Sorge vor neuer Corona-Mutation: WHO setzt zwei „besorgniserregende“ Varianten auf die Beobachtungliste

Während hierzulande der Umgang mit dem Coronavirus immer lockerer wird, stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei neue Omikron-Varianten als „besorgniserregend“ ein.
Genf - Das Coronavirus steht nicht still und ist weiterhin sehr aktiv auf dem gesamten Planeten. Die weiterhin hohen Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland zeigen, dass sich derzeit viele Menschen mit dem Virus anstecken. Eine österreichische Studie zeigte zuletzt, dass eine Infektion mit der Omikron-Variante ohne eine vorangegangene Impfung oder ohne vorherige Infektion mit einer anderen Variante nur wenig Schutz bietet. Auch die Omikron-Variante bleibt angesichts der hohen Ansteckungen weiterhin aktiv und mutiert sogar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun die zwei neuen Subtypen von Omikron BA.4 und BA.5 auf ihre Beobachtungsliste gesetzt.
WHO über neue Mutationen: „Wir verfolgen eine Reihe von Omikron-Sublinien genau“
Die WHO hatte zuletzt davor gewarnt, die Pandemie frühzeitig zu beenden. Ganz im Gegenteil, sie sei „sicherlich noch nicht vorbei“, sagte Kate O‘Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Impfungen. Außerdem bekräftigt die Organisation mit Sitz in Genf die Deklaration der Corona-Pandemie weiterhin als internationalen Gesundheitsnotstand. Sicherlich auch ein Auslöser für diese Haltung: die neuen Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5. Die WHO setzte diese beiden auf die Tracking-Liste der „Variants of concern“, also der besorgniserregenden Varianten. Diese werden übrigens laut WHO anhand dreier Aspekte definiert - vorher muss eine solche Variante aber als „Variant of interest“ gelistet worden sein, und wird durch folgende Veränderung dann als „besorgniserregend“ heraufgestuft:
- Zunahme der Übertragbarkeit oder nachteilige Veränderung der Corona-Epidemiologie
- Zunahme der Ansteckungsfähigkeit oder Veränderung des klinischen Krankheitsbildes
- Verringerung der Wirksamkeit von Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Gesellschaft oder der verfügbaren Diagnostika, Impfstoffe und Therapiemöglichkeiten
WHO stuft neue Omikron-Varianten als „besorgniserregend“ ein
Nun sind also die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 zu den „Variants of concern“ hinzugekommen. Über die „rekombinante Variante aus BA.1 und BA.2“, wie im Tweet geschrieben, ist bisher noch nichts bekannt. Wenig ist auch über BA.4 und BA.5 zu erfahren. Einige Wissenschaftler zeigen sich unsicher, hinsichtlich der beiden Mutationen, die erstmals in Südafrika aufgetreten sind. Tom Wenseleers, ein belgischer Biologe und Professor an der Uni Leuven, postet eine Grafik auf Twitter, die die Entwicklung der Subtypen aufzeigt und schreibt dazu: „Ich schätze, so wird das endemische Gleichgewicht aussehen: neue (Sub-)Varianten, die alle paar Monate den Planeten überschwemmen, wobei der Schweregrad hoffentlich weiter zurückgeht.“
Über die Gefahr von BA.4 und BA.5 herrscht derzeit noch Uneinigkeit. Klar ist jedoch, dass beide die Mutation L452R aufweisen, die auch schon in der Delta-Variante nachgewiesen wurde. Die Sorge besteht nun, dass die neuen Omikron-Subtypen ähnlich gefährlich werden könnten, wie Delta. Die Experten der WHO untersuchen aktuell die beiden neuen Typen.