Erdbeben-Katastrophe: Satellitenbilder aus der Türkei zeigen Ausmaß der Zerstörung
Nach schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind mehrere Tausend Menschen verunglückt – Tendenz steigend. Auf Satellitenfotos sieht man das Ausmaß der Katastrophe.
Antakya - Die Folgen der verheerenden Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet am Montagmorgen (6. Februar) hat unzählige Menschen getroffen – die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von 23 Millionen Betroffenen aus. In den betroffenen Regionen sind Tausende Häuser zusammengestürzt oder stehen unter Einsturzgefahr. Das Unternehmen Maxar Technologies hat nun Vorher-Nachher-Satellitenaufnahmen veröffentlicht. Das Ausmaß der Zerstörung ist nicht zu übersehen.
Stadt in Trümmern: Satellitenbild von Antakya verdeutlicht Zerstörung

Ein Satellitenbild zeigt die türkische Stadt Antakya am 22. Dezember 2022. Nach dem Erdbeben hat sich das Stadtbild drastisch verändert. Langsam schwindet die Hoffnung, in den Trümmern noch Überlebende zu finden. Die Behörden und Rettungskräfte in der Türkei und Syrien meldeten bis Donnerstagmittag (9. Februar) mehr als 17.500 Todesopfer.

Die Aufnahme vom 8. Februar 2023 zeigt deutlich, wie Antakya in Trümmern liegt. Mindestens 17.000 Gebäude sollen in den zehn betroffenen Provinzen der Türkei eingestürzt sein, berichtete der Vize-Präsident Fuat Oktay am Montag. Unzählige Menschen sind nun ohne Obdach, denn auch die noch stehenden Gebäude sind eine Gefahr – Instabilität und weitere Einstürze seien nicht auszuschließen. Menschen haben die letzten Nächte draußen, in Autos oder unter Bushaltestellendächern geschlafen.
Ganze Städte zerstört: Millionen Menschen von Folgen des Erdbebens betroffen

Auch das Satellitenfoto der Stadt Islahiye im Südosten der Türkei verdeutlicht, welche Auswirkung ein Erdbeben von Stärke 7,8 haben kann. Die Extremtemperaturen erschweren den Rettungskräften die Suche nach Überlebenden. Zudem verschärft die politische Lage im Bürgerkriegsland Syrien die Bergung und Versorgung mit Hilfsgütern. Laut der Deutschen Presse-Agentur fordert Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wegen der Notsituation eine Öffnung weiterer Grenzübergänge der Türkei und Syriens. Zwei weitere Übergänge sollen geöffnet werden, kündigte der türkische Außenminister Mevlüt Cavosoglu an. Aus „humanitären Gründen“ könnten auch Übergänge geöffnet werden, die unter Kontrolle von Damaskus stehen.
Im Katastrophengebiet sind etwa 20 Organisationen im Einsatz, so das Bündnis Aktion Deutschland hilft. Sie verteilen unter anderem Lebensmittel, Babynahrung, Hygieneartikel und Trinkwasser – aber auch Zelte und Decken. Laut Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) sollen weitere Hilfsgüter noch am Donnerstag mit drei A400M-Flugzeugen der Bundeswehr in die Türkei gebracht werden. (hk/afp/dpa)