Eine halbe Milliarde Euro wert: Italien setzt nächste Mega-Yacht von russischem Oligarchen fest
Der Ukraine-Konflikt führt zu strengen Sanktionen für russische Oligarchen. Italienische Behörden haben nun eine Luxus-Yacht im Wert von 530 Millionen Euro beschlagnahmt.
Rom - Der Ukraine-Konflikt versetzt die Welt seit Wochen in Angst. Während viele Menschen ihr Mitgefühl und ihren Zusammenhalt mit dem ukrainischen Volk deutlich gemacht haben, stellen sich nun auch Regierungen offen gegen Russland. Vor allem Oligarchen werden EU-weit drastische Reiseverbote und Sanktionen auferlegt - die schon in kürzester Zeit zur Festlegung einiger millionenschwerer Reichtümer geführt haben.

Ukraine-Konflikt: Yacht von russischem Milliardär beschlagnahmt
Wie Ferdinando Guigliano, Berater des italienischen Premierministers Mario Draghi, auf Twitter bekannt gab, haben örtliche Behörden vor wenigen Tagen die Superyacht „Sailing Yacht A“ beschlagnahmt. Das knapp 143 Meter lange Schiff, das beeindruckende 530 Millionen Euro wert ist, soll dem Geschäftsmann Andrej Melnitschenko gehören, der sich mit seiner Beteiligung am Düngehersteller Eurochem und dem Energiekonzern SUEK ein Vermögen von knapp 16,4 Milliarden Euro aufbauen konnte. Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine steht er neben unzähligen weiteren wohlhabenden Russen auf Sanktionslisten der EU - und muss in Zukunft nun ohne seinen schwimmenden Palast auskommen.
Laut Angaben der Deutschen Luxus-Werft Nobiskrug, die mit dem Bau des Schiffs beauftragt war, zählt die „Sailing Yacht A“ zu den größten und innovativsten Superyachten der Welt.

Ukraine-Konflikt: Beschlagnahmung von Oligarchen-Reichtümern
Die „Sailing Yacht A“ ist nicht der erste Oligarchen-Schatz, der in den vergangenen Wochen den drastischen EU-Sanktionen zum Opfer gefallen ist. Eine 50 Millionen Euro Jolle des Putin-Freundes Gennadi Nikolayevich Timchenko wurde wenige Tage zuvor von der italienischen Finanzpolizei in Sanremo konfisziert. Kurz darauf meldeten die Behörden die Beschlagnahmung eines Luxuskutters des Severstal-Vorsitzenden Alexei Alexandrowitsch Mordaschow. Auch Grundstücke in der sommerlichen Toskana-Landschaft sollen von den Sanktionen betroffen sein.
Wie die Zeitschrift Corriere Della Sera berichtet, äußerte sich der italienische Finanzminister Daniele Franco während einer Zeremonie in Bergamo zu den Sanktionen und lobte das Vorgehen der Guardia di Finanza (GDF). So sollen bisher Vermögenswerte im Wert von über 700 Millionen Euro eingefroren worden sein - eine wahrlich schwindelerregende Zahl, die sich in den kommenden Wochen sicherlich noch vervielfachen dürfte. (le)
Während die strengen EU-Sanktionen zur Konfiszierung etlicher Reichtümer führen, warnt Russland vor dem Absturz der ISS - der aufgrund der Abstrafungen möglich wäre.