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In Tarnuniform: Sohn eines Parlamentssprechers tötet in Japan mindestens vier Menschen

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Von: Felina Wellner

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Polizeikräfte in Nakano
Polizei-Ermittlungen in Japan: Mann in Tarnuniform tötet vier Menschen. © Takuto Kaneko/Kyodo News/AP/dpa

Brutaler Mord in Japan: Mindestens vier Menschen wurden mit Messer und Jagdgewehr getötet. Der Täter in Tarnuniform versuchte, sich zu verschanzen – offenbar erfolglos.

Nakano, Japan – Nach dem Global Peace Index 2022 gehört Japan zu den zehn sichersten Ländern der Welt. Tötungsdelikte kommen vergleichsweise selten vor. Am 25. Mai hat es dortzulande allerdings eine besonders schockierende Mordserie gegeben. Vier Menschen fielen der Jagd- und Stichwaffe eines Täters in Tarnuniform zum Opfer.

Mann in Tarnuniform tötet mit Jagdgewehr und Messer mindestens vier Menschen

Laut Berichten mehrerer örtlicher Medien soll es sich bei dem 31-jährigen Täter um den Sohn des Parlamentssprechers der Stadt Nakano handeln. Einen Tag nachdem dieser vier Menschen mit Messer und Gewehr getötet hatte, habe die Polizei ihn festnehmen können, schildert die japanische Nachrichtenagentur. Diese Ermittlungsergebnisse liegen bereits vor:

Der Vorfall ereignete sich in einem Vorort von Nakano in Japan. Der Täter soll sich laut japanischer Nachrichtenagentur Kyodo zwischenzeitlich im Innern eines Gebäudes verschanzt haben – dort konnte die Polizei ihn aufspüren.

Nach brutalem Mord in Tarnuniform: Augenzeugin und Regierungssprecher melden sich zu Wort

„Hinter ihr war ein Mann in Tarnkleidung mit einem langen Messer, das er ihr in den Rücken gerammt hat“, berichtet eine 72-jährige Frau dem öffentlich-rechtliche Sender NHK. Kurz davor sei sie von dem Opfer um Hilfe gebeten worden. Die attackierte Frau sei gestürzt und somit für den brutalen Tathergang gefundenes Fressen gewesen. Vergeblich hätten Nachbarn versucht, sie wiederzubeleben. Sie ist eines der vier Opfer gewesen.

Wir beten für die Seelen der Verstorbenen und sprechen den Hinterbliebenen unser tief empfundenes Beileid aus.

Hirokazu Matsuno

Ein Sprecher der japanischen Regierung wendet sich mit einer Beileidsbekundung an die Hinterbliebenen. Brutale Morddelikte treffen die Bevölkerung wie ein Schlag. In Deutschland erschütterte zuletzt die Art der Tötung im Fall Luise.

Wegen strenger Waffengesetze: Tötungsdelikte kommen in Japan selten vor

Mit einem Schätzwert von etwa 0,25 Fällen pro 100.000 Einwohnern ist die Mordrate in Japan eher gering. Im Vergleich: In den USA lag die Mordrate der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge 2020 bei etwa 6,52. Grund für die vergleichsweise seltenen Tötungsdelikte ist das streng reglementierte Tragen von Waffen.

Dennoch: Der aktuelle Vorfall ist kein Einzelfall brutaler Mordversuche. Vergangenes Jahr kam es zu einem tödlichen Attentat auf den früheren Regierungschef Shinzo Abe bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Nara, ein weiteres Attentat auf den Ministerpräsident Fumio Kishida im April konnte verhindert werden. (Felina Wellner/AFP/dpa)

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