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Passagier stürzte von Kreuzfahrtschiff ins Meer – nun berichtet er von Kampf mit unheimlicher Kreatur

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Von: Martina Lippl

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Über 20 Stunden kämpfte ein Passagier eines Kreuzfahrtschiffs im Meer ums Leben. Der 28-Jährige wollte eigentlich auf die Toilette und wachte im Wasser auf.

New Orleans – Nach einer großen Suchaktion im Golf von Mexiko rettete die Küstenwache einen vermissten Kreuzfahrt-Passagier aus dem Meer. Der 28-Jährige war am Abend vor Thanksgiving von dem US-Kreuzfahrtschiff Carnival Valor über Bord gestürzt. Der Mann aus Alabama überlebte mehr als 20 Stunden im Meer. Die Behörden sprechen von einem „Thanksgiving-Wunder“. Der gerettete Kreuzfahrtpassagier kann sich nicht erinnern, wie er vom Schiff stürzte.

Passagier stürzte von Kreuzfahrtschiff: „Ich war im Wasser und kein Schiff in Sicht“

Wie er im Wasser gelandet ist, weiß er nicht, sagte James Grimes (28) in einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender ABC. Der 28-Jährige hatte auf dem Schiff an einem Luftgitarrenwettbewerb teilgenommen. Dann habe er auf die Toilette gewollt. Das sei das Letzte, woran er sich erinnert. „Das nächste, was ich weiß (…) ich habe das Bewusstsein wiedererlangt. Ich war im Wasser und kein Schiff in Sicht“, sagte Grimes. Offenbar hatte er das Bewusstsein verloren und war im Wasser wieder zu sich gekommen.

Geretteter Kreuzfahrt-Passagier schildert dramatisches Erlebnis

Allein in der Dunkelheit habe Grimes beschlossen, es aus dem Wasser zu schaffen. Er habe das Gefühl gehabt, dass er aus einem bestimmten Grund den Sturz ins Wasser überlebt habe. „Also musst du jetzt schwimmen und überleben. Ich hatte gehofft, dass sie nach mir suchen und mich schließlich finden werden“, erzählt der 28-Jährige. „Ich wollte meine Familie sehen und war fest entschlossen, da rauszukommen. Ich habe nie akzeptiert, dass dies das Ende meines Lebens sein wird. Ich bin 28 Jahre alt. Ich bin noch jung. Das wird es nicht sein“, so Grimes.

Grimes war mit seiner Familie erst wenige Stunden an Bord der Carnival Valor. Das Schiff hatte am Mittwoch zu einer fünftägigen Kreuzfahrt am Hafen von New Orleans (USA) nach Mexiko abgelegt. Der junge Mann war mit seiner Schwester in einer Bar an Bord. Er habe auch ein paar Drinks gehabt, sei aber nicht betrunken gewesen, so Grimes im ABC-Interview. Seine Schwester meldete ihn erst am Thanksgiving-Morgen als vermisst, nachdem er in der Nacht nicht in seine Kabine zurückgekehrt war.

Die US-Küstenwache veröffentlichte ein Video: Darauf ist James Grimes (28) im Meer zu sehen.
Die US-Küstenwache veröffentlichte ein Video: Darauf ist James Grimes (28) im Meer zu sehen. © USCG HEARTLAND

„Es machte mir Angst...“: 28-Jähriger schildert Kontakt mit Kreatur im Meer

Im Meer kämpfte der 28-Jährige nicht nur gegen seine Erschöpfung, sondern gegen eine unheimliche Kreatur. Er habe eine Flosse sehen können. „Es kam sehr schnell auf mich zu. Und ich ging unter und ich konnte es sehen. Und es war kein Hai, glaube ich. Aber es hatte eher ein flaches Maul, und es kam hoch und stieß mit einem meiner Beine zusammen, und ich trat mit dem anderen Bein dagegen. Es machte mir Angst, weil ich nicht wusste, was es war … alles, was ich sehen konnte, war eine Flosse“, sagte er zu ABC.

Etwas später habe er ein Stück Holz, „was aussah wie Bambus“, im Wasser treiben sehen. „Ich habe darauf gekaut. Das hat gut getan.“ Es sei etwas anderes als Salzwasser in seinem Mund gewesen. Mit dem Einbruch der Dämmerung war James Grimes am Ende seiner Kräfte. „Ich habe mich gefragt, wie lange ich noch durchhalten muss.“

US-Kreuzfahrtschiff Carnival Valor hier auf einem Archivfoto im Hafen von San Juan (Puerto Rico).
US-Kreuzfahrtschiff Carnival Valor hier auf einem Archivfoto im Hafen von San Juan (Puerto Rico). © imago

Nach 20 Stunden im Meer: Küstenwache rettet Kreuzfahrt-Passagier aus dem Ozean

Um 20.25 Uhr tauchte dann am 24. November ein Hubschrauber der Küstenwache auf. Zuvor hatte eine Schiffsbesatzung den vermissten Passagier 20 Meilen (ca. 32 Kilometer) vor der Küste Louisianas lokalisiert. Auf Aufnahmen der Küstenwache ist zu sehen, wie ein Mann im Wasser winkt. „Die Jayhawk-Flugbesatzung hob den Mann in den Hubschrauber und brachte ihn zum Warten auf den Rettungsdienst an den New Orleans Lakefront Airport“, heißt es in einer Pressemitteilung der Küstenwache.

„Wir sind überaus dankbar, dass dieser Fall mit einem positiven Ergebnis endete“, sagte demnach Lt. Seth Gross, ein Koordinator der Such- und Rettungsmission der Küstenwache New Orleans. Der Mann sei in einem stabilen Zustand gewesen.

Erst vor einigen Monaten fiel eine Urlauberin vor Mallorca von einem Kreuzfahrtschiff. Die Frau konnte nicht mehr gerettet werden. (ml)

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