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Weltall statt Erde: Müssen Menschen bald den Planeten verlassen?

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Von: Patrick Freiwah

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Seit jeher träumt die Menschheit davon, das All zu erobern. Wird unsere Spezies irgendwann dort leben?
Seit jeher träumt die Menschheit davon, das All zu erobern. Wird unsere Spezies irgendwann dort leben? © William Perugini/Imago

Wissenschaftlern zufolge ächzt die Erde unter immer mehr Menschen. Amazon-Chef Jeff Bezos erklärt, wie er sich die Lösung vorstellt. Und die wird Science-Fiction-Fans gefallen.

Washington - Es klingt nach Utopie, wird nach Meinung von Amazon-Magnat Jeff Bezos jedoch Realität: Der Mann, der zuletzt mehr durch sein Weltraumprojekt als mit dem lukrativen Onlinedienst Schlagzeilen machte, ließ auf dem Ignatius Forum 2021 in der US-Hauptstadt eine These verlauten, die auch der Stoff eines Science-Fiction-Klassikers sein könnte.

Bezos erklärte, dass die Menschheit irgendwann die Erde verlassen wird, um im All eine neue Lebensumgebung zu finden. Dass der 57-Jährige eine derartige These äußert, erscheint nicht überraschend: Zum einen hat der Amazon-Gründer bereits selbst einen kurzen Flug ins Weltall hinter sich, außerdem stand die Veranstaltung in Washington unter dem Motto „Our Future in Space“ (Unsere Zukunft im Weltall).

Erde wird unbewohnbar - Wird die Menschheit in den Weltraum flüchten?

Der umstrittene CEO des amerikanischen Shoppingriesen glaubt, dass „in den nächsten Jahrhunderten vielleicht die meisten Menschen im All geboren werden, das wird ihre Heimat sein“. Gründe für eine sukzessive Abwanderung der menschlichen Spezies gäbe es einige: Der Klimawandel lässt die Temperaturen steigen, immer mehr bevölkerte Regionen der Erde werden Prognosen zufolge unbewohnbar und auch angesichts der ungebremst steigenden Population neigen sich natürliche Ressourcen dem Ende entgegen.

Jeff Bezos sprach außerdem davon, dass die Erde lediglich Ressourcen für die Ernährung von „eventuell zehn Milliarden Menschen“ habe, im Weltraum sei das anders: „Das Sonnensystem kann Billionen von Menschen unterhalten“, glaubt der schwerreiche Unternehmer.

Wer jedoch glaubt, die Flucht der Menschheit vor den Problemen auf der Erde würde auf anderen Planeten enden, der irrt nach dessen Meinung: Bezos bezweifelt die Besiedelung anderer Planeten. Vielmehr spiele das Szenario von im Weltraum schwebenden Kolonien eine wesentliche Rolle. Der Amazon-Chef glaubt an Kilometer lange Röhren, die künstliche Schwerkraft erzeugen und eine Lebensumgebung wie auf der Erde bereithalten: Flüsse, Wälder, Parks und Tiere in freier Wildbahn. Die extraterrestrische Zivilisation würde dann nur noch für touristische Ausflüge den Heimatplaneten Erde ansteuern.

Dabei forciert der umtriebige Amazon-Gründer seine Vision bereits mit großen Schritten: Kürzlich hatte Bezos‘ Raumfahrtprogramm Blue Origin verkündet, unter dem Namen „Orbital Reef“ eine eigene Weltraumstation ins All zu schicken:

Menschen im Weltall: Musk hält von der Idee des Amazon-Gründers wenig

Tesla-Chef Elon Musk, der selbst ein Raumfahrtprogramm leitet, findet die Idee seines Unternehmerkollegen übrigens nicht realistisch. Der 50-Jährige hält das Vorhaben für „sinnlos“, weil man für die Errichtung einer Kolonie im Weltall unüberwindbare Probleme hätte, wie zum Beispiel die Masse an Asteroiden, Monden und Planeten.

Derweil macht sich am 9. Dezember bereits die nächste Blue-Origin-Kapsel des Raumfahrtunternehmens Blue Origin auf den Weg ins All. Diesmal mit an Bord: Laura Shepard Churchley, Tochter des ersten US-Amerikaners im All und TV-Moderator Michael Strahan. (PF)

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