Zur Abwehr des Planeten: NASA will Asteroid mit Raumschiff abschießen

Wenn ein Asteroid in Richtung Erde stürzt, droht dem Planeten eine Katastrophe. Die NASA will nun einen Test zur Abwehr bei einer möglichen Gefahr durchführen.
Washington - Es ist ein absolutes Schreckensszenario: ein Asteroid, der in Richtung Erde stürzt. Diesen Monat startet die NASA jedoch mit einer Mission, die genau das im Ernstfall verhindern soll. Mit dem Projekt DART („Double Asteroid Redirection Test“) soll es möglich sein, den Kurs eines Asteroiden durch gezielten Beschuss zu ändern. Die Mission startet noch im November 2021.
Die NASA selbst bezeichnet die Mission DART auf ihrer Homepage als einen „von der planetaren Verteidigung angetriebenen Test von Technologien zur Verhinderung eines Einschlags auf der Erde durch einen gefährlichen Asteroiden“. Es wird der erste Versuch sein, die Laufbahn eines Asteroiden im Weltall durch den gezielten Einschlag eines Raumfahrzeugs zu verändern.
NASA will Asteroid mit Raumschiff abschießen: Derzeit keine Gefahr für die Erde
Didymos – der für die Mission von DART anvisierte Asteroid – stellt laut NASA derzeit ausdrücklich keine Gefahr für die Erde dar. Er sei vielmehr „ein perfektes Trainingsgelände“ um für den Ernstfall zu üben. Man wolle testen, ob der absichtliche Beschuss eines Asteroiden mit einem Raumschiff „eine effektive Möglichkeit ist, seinen Kurs zu ändern, sollte in Zukunft ein erdbedrohender Asteroid entdeckt werden“, teilte die US-Raumfahrtbehörde weiter mit.
In den nächsten 100 Jahren bestehe laut NASA keine signifikante Gefahr, dass ein Asteroid mit einer Größe von mehr als 140 Metern die Erde trifft. Allerdings seien bis Oktober 2021 auch nur etwa 40 Prozent dieser Asteroiden entdeckt worden. Didymos ist deutlich größer als die Asteroiden, die die wahrscheinlichste Bedrohung für die Erde darstellen könnten. Er hat einen Durchmesser von rund 780 Metern, sein Mond ist etwa 160 Meter groß.,
NASA will Asteroid mit Raumschiff abschießen: DART soll Umlaufbahn ändern
Das DART-Raumschiff wird laut NASA mithilfe einer Bordkamera und einer hochentwickelten autonomen Navigationssoftware mit einer Geschwindigkeit von etwa 6,6 Kilometern pro Sekunde absichtlich mit dem Mond des Asteroiden kollidieren. Dadurch soll die Geschwindigkeit des Mondes auf seiner Umlaufbahn um den Asteroiden um einen Bruchteil von einem Prozent geändert werden. Die Umlaufzeit würde sich dadurch allerdings um einige Minuten verändern. Genug Zeit, die Änderungen von der Erde aus zu beobachten und zu messen, wie die US-Raumfahrtbehörde mitteilte.
Im Video: Gigantischer Komet im Anflug – 160 Kilometer Durchmesser
Ende September 2022 ist es soweit - und auch von Deutschland aus kann die bedeutende Nasa-Mission live verfolgt werden.
NASA will Asteroiden-Mond abschießen – ohne genau zu wissen, wie er aussieht
Bei einer Pressekonferenz im November 2021 erklärte NASA-Ingenieurin Elena Adams: „Wir können den Winkel des Aufpralls nicht wirklich gut vorhersagen. Wir wissen nur wo und wie wir einschlagen werden. Wir treffen ihn frontal. Und wir wissen, wo sich die Sonne zu diesem Zeitpunkt befinden wird.“ Der Aufprallwinkel hänge davon ab, wie der Mond des Asteroiden tatsächlich aussieht. Das werde man erst „in den letzten 20 Sekunden“ vor dem Einschlag herausfinden, sagte Adams.
Das Startfenster für die DART-Mission öffnet sich am 24. November 2021. Das Raumschiff wird an Bord einer SpaceX-Falcon-9-Rakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien starten. Nach der Trennung von der Trägerrakete und knapp einem Jahr Reisezeit, soll DART im späten September 2022 den Didymos-Mond treffen. Zu diesem Zeitpunkt wird das Asteroiden-System weniger als 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein. Das ermöglicht der NASA, die Änderungen der Umlaufbahn durch den Einschlag zu beobachten. (ph)
Die Sonne wird immer heißer, der Sauerstoffgehalt der Erdatmosphäre sinkt dramatisch. Forscher haben nun berechnet, wann der Erde endgültig die Luft ausgeht. Ein massiver Sonnensturm sorgte zuletzt für Aufsehen, die NASA sprach die höchste Warnstufe aus.