Tropensommer: Schwülwarme Luft bringt brisante Unwetter-Lage - heftige Sturzfluten drohen

Das Wetter in Deutschland ist noch recht freundlich und sonnig. Doch die Wetterlage ist ziemlich explosiv. In einigen Teilen Deutschlands knallt es gewaltig. Wetterexperten warnen vor Unwettern.
München - Die Sonne scheint in weiten Teilen Deutschlands. Für sommerliche Temperaturen sorgt Hoch „Waltraud“. Im Westen, im Rhein-Main-Gebiet, sind Höchstwerte bis 28 Grad zu erwarten, sonst um bis zu 25 Grad. Doch diese Wetterlage hat es in sich: Unwetter mit Hagel und Starkregen drohen.
Unwetter in Deutschland - Schwülwarme Gewitterluft im Anmarsch
„Im Südwesten kommt die erste Schwülwarme Luft reingeschwappt, da kommt es dann zu ersten Schauern und Gewittern“, erklärt Meteorologe Alban Burster von wetter.com. Mit sehr heftigen Gewittern mit Starkregen und Überflutungsgefahr ist dann am Donnerstag zu rechnen. Nur der Osten Deutschlands bekommt davon wohl kaum etwas mit.
Von Nordafrika ziehen weiter warme Luftmassen - Sahara-Hitze - über Spanien und Frankreich bis nach Deutschland. Tief „Olger“ über den Britischen Inseln pumpt schwülwarme Luftmassen in den Westen Deutschlands, erklärt Meteorologe Dominik Jung von Wetterdienst Q.met beim Wetterportal wetter.net.
Explosive Wetterlage in Deutschland - schwülwarme Luft wie in den Tropen
„Fertig ist die explosive Wetterlage“, bilanziert Jung knapp. Im Westen von der Nordsee bis zum Schwarzwald komme es in den nächsten Tagen immer wieder zu teils kräftigen Gewittern* - lokal auch zu Unwettern. Die Gewitter würden nicht jeden treffen, aber wenn, könnten sie heftig werden. „Das Problem ist die Zuggeschwindigkeit der Gewitter und Unwetter“, sagt Jung. „Die Luftströmungen sind sehr schwach. Die Gewitter ziehen kaum von Ort und Stelle. Deswegen sind lokal Starkregen möglich.“ Selbst Tornados schließt der Wetterexperte nicht aus. „Es ist teilweise eine schwülwarme Luftmasse wie in den Tropen.“
Wetterdienst warnt vor Unwetter in Deutschland
Vor einzelnen markanten teils kräftigen Gewittern warnt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem aktuellen Warnlagebericht am Mittwoch im nordöstlichen Niedersachsen, im Raum Harz, und von Brandenburg bis nach Schleswig-Holstein: „Dabei vor allem Starkregen bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit auf (lokal auch mehr und somit UNWETTERartig). Zudem örtlich Hagel und einzelne stürmische Böen (Bft 8).“ Im Südwesten von der Westeifel bis nach Baden ist erst ab dem Nachmittag mit teils kräftigen Gewittern und Starkregen, auch Unwettern zu rechnen. Dort kann es, laut den DWD-Wetterexperten, vereinzelt Hageln.

Es brodelt weiter in den nächsten Tagen. Am Donnerstag ist in der Westhälfte ab Mittag besonders über den Mittelgebirgen mit Gewitter zu rechnen, so der DWD. Neben Blitz und Donner gehören Starkregen und Hagel, vereinzelt auch stürmische Böen dazu. Lokal ist mit unwetterartigen Regenfällen zu rechnen.
Wetter-Prognose für das erste Juni-Wochenende
In den nächsten Tagen bleibt es trotz der Gewitterlage recht warm. Meteorologe Jung liefert seine Prognose für die nächsten Tage und das erste Juni-Wochenende gleich mit:
- Mittwoch: 20 bis 28 Grad, vielfach freundlich, später im Westen Gewitter
- Donnerstag (Fronleichnam): 23 bis 28 Grad, im Westen schwülwarm und Gewitter, sonst schön
- Freitag: 22 bis 28 Grad, immer wieder Schauer und Gewitter, dazwischen auch mal Sonne
- Samstag: 22 bis 27 Grad, Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Gewittern
- Sonntag: 20 bis 26 Grad, durchwachsene Wetterlage, teils sonnig, teilweise Gewitter
- Montag: 21 bis 28 Grad, freundlich mit Sonnenschein
- Dienstag: 22 bis 28 Grad, meist sonnig und trocken
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