war der Mann zuvor zum Islam konvertiert.

„Es gab schon früher Befürchtungen einer Radikalisierung“, sagte der norwegische Polizeibeamte Ole Bredrup Saeverud. Diesen Befürchtungen sei 2020 und bereits zuvor nachgegangen worden.

Update vom 14. Oktober, 8.45 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff in der norwegischen Stadt Kongsberg ist der mutmaßliche Täter offenbar bereit, mit der Polizei zu reden. Er habe bereits in einem Verhör in der Nacht Angaben zur Tat gemacht, bestätigte sein Verteidiger gegenüber Medienvertretern. Wie örtliche Medien berichten, soll die Staatsanwältin gegenüber dem norwegischen Sender TV2 sogar bestätigt haben, dass der 37-Jährige die Tat mittlerweile gestanden habe. Demnach sei er bereits der Polizei bekannt gewesen. Sie bestätigte, dass er mehrfach mit dem norwegischen Gesundheitswesen in Kontakt gewesen war.

Für 10 Uhr haben Ermittler eine Pressekonferenz angesetzt.

Angriff mit Pfeil und Bogen: Norwegische Polizei prüft Terror-Motiv - Zahlreiche Falschmeldungen dementiert

Ursprungsmeldung vom 14. Oktober, 2021: Kongsberg - Mit Pfeil und Bogen bewaffnet war er am Abend durch die norwegische Stadt Kongsberg gezogen, kurz darauf konnte der Angreifer durch die Polizei festgenommen werden. Mittlerweile ist klar: fünf Personen sind durch den Angriff in der Nähe von Oslo ums Leben gekommen, zwei weitere Personen wurden bei der Bluttat verletzt. Die Polizei nennt erste Details zum Täter, zahlreiche Falschinformationen hatten zuvor die Runde gemacht.

Angriff mit Pfeil und Bogen: Norwegische Polizei bestätigt Festnahme - Zahlreiche Falschmeldungen dementiert

Noch in der Nacht auf Donnerstag hatte die Polizei erste Details zum mutmaßlichen Täter veröffentlicht. Der 37-jährige Däne habe nach bisherigen Erkenntnissen als Einzeltäter gehandelt. Nach weiteren Verdächtigen werde aktuell nicht gesucht. Einen terroristischen Hintergrund können Ermittler zur aktuelle Stunde noch nicht ausschließen.

Die Behörden hätten sich dazu entschieden, erste Informationen zu dem Tatverdächtigen zu veröffentlichen, um Gerüchten in Online-Netzwerken entgegen zu treten, hieß es in der Erklärung der Polizei. Von den verbreiteten Falschinformationen seien bereits mehrere Menschen betroffen gewesen, die nichts mit der Tat zu tun gehabt hätten. Der Sender TV2 hatte zuvor berichtet, der Tatverdächtige sei zum Islam konvertiert und habe eine medizinische Vorgeschichte. Die Behörden bestätigten diese Berichte nicht.

Kongsberg/Norwegen: Verdächtiger noch nicht befragt - Hatte er weitere Waffen bei sich?

„Angesichts des Ablaufs der Ereignisse ist es nur natürlich zu prüfen, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handelt“, sagte Polizeisprecher Öyvind Aas auf einer Pressekonferenz am Abend. Der Verdächtige sei jedoch noch nicht befragt worden. „Es ist zu früh, um sich zu seinen Motiven zu äußern.“ Die Ermittler hielten sich „alle Möglichkeiten offen“. Laut einem Bericht von TV2 hatte der Mann auch ein Messer und weitere Waffen bei sich.

Eine Augenzeugin des Angriffs sagte dem Sender, sie habe Lärm gehört und dann eine Frau gesehen, die in Deckung gegangen sei. Ein Mann habe an der Ecke gestanden, einen Bogen in der Hand und einen Köcher mit Pfeilen bei sich. „Dann habe ich Menschen um ihr Leben rennen sehen“, fügte sie hinzu. Stadtteile wurden abgeriegelt, im Fernsehen war ein großes Aufgebot an bewaffneten Sicherheitskräften und Krankenwagen zu sehen. Ein Hubschrauber und ein Bombenentschärfungsteam wurden ebenfalls zum Tatort entsandt. „Wir sind erschüttert von diesen Ereignissen“, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg.

Die Führungsspitze der norwegischen Polizei ordnete an, dass an alle Beamten landesweit Waffen ausgegeben werden. Normalerweise sind die norwegischen Polizistinnen und Polizisten mehrheitlich nicht bewaffnet. Auch der Inlandsnachrichtendienst wurde nach Angaben eines Sprechers der Behörde alarmiert.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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