Ukraine-Krieg: So kommen Spenden auch wirklich an

Fast eine halbe Million Menschen aus der Ukraine sind derzeit auf der Flucht. Viele wollen den Flüchtenden helfen - doch wie kommen Spenden auch wirklich bei den Menschen an?
Kiew - Der Ukraine-Konflikt reißt tausende Familien auseinander. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht mehr verlassen. Viele Frauen und Kinder flüchten vor dem Krieg. Die Solidarität mit der Ukraine und seinen Bewohnern ist groß – viele wollen den Flüchtenden helfen. Am besten eignen sich dafür Geldspenden an seriöse Hilfsorganisationen.
So lassen sich seriöse Hilfsorganisationen erkennen
Die Vereinten Nationen schätzen, dass aktuell bereits eine halbe Million Menschen auf der Flucht sind. Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine im Jahr 2014 seien sogar 1,4 Millionen Menschen als Binnenvertriebene registriert, schreibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen(DZI), Tausende seien getötet worden, 3,4 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Nun spitzt sich die Lage zu, es schwelt die Angst vor einem nuklearen Schlag Russlands und selbst während der Friedensgespräche gingen die Kampfhandlungen weiter. Die Anzahl der Betroffenen steigt, Spenden sind daher wichtiger denn je. Zahlreiche Hilfsorganisationen bieten den Menschen vor Ort Unterstützung, sei es mit Essen, Notunterkünften, Kleidung, Medikamenten oder psychologischer Betreuung. Doch was hilft es zu spenden, wenn das Geld nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird? Bei der Wahl der Hilfsorganisation sollte daher Kompetenz Vorrang haben. Die Verantwortlichen müssen sich vor Ort auskennen und gut vernetzt sein. So lässt sich sicherstellen, dass das Geld nicht in ineffizienten Prozessen oder gar in schädlichen Projekten versickert.
Wenn ein Krisenfall eintritt, ist schnelle Hilfe wichtig. Doch bei der Wahl der Spendenorganisation sollten Verbraucher nicht zu übereilt vorgehen. Denn es gibt Menschen, die die Welle der Solidarität für ihre eigenen Zwecke ausnutzen – etwa um sich selbst zu bereichern. Das DZI hat aus diesem Grund eine Checkliste für sicheres Spenden zusammengestellt. Wer sich beispielsweise mit besonders dringlichen Aufrufen konfrontiert sieht, die nur auf Emotionen abzielen, sollte vorsichtig werden. Denn es muss konkrete Informationen und Pläne geben, wohin das Geld fließen soll.
DZI-Spenden-Siegel: Diese Hilfsorganisationen sind vertrauenswürdig
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) rät, bei einer Spende keine Zweckbindung anzugeben, um so den Verantwortlichen die nötige Flexibilität zu bieten, auf eine sich schnell verändernde Lage zu reagieren. Außerdem hält das DZI Geldspenden für sinnvoller. Sachspenden hingegen sollten nur dann gespendet werden, wenn eine Hilfsorganisation gezielt darum bittet.
Um die Auswahl einfacher zu gestalten, hat das DZI ein Siegel entwickelt, um seriöse Hilfsorganisationen klar zu kennzeichnen. Das Zentralinstitut hat eine vollständige Liste von seriösen Hilfsorganisationen mit dem Spenden-Siegel online zusammengestellt.
Eine kleine Auswahl von Hilfsorganisationen, die Menschen in der Ukraine und auf der Flucht tatkräftig unterstützen:
- Aktion Deutschland Hilft e.V.
- Ärzte der Welt e.V.
- Ärzte ohne Grenzen
- Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V.
- Deutsches Rotes Kreuz e.V
- UNO-Flüchtlingshilfe e.V.